Das Ausräumen von kompletten Fahrradläden macht Schule in Oberfranken. Der Diebstahl von 50 Fahrrädern in Bamberg ist der vierte Fall in diesem Jahr.
In der Bamberger Lebenshilfe herrscht helle Aufregung: Ausgerechnet die Rehabilitationswerkstatt und der angeschlossene Fahrradverkaufsraum in der Gundelsheimer Straße wurden zum Schauplatz eines Verbrechens, wie es in jüngster Zeit immer häufiger in Oberfranken zu beklagen ist: der massenhafte Diebstahl von Bikes in Fahrradläden.
Erst am Dienstag früh wurde der Schaden in der wenig belebten Seitenstraße im Bamberger Norden entdeckt: Die Glasscheibe der Eingangstür zum Laden war eingeschlagen, dahinter zeigte sich der wie leer gefegte Verkaufsraum. Es war ein frustrierendes Bild, das sich Werkstattleiter Michael Bornschlegl bot: In der Nacht auf Dienstag waren 50 Fahrräder spurlos verschwunden, viele von ihnen hochwertige Sportgeräte und teuere E-Bikes.
So viel scheint mittlerweile festzustehen: Die Täter nutzten zum Abtransport des Diebesgutes zwei größere Fahrzeuge. Sie müssen einige Zeit gebraucht haben, um so viele Räder aufzuladen, ehe sie sich vermutlich Richtung Autobahn aus dem Staub machten. Den Wert der Beute beziffert die Polizei mit 50 000 Euro.
Werkstatt und Fahrradladen der Lebenshilfe sind eines von mehreren Projekten, die der gemeinnützige Verein ins Leben gerufen hat, um psychisch kranken Menschen eine sinnvolle Beschäftigung zu geben. In dem Meisterbetrieb wird Wert auf professionelle Reparaturen gelegt. Das Verkaufssortiment ist mit dem anderer Fahrradläden vergleichbar.
Schwierige Fahndung
Bei den Ermittlungen gegen die unbekannten Täter tut sich die Polizei schwer. Anders als beim Autodiebstahl ist es bei geklauten Fahrrädern schon wegen der Dimension des Diebesguts mit wenig individuellen Merkmalen deutlich schwieriger, an die Täter heranzukommen, vor allem dann, wenn bereits eine gewisse Zeit seit der Tat verstrichen ist.
Sind es osteuropäische Banden, die hier ihr Unwesen treiben? Wie Jürgen Stadter vom Polizeipräsidium Oberfranken sagt, ist das nicht auszuschließen. Einiges spreche dafür, dass die Fahrräder in benachbartes oder weiter entferntes Ausland geschafft werden, um sie dort an den Mann zu bringen.
Mit Sorge sieht die Polizei, dass sich Einbrüche in Fahrradläden in Oberfranken in der jüngsten Zeit stark vermehrt haben. Erst im März dieses Jahres kam es zu einem ähnlichen Fall im Hallstadter Gewerbegebiet in der Michelinstraße. Dort wurden aus dem Verkaufsraum des Fachmarktes Anton Guck rund 60 fertig montierte High-Tech-Räder gestohlen. "Die Täter müssen über Insiderwissen verfügt haben, wenn man sieht, wie sie sich Zugang verschafft haben. Außerdem blieben die billigsten Räder zurück", sagt Anton Guck. Auch bei ihm ging der Schaden in die Zehntausende.
Auch in Bayreuth schlugen sie zu
Der Fall Guck zeigt, dass der Diebstahl von Rädern in hoher Stückzahl stets nach dem gleichen Muster abläuft. Die Täter haben die Gegend offenbar ausgespäht, sie kommen nachts mit großen Transportern und machen sich dabei vor allem den Umstand zunutze, dass sich immer mehr Fahrradläden in Gewerbegebieten oder wenig belebten Stadtrandlagen ansiedeln.
So leerten im Januar dieses Jahres unbekannte Täter einen Laden in Bayreuth in der Bindlacher Straße. Wie bei Guck waren es hier vor allem Fahrräder der Marke Cube, die in großer Zahl verschwanden. Und auch in Dörfles-Esbach im Landkreis Coburg kam es im Januar 2016 zu einem Einbruch der gleichen Machart. Wieder waren es nur hochwertige Räder, auf die es die Täter abgesehen hatten.
Trotz der Vielzahl der Fälle fehlt von den Tätern bislang jede Spur. Auch im aktuellen Bamberger Fall gibt es keine neuen Erkenntnisse: Die Polizei bittet Augenzeugen um Hinweise unter der Nummer 9129-491 in
Bamberg. Vor allem könnte es sein, dass zwischen Montag, 17 Uhr, und Dienstag, 7.30 Uhr, verdächtige Fahrzeuge in der Gundelsheimer Straße gesehen worden sind.
Fahrradläden in wenig belebten Straßen machen es Dieben leicht, bei Einbrüchen unbemerkt zu bleiben, sagt die Polizei. Sie bietet unsicheren Händlern deshalb eine kriminalpolizeiliche Beratung an. Klar ist, dass der Reiz, den Fahrräder auf Diebe ausüben, gewachsen ist: Zweiräder sind in den vergangenen Jahren immer mehr zum teueren Luxusgut geworden. Gleichzeitig wuchs der Käufermarkt für High-End-Produkte.
Bambergs Fahrradhändler hat der Einbruch bei den Kollegen von der Lebenshilfe nicht unberührt gelassen. "Das macht schon Angst, wenn es Banden nun auch auf Fahrradläden abgesehen haben", sagt Felix Rohrbach. Auch der Inhaber eines Ladens in der Königstraße hatte in der Vergangenheit schon den Verlust von einigen Fahrräder zu beklagen. Doch die jüngsten Fälle haben eine neue Dimension: "So ein Diebstahl kann für einen Händler sehr leicht existenzbedrohend sein. Die Versicherung zahlt vielleicht den Schaden, aber viele Räder sind nicht so schnell wieder nachzubestellen. Und ohne Ware bricht auch der Umsatz ein", sagt Rohrbach.
...die weißen transporter, die bis letztes jahr beim abgeschafften "frei zugänglichen" sperrmüll hier unterwegs waren, müssen ja auch noch eine daseinsberechtigung haben...
zeit zum ausspähen der umgebung hatten die leute mit den weißen transportern ja.
...die waren früher nicht nur zum sperrmüll sammeln hier unterwegs !
...aber darum hat sich die polizei ja nicht gekümmert...
Und die Polizei kümmert sich um Brückenspringer, obwohl das Schwimmen im RMD-Kanal erlaubt ist.
Langsam werde ich den Verdacht nicht los, da wird auch weggeschaut.
@heiner31
Wo ja auch genau zu dem Zeitpunkt des Diebstahls Leute von der Brücke gesprungen sind, oder? Und außerdem ist für die Brückenspringer die Wasserschutzpolizei zuständig, die logischerweise auch an Land Verbrecher fängt, oder?
Für mich stellt sich eher die Frage: Gab es keine Alarmanlage? Und wenn doch, wurde sie vorab ausgeschaltet? Oder gab es ein anderes Sicherheitssystem, welches versagt hat?
Und mal ganz ehrlich, eine rund um die Uhrbewachung aller Läden wird es nie geben. Dafür wird es immer wieder böse Buben geben, die sich am Eigentum anderer vergreifen.
Das mit dem Kanal und der Wasserschutzpolizei ist bekannt.
Trotzdem hätte ich gerne mehr Polizei-Präsenz in Bamberg.
Klar gibt es nachts nur zwei Streifen, aber es wäre auch gut wenn die unterwegs sind.
Ein Ladenausräumen mit zwei grossen Fahrzeugen fällt doch auf.
Und eine Alarmanlage funktioniert auch nur dann, wenn jemand dann mal nachsieht.
Das ist eben unser Europa mit offenen Grenzen.Und es wird sicher noch schlimmer im
;;Transitland Deutschland,,Für diese (bekannten) Banden gerade eine Einladung wenn nicht sogar ein
Tummelplatz. Mehr darf man dazu garnicht veröffentlichen sonst ist man ja schnell in der verkehrten Ecke.
Armes Deutschland.