Erneute Baustelle: Straßgiech drei Monate gesperrt

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Die Kreuzung in Straßgiech wurde erst saniert, der Platz mit viel Einsatz der Bürger gestaltet. Nun hat das Staatliche Bauamt festgestellt, dass der Kanal, durch den der Pünzenbach fließt, marode ist. Die Kreuzung muss erneut aufgerissen werden. Foto: Barbara Herbst
Die Kreuzung in Straßgiech wurde erst saniert, der Platz mit viel Einsatz der Bürger gestaltet. Nun hat das Staatliche Bauamt festgestellt, dass der Kanal, durch den der Pünzenbach fließt, marode ist. Die Kreuzung muss erneut aufgerissen werden.  Foto: Barbara Herbst
An der vor gut drei Jahren gestaltenen Kreuzung in Straßgiech trefefn die Staatsstraße und die Kreisstraße aufeinander. Foto: Barbara Herbst
An der vor gut drei Jahren gestaltenen Kreuzung in Straßgiech trefefn die Staatsstraße und die Kreisstraße aufeinander.  Foto: Barbara Herbst
 
 

Erneut müssen Autofahrer mit einem Hindernis in Straßgiech rechnen: Der Kanal unter der Staatsstraße ist marode, eine lange Vollsperrung droht ab Juni.

Die Stelle, die für Ärger im Stadtrat sorgt, ist schön gestaltet. Vor gut drei Jahren haben sich die Straßgiecher engagiert, um den Platz in dem Scheßlitzer Stadtteil mitzugestalten. Ein Kreuz, ein Brunnen, eine Bank sind zu sehen, ein Baum wurde gepflanzt. Bei der Sanierung des Kreuzungsbereichs inklusive Befestigung des Pünzenbachs, der sich durch den Ort schlängelt, legten sich die Bürger ins Zeug.

Und nun nach drei Jahren ist klar, dass möglicherweise die ganze Mühe umsonst war: Das Staatliche Bauamt hat am Dienstag den Scheßlitzer Räten die Pläne für erneute Arbeiten am Pünzenbach - auch in diesem Bereich - vorgestellt. Der Durchlass des Baches unter der Staatsstraße sei so marode, dass nun dringend eine Sanierung notwendig würde, so die Aussage der Planer. Der Kanal ist nicht mehr dicht. Das führe dazu, dass unter anderem Streusalz von der Straße in den Bach gelangt. So weit, so gut.


Fehlende Koordination?

Die Tatsache, dass saniert und die Ortsdurchfahrt für den Verkehr aus Bamberg und Scheßlitz gesperrt werden muss, war nicht der Grund für den Ärger. Vielmehr kritisierten die Räte eine fehlende Koordination zwischen den einzelnen Ämtern: "Das ist ein typischer Fall für das Schwarzbuch der Steuerzahler. Das muss man doch untereinander absprechen!", meinte Helga Geheeb (CSU).

Denn ausgerechnet an dem schön gestalteten Platz prallen verschiedene Zuständigkeiten aufeinander: Vor gut drei Jahren wurde die an die Staatsstraße anschließende Pfarrer-Kropfeld-Straße Richtung Starkenschwind vom Kreis saniert, ein Stück des jetzt anstehenden Teils vom Staatlichen Bauamt. In dem Zuge hatte die Stadt den Gehsteig errichtet. Auch das wäre in einer Gesamtmaßnahme mit der Kanalsanierung wesentlich billiger gekommen, ist sich Geschäftsleiter Werner Götz von der Stadt Scheßlitz sicher. Hier gebe es noch einiges zu besprechen, sagte Bürgermeister Roland Kauper (CSU). Auch geht es um rund 75 000 Euro der anstehenden Maßnahme, die möglicherweise die Stadt mitzutragen hat.


Wem gehört das Stück?

Deutliche Worte fielen. Pius Schmelzer (CWG) etwa stellte im Hinblick auf die erst erfolgte Sanierung im Kreuzungsbereich verärgert fest: "Wollen Sie mir erklären, dass innerhalb von drei Jahren der Kanal so kaputt ist?" Er fragte sich, ob denn damals niemand bemerkt hatte, dass der Durchlass marode war.

Doch das Staatliche Bauamt sieht hier andere in der Pflicht: Bei dem Kanal am Platz gehe es doch schließlich um ein Stück, das der Stadt oder dem Kreis gehöre. Hätten die Verantwortlichen dort also den Zustand des Bachs bemerken müssen? Genaueres weiß man nicht.


Von Juni bis August gesperrt?

Klar ist: Es wird eine Vollsperrung geben. Denn das schmale Wasser verläuft unter der Staatsstraße recht nah an den Grundstücken vorbei. In Zukunft soll der Pünzenbach weiter in die Straße verlegt werden. Dazu muss die Ortsdurchfahrt von Straßgiech für drei Monate voll gesperrt werden. Erneut wird die überörtliche Umfahrung über Starkenschwind und Sassendorf aktiv. Die Einbahnstraßenregelung in der Kirchgasse soll in der Zeit geändert werden.

Erst vor ein paar Monaten hatte das Bauamt die Straße von der Ortsgrenze nach Scheßlitz erneuert, auch damals musste weit über Sassendorf umfahren werden. Die innerörtliche Umfahrung soll nun über Flurwege geschehen. Große Bedenken hat Ortssprecher Ulrich Roth: Was ist mit größeren Fahrzeugen, die Schäden verursachen? Auch sei der Zeitraum schlecht gewählt: Juni bis August sei genau in der Erntezeit. Viele Landwirte könnten durch die Sperrung Probleme bekommen.

In Sachen Umleitungsgestaltung sieht auch die Stadtverwaltung noch weiteren Gesprächsbedarf. Die Planungen der Maßnahme seien ohnehin noch nicht abgeschlossen, heißt es beim Staatlichen Bauamt. Doch stehe außer Frage, dass saniert werden müsse.

Die frühere Erneuerung der Kreuzung und die viele Arbeit der Ortsvereine: "Das Ganze ist für die Katz' gemacht worden", meint Ortssprecher Roth. Es geht nicht nur um den körperlichen Einsatz der Bürger. Denn neben der Stadt Scheßlitz hatte sich auch der Ortskulturring damals mit einigen Tausend Euro an der Gestaltung des Platzes beteiligt.