Das neue Jahr bringt die von etlichen vermisste weiße Pracht mit sich. Doch das beschert auch intensive Arbeitseinsätze.
Während viele zu Weihnachten 2016 vergeblich auf Schnee gewartet hatten, ließ sich 2017 nicht lang bitten und bescherte bereits am zweiten Tag des neuen Jahres Weißes von oben. Wer Urlaub bis Dreikönig hat, kann das genießen. Eine Vielzahl von Berufstätigen hingegen hatte ordentlich zu rackern - im Winterdienst.
Erst am Morgen setzte der Schnee ein, so Michael Dotterweich, Chef des in Memmelsdorf beheimateten Kreisbauhofes. Dann schickte er die hier stationierte Flotte auf den Weg, um die insgesamt knapp 300 Kilometer Kreisstraßen vom Schnee zu befreien. Acht Großfahrzeuge - Lkw und Unimog - sowie ein kleineres für die Giechburg, räumten und streuten. Dazu waren im Westen und im Osten (Steigerwald und Jura) des Landkreises jeweils zwei Subunternehmer in Sachen Kreisstraßen unterwegs. Um alle Kreisstraßen abzuarbeiten, ist der Kreisbauhof etwa drei Stunden gefordert, so Dotterweich.
Freilich sind die insgesamt 28 Leute bereits seit November winterdienstmäßig im Einsatz. "Wir hatten immer wieder Glätte", so Dotterweich weiter. Das bedeutet Abfahrtzeiten ab Memmelsdorf gegen 3 Uhr morgens. "Bis zum Berufsverkehr um 6 Uhr muss gestreut sein." Die Mittel dafür lagern in der Salzhalle, die eine Kapazität von 2200 Tonnen aufweist. "Alles voll", signalisiert der Kreisbauhofchef. Wenn es einen Winter lang durchschneit, reicht das aus. Aufgefüllt wird jeweils im Sommer.
Gut bevorratet ist indes auch das Staatliche Bauamt, wie Manfred Nölscher, Sachgebietsleiter Unterhalt und Betrieb, erklärt. Das Amt ist beim Winterdienst für die 300 Kilometer Bundes- (B 22, B 26, B 4, B 505) und Staatsstraßen im Landkreis sowie die elf Kilometer B 22 im Bamberger Stadtgebiet zuständig. "Die Staatsstraßen in Bamberg betreut die Stadt selbst."
Über 3500 Tonnen Salz lagern in den Hallen in der Gutenbergstraße, Roßdorf am Berg, Breitengüßbach und Burgwindheim. Aus einem weiteren großen Depot in Kulmbach kann jederzeit nachgeholt werden. Aber bislang wurde noch nicht viel verbraucht. Das Amt setzt im Winterdienst seine Straßenmeisterei Bamberg mit zwei eigenen Unimogs und drei Lkws ein sowie insgesamt vier Subunternehmer. Außerdem sind die Straßenmeistereien Bad Staffelstein im Norden und die Straßenmeisterei Forchheim im Landkreis im Einsatz.
Der Markt Ebrach wiederum hat seit einigen Jahren den Winterdienst auf den 23 Kilometern Gemeindestraßen an einen Landwirt aus der Gemeinde vergeben. Der Bauhof, so Kämmerer Konrad Götz, komme deswegen nur vor Gemeindehäusern, Gehsteigen und bei der Schule zu Einsatz.
Der Bauhof muss ran
Anders verhält es sich da schon in der Jura-Verwaltungsgemeinschaft Steinfeld mit den Gemeinden Königsfeld, Stadelhofen und Wattendorf. Hier muss die dreiköpfige Bauhofbesatzung ran und ist für 68,4 Kilometer Gemeindestraßen zuständig, teilt Königsfelds Gemeindechefin Gisela Hofmann mit. Allerdings ist das nicht auf der gesamten Strecke zu stemmen. Deswegen gibt es hier nur einen eingeschränkten Winterdienst: Geräumt wird an den gefährlichsten Stellen, an den vielbefahrensten und dort, wo der Schulbus verkehrt. "Nebengehöfte müssen sich selbst behelfen." Sollten totale Notfälle oder gerade mal Kapazitäten frei sein, wird überall geräumt.
Einigermaßen froh ist Gisela Hofmann, dass es erst jetzt geschneit hat, wo viele Urlaub haben. Sonst wäre sie in Sachen Schnee wohl schon öfter angerufen worden. Früher, so findet die 51-Jährige, "hat es sehr viel mehr und früher Schnee gegeben".
Früh genug kam der Wintereinbruch jedenfalls für die Polizei im Landkreis Bamberg. Hier sind etliche Unfälle bekannt, die auf die Witterung zurück zu führen sind. In der Stadt hingegen, war bis zum Nachmittag kein so gearteter Unfall zu bearbeiten.