Die 2018 ins Leben gerufene Großtagespflege Erbambini bangt um ihre Zukunft. Das Diakonische Werk Bamberg-Forchheim beklagt mangelnde Unterstützung durch die Stadt und steigt aus dem Projekt aus. OB Andreas Starke sieht aber gute Chancen, einen neuen Träger zu finden.
Ein Kind nach dem anderen wird schön warm eingepackt und tippelt nach draußen. Es ist 14 Uhr, Abholzeit in der Großtagespflege Erbambini, direkt am Erba-Campus. Fünf Familien von Uni-Mitarbeitern und Studierenden haben hier ihre Kleinkinder untergebracht, während sie arbeiten. Doch seit kurzem fragen sie sich, ob und wie es mit der Kinderbetreuung auf der Erbainsel weitergeht.
"In einem knappen Schreiben hat uns die Diakonie mitgeteilt, dass die Kita aufgrund mangelnder Unterstützung durch die Stadt Bamberg zum 31. August schließen muss", sagt Lena Janneck, die gerade ihren Sohn Jonathan abholt. "Das kam für uns völlig unvorbereitet.Wir als betroffene Eltern sind empört über einen derartigen Umgang."
Vertrag gekündigt
Das Diakonische Werk Bamberg-Forchheim bestätigt, dass es ab September nicht mehr Träger der Kinderinsel Erbambini ist. "Die Diakonie hat den Kooperationsvertrag mit der Universität gekündigt, da Gespräche mit der Stadt Bamberg zur Abwendung dieser Kündigung nicht erfolgreich waren", teilt dazu Pressesprecherin Ute Nickel mit.
Aufgrund der fehlenden kindbezogenen Förderung entstehe der Diakonie jährlich eine Finanzierungslücke zwischen 30 000 und 40 000 Euro. Die Diakonie zahle ihre Mitarbeitenden nach Tarif und lege Wert auf pädagogisch gut ausgebildetes Personal. "Einsparungen an dieser Stelle sind keine Option für die Diakonie", stellt Norbert Kern, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks, fest. "Dass die Stadt Bamberg nicht zur Zahlung der kindbezogenen Förderung bereit war, ist bedauerlich, aber liegt im Ermessen der Stadt, da es sich ja um eine freiwillige Leistung handelt." Es sei der Diakonie jedoch nicht möglich, weiterhin dieses hohe Defizit selbst zu tragen.
Einig sind sich Universität, Diakonie und Stadt, dass die Betreuung für die Kinder auf der Erba auch in Zukunft sichergestellt werden soll. "Wir bemühen uns, eine Alternative zu finden und sind in guten und aussichtsreichen Gesprächen mit Uni und einem neuen Träger", erklärt dazu Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD). "Es ist unser Ziel, den Betrieb der Großtagespflege auch über den 31. August zu gewährleisten." Bereits im Dezember seien dazu erste Gespräche geführt worden. Die Stadt Bamberg sehe zudem eine gute Perspektive, die Betreuung auszubauen, indem in Zukunft mehr Plätze vergeben werden können. Die Stadt wolle keinen Präzedenzfall schaffen. Sie müsse alle Großtagespflegestellen in Bamberg gleich behandeln und könne daher Erbambini nicht besonders fördern.
Ursprünglich wurden in der Großtagespflegestelle zehn Kinder betreut. Weil ab dem Herbst 2019 aber nur noch eine pädagogische Fachkraft zur Verfügung stand, wurde die Zahl der Plätze halbiert.
Lange Wartelisten
Auch die Universität setze laut Pressesprecherin Patricia Achter "alles daran, die Großtagespflegestelle weiterzuführen und das bestehende Angebot zu halten". Deshalb fänden ab März weitere Gespräche statt, unter anderem mit einer Einrichtung, welche die Stadt Bamberg vorgeschlagen habe.
Klassiker, gegeneinander ausspielen
Alle Kinder Bambergs haben ein Recht auf einen Platz im Viertel, ebenso wie alle Omas und Opas auf einen Betreuungsplatz, eben auch im Quartier. Die Schulen und Freizeiteinrichtungen sollten in Schuss sein.. Unsere Stadtführung hätte diese Pflichten schon lange umsetzen können, Prioritäten setzen... Aber es war halt anderes viel, viel wichtiger.
ne ne nix gegeneinander ausspielen, richtig aber gesagt, der klassiker und zwar prioritäten setzen, hätte man doch während der eigenen stadtratstätigkeit machen können, hat wohl nicht so recht geklappt.
Prima Kommentar, @supiter.
Selbiges dachte ich mir auch, denn die vielen Menschen, die sich eine Wohnung auf der Erba-Insel leisten können, für die sollte doch die Aufbringung dieses Fehlbetrages kein großes Problem darstellen.
Im Norden und Süden der Stadt und auch in Bamberg-Ost muss die Stadt zu allererst aktiv werden und den Menschen dort zeigen, dass sie genauso geschätzt sind wie die auf der Erba-Insel oder im Bamberger Berggebiet. Auch die Universität Bamberg, gleich um die Ecke vom Erba-Gelände, darf sich doch auch spendabel zeigen und die Unterbringung der Erba-Kinder finanziell unterstützen. Die Kleinen wollen später ja schließlich auch mal studieren.
ja ja, da muss sich der Jonathan und mit ihm die Janneck´s und die Jopke´ s und wie die ur-bamberger noch sonst noch alle heissen wollen, wohl damit abfinden, dass nun zuerst bamberg-nord, dann bamberg-süd und dann bamberg-ost an der reihe sind und wenn dann noch was übrig bleibt, gut dann können wir diskutieren und der gute Universitäts-Präsident Godehard Ruppert soll sich vlt mal gedanken darüber machen, wo er mit seinen ausufernden studenten hingeht, bevor er sich über andere sachen gedanken macht.