Bosch plant einen signifikanten Stellenabbau in Deutschland. Auch wenn Bamberg offenbar verschont bleibt, herrscht vor Ort große Unruhe.
Die Firma Bosch plant massive Stellenstreichungen. Der weltweit größte Autozulieferer hat am Donnerstag (25. September 2025) angekündigt, bis 2030 etwa 13.000 Arbeitsplätze in Deutschland abzubauen. Dieser Schritt betrifft vor allem die Zuliefersparte "Mobility". Auch in Franken gibt es Niederlassungen der Sparte - eine bedeutende ist etwa das Werk in Bamberg, das mit etwa 6000 Beschäftigten einer der größten Fertigungsstandorte der Bosch-Gruppe ist.
Bislang sind an den fränkischen Standorten keine größeren Stellenstreichungen im Zusammenhang mit den angekündigten Kürzungen in der Mobilitätsparte geplant. Das Werk in Bamberg scheint aktuell von den Einschnitten, die andere deutsche Standorte betreffen, verschont zu bleiben. Dennoch bleibt die Lage angespannt. Die Bamberger Stadtspitze hat angekündigt, Bosch bei seiner Zukunftsstrategie vor Ort zu unterstützen.
Stellenabbau bei Bosch: Stadtspitze kündigt Unterstützung für Bamberger Werk an
Die Sparte "Mobility" (offiziell: Bosch Mobility Solutions) ist der größte und bedeutendste Geschäftsbereich der Bosch-Gruppe. Sie konzentriert sich auf die Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Technologien und Lösungen für die Automobil- und Transportbranche. In Bamberg werden unter anderem Antriebssysteme sowie Komponenten für Benzin- und Dieselmotoren entwickelt und produziert. Der Standort spielt nach Unternehmensangaben auch eine wichtige Rolle bei der Entwicklung moderner Technologien wie der Wasserstofftechnologie.
"Mit großer Betroffenheit haben Oberbürgermeister Andreas Starke und Bürgermeister Jonas Glüsenkamp die Ankündigung von Bosch aufgenommen, deutschlandweit 13.000 Arbeitsplätze abzubauen", heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Bamberg vom Freitag (26. September 2025). "Die Nachricht stellt für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine tiefe Verunsicherung dar. Der angekündigte Abbau in Deutschland ist besorgniserregend. Wir denken in diesen Tagen besonders an die Beschäftigten und deren Familien", wird OB Starke (SPD) in der Verlautbarung zitiert.
Die Stadtspitze zeigt sich zugleich erleichtert über die Mitteilung des Bamberger Werkleiters Tobias Hauk, wonach der Standort von den jetzt angekündigten Maßnahmen nicht betroffen ist. "Bosch Bamberg ist mit rund 6000 Arbeitsplätzen nicht nur der größte Arbeitgeber der Region, sondern von entscheidender Bedeutung für ganz Oberfranken. Dass dieser Standort von betriebsbedingten Kündigungen und dem aktuellen Abbau verschont bleibt, ist auch ein Ergebnis der gemeinsamen Anstrengungen von Werkleitung und Betriebsrat in den letzten Jahren", konstatiert der Oberbürgermeister.
OB Starke: "Die Stadt steht an der Seite der Belegschaft und nimmt deren Ängste sehr ernst"
Trotz der aktuell stabilen Situation in Bamberg sei der Stellenabbau der vergangenen Jahre und die Ungewissheit über die Zeit nach 2027 spürbar, heißt es in der Mitteilung der Stadt. Der Betriebsratsvorsitzende Mario Gutmann habe zu Recht auf die Sorgen der Beschäftigten hingewiesen. "Die Stadt steht an der Seite der Belegschaft und nimmt deren Ängste sehr ernst", erklärt Starke. "Die Zukunftssicherung von Bosch Bamberg ist entscheidend für den sozialen Frieden und den Wohlstand unserer gesamten Region."
Seit Jahren unterstütze die Stadt den Transformationsprozess bei Bosch aktiv und begleite die Werkleitung dabei, Zukunftsperspektiven zu schaffen, heißt es vonseiten der Stadt Bamberg weiter. "Wir konnten dazu beitragen, dass Bamberg auch bei der Weiterentwicklung neuer Technologien - etwa im Bereich Wasserstoff - gut aufgestellt ist", wird Bürgermeister Jonas Glüsenkamp (Grüne) in der Mitteilung zitiert. "Wir haben immer an die Innovationskraft und Gestaltungskraft von Bosch und den Standort Bamberg geglaubt und tun dies auch weiterhin."