Werden die "roten Männla" zu Bambergern? Viele haben die Installation "Meeting" von Wang Shugang, die noch am Schönleinsplatz steht, ins Herz geschlossen. Foto: Ronald Rinklef
Viele haben die "roten Männla" vom Bamberger Schönleinsplatz ins Herz geschlossen. Ob sie für immer bleiben, wird wesentlich von der Zahlungsbereitschaft der Bevölkerung abhängen. Die Stadt steuert kein Geld bei, hilft aber bei der Spendenaquise.
Er wolle keiner politischen Entscheidung vorgreifen. So begründet Alexander Ochs-Barwinek, warum er die Fiber-glas-Skulpturen der Installation "Meeting" am Schönleinsplatz noch nicht gegen eine robustere Ausführung auswechseln ließ.
Vor acht Wochen, als die von ihm kuratierte Schau "Circles/Kreise" mit zahlreichen zeitgenössischen Exponaten zu Ende ging, hatte der gebürtige Bamberger mit Galerien in Berlin und Peking dies angekündigt.
Hintergrund waren einerseits erste laut gewordene Wünsche zum Verbleib des Exponats von Wang Shugang, andererseits Schäden, die bei der Entführung einzelner Figuren aus der achtteiligen Gruppe angerichtet worden sind.
Mit einer Ausführung in Bronzeguss hätten Langfinger kein leichtes Spiel mehr und die hockenden roten Männer würden Wind und Wetter sowie Liebkosungen und kletternden Kindern besser standhalten.
"Die Arbeit ist gegossen und in Deutschland. Sie könnte sehr schnell zur Verfügung gestellt werden", sagte der Galerist und Sammler jetzt im Telefon-Interview mit der Lokalredaktion. Worauf er noch wartet, sind klare Signale aus dem Stadtrat und aus der Bevölkerung. Stadt hilft organisatorisch Eines steht schon fest. Die Kommune selbst gibt keinen Euro zu einem möglichen Ankauf. Das betonte auf Nachfrage einmal mehr Rathaus-Sprecherin Ulrike Siebenhaar.
Die Stadt will aber mithelfen, potenzielle Sponsoren und Paten zusammen zu bringen: Sie richtet eine so genannte Unterstützer-Veranstaltung aus, die bereits am kommenden Freitag um 19.30 Uhr im Theater-Treff stattfindet.
Dann soll über einen möglichen Erwerb der "roten Männla" geredet werden. Eingeladen seien alle, die sie gern in Bamberg behalten würden und/oder bereit sind, sich an den Kosten zu beteiligen, so Siebenhaar. Neben Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) und Kulturreferent Bürgermeister Werner Hipelius (CSU) würden auch Ochs-Barwinek und Vertreter von Kunstverein und Berufsverband Bildender Künstler (BBV) kommen und mitdiskutieren. Kultursenat berät am Donnerstag Nur einen Tag vorher, am 17. Oktober, befasst sich der Kultursenat des Stadtrats mit der Zukunft des Kunstwerks. Weil es vom ersten Tag an viel Zuspruch gefunden hat und echte Kunst "zum Anfassen" sei, würde die Verwaltung das "Meeting" gerne unbefristet fortsetzen. Vorausgesetzt, der Stadt entstehen keinerlei Kosten.
Das macht auch das die Kommunalpolitik beratende Gremium "Kunst im öffentlichen Raum" (KiöR) zur Bedingung. Sollte eine rein private Finanzierung gelingen, empfiehlt auch das Kiör den Verbleib der Installation, und zwar einstimmig.
Das Gremium regt aber einen anderen Standort an, damit der Schönleinsplatz nicht überfrachtet wird, er weiterhin für temporäre Ausstellungen genützt werden kann und die Touristenströme entzerrt werden. Als Alternativen bringt KiöR die Aussichtsterrasse auf dem Michelsberg, die Grünfläche vor dem Justizgebäude am Wilhelmsplatz und den Rosengarten Geyerswörth ins Gespräch. Die Verwaltung wird dem Kultursenat vorschlagen, gemeinsam mit dem Kurator und dem Künstler über die Alternativen zu beraten. Auf drei Abgüsse limitiert Über den Kaufpreis für das "Meeting" gab Ochs-Barwinek auf Anfrage noch keine Auskunft; zuerst sollen ihn die Mitglieder des Kultursenats am Donnerstag erfahren, sagte er. Ochs wiederholte jedoch seine im Sommer getätigte Zusage, dass er seiner Heimatstadt Bamberg finanziell entgegen kommen werde, sollte es eine Spendenaktion zum Ankauf der "roten Männla" geben.
Bamberg wäre dann um ein exklusives Kunstwerk reicher. Der bereits gefertigte Bronzeguss wäre der dritte und letzte aus einer limitierten Dreier-Edition: Die ersten zwei gehören der kanadischen Stadt Vancouver und einer Firmensammlung Zürich-London.
Und was, falls die Bamberger die erforderliche Summe nicht aufbringen wollen oder können? Dann, so Ochs-Barwinek, werde er das Kunstwerk aus Fiberglas vom Schönleinsplatz abholen lassen und den Bronzeguss auf dem internationalen Kunstmarkt anbieten.
Und zwar die Antwortmöglichkeit AUSSERHALB DER STADT.
Hatte ich gestern Abend vergessen zu bemerken.
die Dinger sollen auch noch was kosten.
Dann schlage ich vor, diese wo anders auszustellen.
Schade für das schöne Geld.