Die Zahl der OB-Kandidaten steigt weiter. Nun stellt sich mit Gregor Großkopf ein Ur-Bamberger zur Wahl - als Einzelkämpfer.
Die Musik aus den Boxen verstummt, Ruhe im Saal, denn jetzt geht es zum offiziellen Teil: Bernd Großkopf eröffnet die Nominierungsveranstaltung der Wählergruppe Wunderburger in der Rockkneipe "Rampe". Das Lokal hat an diesem Donnerstagabend noch einmal zu harter Musik bei Bier und Spare-Rips geladen, bevor es seine Pforten endgültig schließt. Hier also soll der politische Aufbruch für Bamberg beginnen. "Der Kandidat, den wir als Vorschlag bringen wollen, ist ein waschechter Wunderburger", stellt Bernd Großkopf den rund 20 Unterstützern den Mann des Abends vor.
Dann ist sein Bruder an der Reihe, der Kandidat, der die politische Landschaft in Bamberg umkrempeln will: Gregor Großkopf, 54, zwei erwachsene Kinder, selbstständiger Orthopädie-Schuhmacher, Bamberger, Franke, Europäer!
"Was da alles kandidiert in Bamberg gefällt mir nicht, ich will auch wählen", deshalb trete er selbst an, sagt er halb im Scherz an seinem "Rednerpult", das aus einer mit "Gregor for Bürchermastä" beschrifteten Sackkarre besteht. Der Illusion, dass er Amtsinhaber Andreas Starke oder Stellvertreter Christian Lange vom Stuhl stoßen kann, unterliegt er nicht. Doch setzt Großkopf auf einen geplanten "Influencer"-Wahlkampf in den sozialen Medien und auf seine Bekanntheit durch seine vielfältigen Engagements. "Mal schauen, was kommt", sagt er.
Lange ist Großkopf ehrenamtlich Basketball-Trainer (bis zur ersten Damen-Liga) gewesen und bei den Hainbad-Rettern. Er ist der katholischen Jugend verbunden, Mitglied beim Oberen Gärtnerverein, im Stiftungsvorstand bei der Josef-Badum-Stiftung, die unter anderem Menschen in Not unterstützt, oder beim Verein Nationalpark Steigerwald. Und seit einigen Jahren fällt er beim Weltkulturerbelauf als Fahrer des Führungsmotorrads (Moto-Guzzi) mit schwarz-roten Stacheln am Helm auf.
Keine Liste, nur OB-Kandidat
Gemeinsam mit seiner Tochter Laura betreibt der Schuhmacher seit nun elf Jahren ein Orthopädietechnik-Geschäft für Sportler - unter den Kunden sind selbst Stars der amerikanischen Elite-Basketballliga NBA.
Über seine lokalen Themen will er am Nominierungsabend noch nicht reden. Für ihn sind die größten "Feinde" der Menschheit Klimawandel und Umweltverschmutzung. Er habe früher mal Grüne gewählt, aber: "Steinewerfen in Wackersdorf ist nicht mehr."
In Bamberg sieht er vieles im Argen. Ihm sind manche Dinge zu eingefahren, zu wenig radikal, zu vieles abhängig von Parteiinteressen. Und deshalb tritt Großkopf als Einzelkandidat an. Ohne Liste.
So longsom wärds a weng vill mit dena kandidadn. Ich hob früä immä den FC-Max gäwähld,weil der dä anziche Geggnkandidad woä ( Zehnä Stumpn füä alla) . Und etzäd ?