Eine Idee, die vielen zugute kommt: Im Rahmen des bfz-Projekts "Leben und Arbeit gestalten" werden im Bamberger Raum alte Fahrräder repariert und an Asylbewerber verschenkt. Und davon profitieren nicht nur die Migranten, sondern ebenso Arbeitslose, die zurück ins Berufsleben wollen.
Die einen radeln, um die Umwelt zu schonen, die anderen, um sich in Form zu halten. Für wieder andere ist ein Bike ein Stück Lebensqualität. Kaum vorstellbar ist es da, dass ein Fahrrad für einige Menschen im Kreis Bamberg ein unerschwingliches Luxusgut darstellt.
Auch die in der ehemaligen Jugendherberge Wolfsschlucht untergebrachten Asylbewerber waren bislang auf den Bus und dessen unregelmäßige Fahrtzeiten angewiesen. Was sie enorm einschränkte: Unkomplizierter Zugang zum Sprachunterricht und eigenständige Stadterkundungen waren auf diese Weise nicht möglich.
Große Resonanz Die Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) erkannten den Bedarf nach eigenständiger Fortbewegung und sammelten im Rahmen des bfz-Projekts "Leben und Arbeit gestalten" (LeA) Fahrradspenden von bfz-Mitarbeitern und der Initiative "Freund statt
fremd".
Diesem Beispiel folgend rief die Projektleiterin des bfz Bamberg, Ulrike Goller, im September über das Rathausjournal der Stadt Bamberg zu erneuten Fahrradspenden auf. Die Resonanz war überwältigend: Mehr als 50 Bamberger folgten dem Aufruf und hatten oft sogar gleich zwei oder mehrere Fahrräder abzugeben.
Diese Spendenbereitschaft erklärt Ulrike Goller damit, dass die meist älteren Spender etwas Sinnvolles mit den Rädern anfangen wollten: "Bevor sie auf dem Sperrmüll landen, kommen die Räder so wenigstens in gute Hände." So sammelten sich etwa 80 Zweiräder an. Diese teilweise schon älteren Räder, wurden nun im Zuge des Projekts in der eigens eingerichteten Fahrradwerkstatt wieder in Stand gesetzt.
Doppelte Hilfe hält besser Die Fahrradwerkstatt wird im Auftrag des Jobcenters der Stadt Bamberg durchgeführt: In einer Kombination aus Bewerbungscoaching, Beratung und praktischen Aufgaben lernen die Projektteilnehmer, auf ihre eigenen Stärken zu vertrauen. Ebenso machen sie Erfahrungen in Teamarbeit und werden motiviert, ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. So werden nicht nur Migranten unterstützt, man hilft auch einheimischen Arbeitslosen wieder zurück ins Arbeitsleben.
Mehr Unabhängigkeit Nachdem die Übergabe an die in Roßdach im Landkreis Bamberg lebenden Asylbewerber bereits im August stattgefunden hatte, überreichte man jetzt den Bewohnern der Wolfsschlucht in Bamberg-Bug, die gerade beim bfz Bamberg einen Deutschkurs besuchen, Fahrräder.
"Nach der Devise Bedarf
entdeckt - Bedarf gedeckt "stürzten" sich die Asylbewerber Ulrike Goller zufolge auch regelrecht auf die zur Verfügung gestellten Räder. Die 14 beschenkten Migranten, die aus Tschetschenien, Aserbaidschan, Georgien und Dagestan stammen, gewannen wieder ein Stück Unabhängigkeit.
kbe
Eine gute Idee
ABER
warum nur für diese Menschen? Aufgrund der verheerenden Studentenpolitik ist der Markt für Fahrräder zu einer Lotterie verkommen. ALG2-Empfänger oder andere schwächer betuchte Bürger schauen wieder einmal in die Röhre?
Auf denen kann man ja getrost rumtrampeln.
Hauptsache man kann sich im Sonne der Asylhilfe darstellen