Präsident Mathias Zeck tritt wegen der maroden Finanzen des Bayernligisten zurück. Auf inFranken.de begründet er seinen Entschluss.
Mathias Zeck hat gestern Abend laut Informationen dieser Zeitung sein Amt beim FC Eintracht Bamberg nieder gelegt und darüber auch den Vorstand sowie den Aufsichtsrat informiert.
Dies bestätigte am Freitagvormittag der stellvertretende FC Eintracht-Vorsitzende Jörg Schmalfuß. Er werde die Führung des Vereins jetzt kommissarisch übernehmen und sich mit den wichtigen Entscheidungsträgern in Ruhe zusammensetzen, um noch eine Lösung zu finden. "Denn, dass der Verein Hilfe braucht, steht außer Frage", erklärte Schmalfuß.
Hintergrund für Zecks Rücktritt war vor allem die Tatsache, dass der FC Eintracht Bamberg schwere finanzielle Probleme hat. Vor allem auch wegen einer Steuernachzahlung in Höhe von 180.000 Euro. Zudem soll auch es bei den Verhandlungen mit einem neuen Hauptsponsor Schwierigkeiten gegeben haben. Bereits Mitte Februar hatte Zeck gegenüber infranken.de eingeräumt, dass der Bayernligist Spielergehälter erst verspätet überweisen konnte und auch Außenstände gegenüber der Stadt Bamberg wegen der Stadionmiete ausgeglichen werden mussten.
In einem Telefonat erläuterte Zeck gegenüber infranken.de seine Beweggründe: Er habe in den letzten Wochen mit seiner Familie und Freunden versucht, ein Sanierungspaket auf die Beine zu stellen, um den Verein zu retten. Dazu habe man auch "eine hohen Summe" bereit gestellt. "Ein faires Angebot", wie er meinte.
Parallel habe er versucht, weitere Geldgeber mit ins Boot zu holen. Das sei ihm aber nicht gelungen. "Alleine konnten wir das nicht stemmen. Wenn nicht alle an einem Strang ziehen, geht es nicht." Letztendlich habe er entschieden, zurückzutreten, damit wieder Bewegung in die Sache kommen kann. "Wenn andere denken, sie bekommen es besser hin, müssen sie es jetzt beweisen", fügte er an.
Der scheidende Präsident, der erst im Dezember auf der Hauptversammlung einstimmig wieder gewählt worden war, hatte bis zuletzt gehofft, die Finanzen des Vereins in den Griff zu bekommen. Es gelang ihm wohl aber nicht, zahlungskräftige Unterstützer gewinnen zu können.
Aus Sicht von FC Eintracht-Aufsichtsrat Wolfgang Schauer war der Rücktritt aus vielerlei Gründen folgerichtig. "Ich hätte das aus seiner Sicht schon früher gemacht. Er ist zuletzt wie die Sau durchs Dorf getrieben worden", machte er deutlich. Schauer betonte, dass er zu dem zürckgetretenen FCE-Vorsitzenden immer ein faires Verhältnis gepflegt hat: "Sicherlich ist die Situation nicht schön und sicherlich war ich auch nicht mit all seinen Entscheidungen einverstanden. Aber Mathias Zeck hat viel für den Verein getan. Mehr, als einige wissen." Zeck habe den Weg frei gemacht, um "einem Neuanfang nicht im Wege zu stehen".
Hier die Erklärung des FC Eintracht Bamberg zum Rücktritt von Mathias Zeck im Wortlaut:
Vorstandsvorsitzender tritt zurück
Mathias Zeck, Vorstandsvorsitzender des FC Eintracht Bamberg 2010, ist am Donnerstagabend von seinem Amt zurückgetreten. Damit mache er, so der 47-Jährige, den Weg frei für einen personellen Neuanfang des Klubs. "Der FC Eintracht Bamberg 2010 dankt Mathias Zeck für sein überaus großes Engagement in den letzten gut sechs Jahren. Er hat mit großem Einsatz stets versucht, für den FCE das Optimale zu erreichen. Und das war, und ist, nicht einfach ", so Jörg Schmalfuß, der als Zweiter Vorsitzender dem Verein nun kommissarisch vorsteht.
sagen wir es mal so, wenn es beim etat hapert, dann trägt dafür der schatzmeister die verantwortung und zu der sollte er dann auch gezogen werden
wurde doch EINSTIMMIG von den Mitgliedern gewählt. Dass er geltungsbedürftig ist (übrigens genau wie der Genosse Stieringer - in Bamberg allseits bekannt) zeugt doch davon, dass Zeck es in jungen Jahren auch bei den Bundesliga-Basketballern probiert hat.
Ich bin jedoch ein wenig skeptisch, ihm die alleinige Schuld an der FCE-Misere zuzuschieben. Da gibt´s ja noch Kontrollorgane und dergleichen. Aufsichtsratmitglied Schauer äußerte doch laut obigem Bericht, dass er NICHT IMMER einverstanden war mit Entscheidungen Zecks; warum hat man ihn dann gewähren lassen ?
Beim FCE ist es jetzt halt so wie schon vor vielen Jahren beim 1. FC Bamberg 01 geschehen.
Wenn es mal (sportlich) gut lief, ging man aufs Glatteis; ich erinnere da an die glorreichen Taten, als man das mehr als erfolgreiche Fußballteam nach dem Aufstieg von der Landesliga in die damalige Bayernliga mit lauter überteuerten geldgierigen Nichtskönnern aus Berlin und Münster ersetzte, um dann sang- und klanglos wieder abzusteigen, nachdem sich das gesamte Fremdpersonal sich wieder verkrümelt hatte; und dass dann der Spielervermittler mit der ganzen Kohle irgendwie von der Bildfläche verschwand. Plötzlich war der 1. FC 01 Pleite.
Schade nur für die horrenden Ausgaben der Stadt für Zäune und Flutlicht im Fuchspark-Stadion. Wo ist jetzt die Regionalliga ?
Wenn es runter geht in die Landesliga nach Abschluss dieser Saison, und der Abstieg droht nachdem man gestern auch in Seligenporten wieder verlor, dann war doch die ganze Schuldenanhäufung völlig für die Katz.
Zu Herrn Zeck kann ich nur sagen, tun Sie bitte künftig das, was Sie gelernt haben bzw. was Sie können.
Aber was das für Dinge sind, das tät mich wirklich sehr interessieren.
für Fussball-Profis, für Flutlicht u.s.w.
Untreue, Insolvenz-Verschleppung etc.
Ein Sumpf für den Staatsanwalt ?
Wenn's brenzlig wird, abhauen. So war der schon immer. Mist bauen - die anderen die Suppe auslöffeln lassen. Ich kenne den Herren schon seit der Schulzeit, der hat sich kein bisschen verändert!
Erst den Verein großmäulig in den Abgrund "führen" und dann davon schleichen.
2. Vorsitzender Schmalfuß spricht "von großem Einsatz und großem Engagement und dem "Versuch", für den FCE das Optimale zu erreichen".
Personalchefs, die in Zeugnissen Mitarbeiter bewerten, verstehen unter "Versuch" eine glatte 5.
Steuernachzahlungen, Stadionmieten und Gehälter vervielfachten sich innerhalb weniger Monate oder ganz plötzlich über Nacht? Oder wie soll man das verstehen?
Das kommt davon, wenn Amateure "versuchen" Profi- oder Halbprofifußball zu managen.
Und wer wird jetzt zur Kasse gebeten?