Einkaufszentrum in der Pödeldorfer Straße: Zu wenig Parkplätze führen zu Problemen

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Zahlreiche Geschäfte wie Norma, dm, Edeka oder McFit sind auf dem Areal in der Pödeldorfer Straße am Berliner Ring (rechts) zu finden. Doch stehen dafür nicht genug Parkplätze zur Verfügung, was zu Verkehrsproblemen führt. Foto: Ronald Rinklef
Zahlreiche Geschäfte wie  Norma, dm, Edeka  oder McFit sind auf dem Areal in der Pödeldorfer Straße am Berliner Ring (rechts) zu finden. Doch stehen dafür   nicht genug Parkplätze zur Verfügung, was zu Verkehrsproblemen führt. Foto: Ronald Rinklef

Das Einkaufszentrum an der Pödeldorfer Straße in Bamberg boomt, doch bricht der Verkehr zusammen: Die Parkplätze reichen nicht, die Ausfahrt macht Probleme.

Arno Döring hat genug. Die Situation auf dem Parkplatz vor seinem Edeka-Markt ist für ihn wie für seine Kunden frustrierend. "Das ist einfach nicht konsequent zu Ende gedacht", meint der Geschäftsinhaber des Einkaufsmarkts auf dem Areal zwischen Pödeldorfer und Starkenfeldstraße. So stehen seiner Beobachtung nach mit den geschätzt knapp 250 Plätzen kaum ausreichend Parkgelegenheiten für die weiteren Geschäfte wie Norma, dm oder McFit auf dem Gelände am Berliner Ring zur Verfügung. Was Folgen habe: Staus auf dem Parkplatz durch Suchverkehr und durch die Situation in der Pödeldorfer Straße, an der die Ein- und Ausfahrt liegt. "Es wurde überall nur die Minimallösung genehmigt", lautet seine Kritik.


Staus in der Pödeldorfer Straße

Neben Döring, der aufgrund der Situation bereits Umsatzeinbußen hinnehmen musste, beobachten Polizei und Stadt die Verkehrssituation rund um das Areal an der Pödeldorfer Straße - und das schon länger. Mehrere Probleme ballen sich dort, die offenbar alle miteinander zusammenhängen: In der Pödeldorfer Straße kommt es immer wieder zu Rückstaus, wenn Autofahrer vom Berliner Ring kommend nach links zu den Einkaufsmärkten abbiegen wollen. Ähnliche Probleme werden in der anderen Richtung geschildert: So kommt es zu Staus, wenn Autos von der Pödeldorfer Straße stadtauswärts auf den Berliner Ring fahren wollen - was wiederum den Abfluss der Fahrzeuge aus dem Parkplatz raus zum Stocken bringt.

Von einem "hohen Verkehrsdruck" an der Kreuzung Pödeldorfer Straße spricht Polizeihauptkommissarin Ines Schellmann von der Inspektion Bamberg-Stadt. "Mit dem Einkaufszentrum hat der Druck zugenommen", erklärt die Verkehrsexpertin. Mit hinzu komme, dass sich die Fußgängerströme mit der Aufnahmeeinrichtung Oberfranken verändert hätten. So sei nach Beobachtung der Polizei ein Rechtsabbiegen der Autofahrer von der Pödeldorfer Straße auf den Berliner Ring durch mehr querende Fußgänger erschwert. Die Folge sei, dass zu Stoßzeiten nur wenig Autos von der Pödeldorfer Straße zum Berliner Ring abfließen können. Das Problem sei bereits mit der Stadtverwaltung diskutiert worden.


Ansätze der Verwaltung

"Es ist eine verfahrene Situation. Die Staus sind nicht von der Hand zu weisen", sagt auch Claus Reinhardt, Sprecher des Baureferats. Unterschiedliche Lösungen seien von Planungs- und Sicherheitsbehörden im Gremium "Routine Verkehr" erarbeitet worden. Und die betreffen sowohl den Verkehr auf dem Parkplatz als auch in der Pödeldorfer Straße.

So sei bisher die Ausfahrt vom Parkplatz auf die Pödeldorfer Straße nur auf einer Spur möglich. Um Rückstaus auf dem Gelände zu verhindern, sei der Ansatz, die Ausfahrt zu teilen, damit Links- und Rechtsabbiegern jeweils eine getrennte Spur zur Verfügung stünden.

Für Fußgänger und Radfahrer fehle außerdem eine Zugangsmöglichkeit an der Einfahrt. Ein abmarkierter Fußgängerstreifen würde laut Reinhardt für mehr Sicherheit sorgen. Auf der Pödeldorfer Straße könnte eine kurze Linksabbiegespur stadteinwärts auf das Areal eine Entlastung bringen. In der anderen Richtung ist dagegen wohl kaum Spielraum vorhanden. Auch wenn Reinhardt zugesteht, dass die Abstände des Knotens am Berliner Ring zur Ein- und Ausfahrt zu gering sind, könne dennoch die oft als zu kurz bezeichnete Grünphase der Ampel nicht geändert werden, alle Möglichkeiten seien ausgereizt.

Als verfahren bezeichnet der Sprecher die Situation auch deshalb, da "intensive Verhandlungen" mit beiden Investoren erfolglos verlaufen seien. "Die Bemühungen der Stadt, zu einer Lösung zu kommen, sind vorhanden. Doch die möglichen Ansätze sind ohne die beiden Investoren nicht auf den Weg zu bringen." Vor allem finanziell.


Parkplätze abgelöst

Eine zweite Erschließung des Geländes von der Starkenfeldstraße aus ist laut Reinhardt aufgrund des fehlenden Platzes grundsätzlich nicht möglich. Das ist eine Lösung, die viele Kunden diskutieren und die Arno Döring begrüßt hätte - neben mehr Parkplätzen. Der Investor des Gebäudes, in dem Dörings Markt Mieter ist, habe die Stellplatzvorgaben erfüllt. Doch kritisiert Döring, dass der zweite Investor, die Firma Stadter, eine geforderte Tiefgarage beziehungsweise ein Parkdeck gegen Geld ablösen konnte, diese somit nicht errichten musste.

Warum die Stadt dies nach der Bebauung des Areals vor sechs Jahren akzeptiert hatte, dazu konnte sich Sprecher Reinhardt nicht äußern. Beim Unternehmen stand Ende vergangener Woche kein Ansprechpartner zur Verfügung. Ein Parkdeck soll aber wohl statisch nicht realisierbar gewesen sein.


Kommentar von Sebastian Martin:

Alle Beteiligten sind gefragt
Nicht nur in der Pödeldorfer Straße herrscht Stau, auch zwischen den Verantwortlichen geht nichts voran. Aufgestaut hat sich dabei die Frage, warum die Stadt eine Zufahrt zu einem solch großen Einkaufs- und Dienstleistungszentrum mit so geringem Abstand zum Berliner Ring genehmigt hat. Ganz zu schweigen von der Kapazität des Parkplatzes. Auch hier ist die Frage, warum die Stadt eine Ablösezahlung akzeptierte. Doch bringt das nicht weiter: Die Beteiligten müssen aufeinander zugehen. Zur Auflösung des Staus ist nicht nur die Stadt gefragt.