2003 sei S. vom Erzbistum Bamberg "regulär in den Ruhestand" versetzt worden. Bis zu seinem Tod lebte er wieder in Wallenfels. Überprüft wurden die Vorwürfe von 1999 offenbar nicht mehr. Erzbischof Ludwig Schick habe nach eigener Aussage nach dem Tod des Pfarrers zum ersten Mal von den Missbrauchsvorwürfen erfahren. Bereits ab 2006 - also vor 16 Jahren - wusste man laut eigener Aussage im Erzbistum Bamberg von den mutmaßlichen Fällen - erst 2022 ging man damit an die Öffentlichkeit.
Update vom 23.09.2022: Pfarrer Dieter S. missbrauchte vor Amtsantritt mindestens zwei Jungen - bereits 1963 bekannt
"Das Erzbistum Bamberg hat nach Durchsicht von Archiv- und Personalunterlagen festgestellt, dass bereits im Jahr 1963 Missbrauchsvorwürfe gegen den langjährigen Pfarrer von Wallenfels, Dieter S. [Name von der Redaktion abgekürzt], aktenkundig waren", teilt das Erzbistum am Freitag mit.
1960 habe S. die Priesterweihe empfangen, erklärt ein Sprecher des Erzbistums gegenüber inFranken.de. Von 1962 bis 1964 sei er dann Kaplan in der Nürnberger Kirchengemeinde St. Georg gewesen. Daraufhin hätten sich "zwei männliche Betroffene im jugendlichen Alter" gemeldet, die Dieter S. sexuellen Missbrauch vorgeworfen hätten, so der Sprecher. Von strafrechtlichen Konsequenzen sei beim Erzbistum "nichts bekannt", heißt es.
Im Anschluss sei Dieter S. "laut Personalakte auf eigenen Wunsch für mehrere Jahre nach Bolivien gegangen", so der Sprecher weiter. Dann wurde er trotz der dem Erzbistum bekannten Missbrauchsvorwürfe sieben Jahre später, nämlich 1970, Pfarrer in Wallenfels.
59 Jahre lang wusste fast niemand von Missbrauchsfällen - Betroffener bricht Schweigen
Erst 59 Jahre später werden die ungeheuerlichen Taten der Öffentlichkeit bekannt - angestoßen durch einen Betroffenen, der sich dem Wallenfelser Bürgermeister Jens Korn (CSU) anvertraute. Dabei waren laut Erzbistum "bereits ab dem Jahr 2006 nach dem Tod des Beschuldigten erste Vorwürfe durch die Meldung von Betroffenen bekannt geworden".
Die Erzdiözese Bamberg habe "nach den bischöflichen Richtlinien gehandelt und entsprechende Anerkennungszahlungen geleistet". Auch Therapiekosten seien übernommen worden. In der aktuellen Mitteilung heißt es nun, Erzbischof Ludwig Schick bitte "alle Betroffenen um Vergebung, weil ihnen Schlimmes geschehen ist".
Er räume "das Versagen der Bistumsleitung ein und bittet auch dafür um Vergebung", zitiert ihn das Erzbistum. Betroffene würden erneut aufgerufen, sich zu melden. Das Erzbistum Bamberg kündigt an, "sich nächste Woche ausführlich zu dem Fall äußern", wie es heißt.
Erstmeldung vom 22.09.2022: Pfarrer in Wallenfels missbrauchte mutmaßlich Gemeindemitglieder - Betroffene sollen sich melden
Das Erzbistum weist darauf hin, dass die Identität der Betroffenen dabei geschützt bleiben solle. Der Pfarrer sei 2005 verstorben, sodass keine strafrechtlichen Ermittlungen mehr möglich seien. Als bereits ab dem Jahr 2006 nach dem Tod des Beschuldigten erste Vorwürfe durch die Meldung von Betroffenen bekannt geworden seien, habe die Erzdiözese Bamberg "nach den bischöflichen Richtlinien gehandelt und entsprechende Anerkennungszahlungen geleistet".
Auch Therapiekosten seien übernommen worden. "Die Aufarbeitung und die Auseinandersetzung mit den Verbrechen, die geschehen sind, stellen uns vor große Herausforderungen und führen oft zur eigenen Sprachlosigkeit und zu einer Verunsicherung im Umgang miteinander. Gleichzeitig wollen wir den Opfern und Betroffenen gerecht werden", wird der Leitende Pfarrer von Teuschnitz, Detlef Pötzl, zitiert.
Betroffene könnten sich, auf Wunsch vertraulich, bei der Missbrauchsbeauftragten des Erzbistums Bamberg, Rechtsanwältin Eva Hastenteufel-Knörr, melden.
Weiterer Ansprechpartner sei der frühere Oberstaatsanwalt Joseph Düsel.
Die Gremien und Seelsorgeteams sowie der Bürgermeister seien über die vorliegenden Erkenntnisse informiert worden, schreibt das Erzbistum Bamberg.
wenn "nur " das Zölibat daran Schuld sein soll , warum gibt es auch außerhalb der Kirche
soviele pädophile Menschen ( Männer und auch Frauen ) rund um den Globus ??
Werden Priester / Kirchenmänner so wegen dem Zölibat ?
Oder werden pädophile Männer Priester ect. um sich leichter ausleben zu können ?
Zölibat weg und a Ruh is. Ich möchte nicht wissen, wie viele katholische Priester uneheliche Kinder gezeugt haben, weil sie sexuell nicht anders "gepolt" sind als "normale Männer". Und die ganz miesen Individuen dieser "Berufsgruppe" vergriffen sich teils jahrelang an ihren Schutzbefohlenen. Hingeschaut hat keiner, ich möchte nicht wissen, wie viele Eltern weggeschaut haben, falls ihre Kids es mal zuhause "gebeichtet" haben "sowas macht doch unser Pfarrer nicht".
Wie eingangs geschrieben, weg mit diesem Zölibat oder die katholische Kirche hat irgendwann fertig. Schämen sollte sie sich mit samt ihrem Papst und dem ganzen heuchlerischen Vatikan in Grund und Boden.
Bestimmt hat Keiner der Verantwortlichen was gewusst. Jeder Betroffene ist halt wieder mal ein bedauerliches Einzelschicksal. Einfach zur falschen Zeit am falschen Ort - kannst nix machen. Sollte man/frau halt doch auch wieder mal den Zölibat in Frage stellen. Immerhin haben die Evangelen weniger Skandale - bis jetzt wenigstens ...
Garantiert wird bereits schwer daran gearbeitet, möglichst vieles unter den Teppich zu kehren!
Wenn es tatsächlich einen Gott gäbe hätte er diese Institution spätestens im Mittelalter zerschlagen. Außer, er wäre von gleichen Schlag.
Ich hoffe, auch dieser Fall wird wieder zahlreiche Kirchenaustritte zur Folge haben...dieser verkommene Verein hat es nicht anders verdient...🤮🤮🤮