Der Brite Stephen Triffit ist der Hauptakteur in der Show "Frank Sinatra and Friends". Mit Mark Adams als Dean Martin und George Daniel Long als Sammy Davis Jr. tritt er am 2. Februar in Bamberg auf.
Frank Sinatra war als Entertainer sicherlich einer der größten internationalen Superstars. Seine Songs wie "My Way", "Strangers in the Night" oder "New York New York" sind unvergesslich. Und auch gemeinsam mit seinen Freunden Dean Martin und Sammy Davis Junior, mit denen er zusammen die legendären "The Rat Pack" gründete, begeisterte der Ausnahmekünstler das Publikum. Stephen Triffit, Mark Adams und George Daniel Long lassen diese drei Musiklegenden nun wieder aufleben und laden ein zur Show "Sinatra and Friends" am 2. Februar in
Bamberg.
Es gab in den vergangenen Jahren immer wieder mal Tribute-Shows zu den "The Rat Pack". Worin unterscheidet sich diese Produktion?Stephen Triffit (Frank Sinatra): Es sind andere Produzenten und wir haben die Show zu unserer eignen gemacht. Der größte Unterschied jedoch ist: diese Show ist besser, viel besser!
Mark Adams (Dean Martin): Wir können machen was wir wollen, können sagen was wir wollen. Keiner redet uns rein, wir sind frei in unseren Entscheidungen, wenn uns etwas nicht gefällt. Und es ist eine Show für unterschiedliche Generationen.
Wie lange arbeiten Sie bereits zusammen?Stephen Triffit: Wir arbeiten jetzt seit etwa zwölf Jahren zusammen. Persönlich spiele ich den Frank Sinatra professionell nunmehr seit rund 16 Jahren. George und Mark habe ich kennengelernt, als sie für die Rat- Pack-Show gecastet wurden.
Warum glauben Sie, sind die Leute heutzutage noch an der Musik von Frank Sinatra, Dean Martin, Sammy Davis Jr. interessiert?Mark Adams: Haben Sie den neuen James-Bond-Film gesehen? Er ist großartig - aber worauf ich hinaus will, ist: Jeder James-Bond-Film hat einen erfolgreichen Song - Sam Smith hat für den aktuellen Film den Song geschrieben. Er gehört zu den größten Stars im Moment in Großbritannien. Er hat drei Nummer-Eins-Alben produziert, aber sein James-Bond-Song ist meiner Meinung eher schlecht. Es gibt ganze Songwriter-Teams, die solche Lieder schreiben, aber denen das gewisse Etwas fehlt. Und das stellt man in der Musik von heute verstärkt fest. Anders bei den Liedern von den "Rat Packs".
George Daniel Long (Sammy Davis Junior): Songs, die rund 20 Jahre alt sind, haben Erinnerungswert. Sie haben etwas Besonderes und bleiben in den Köpfen hängen. Man erinnert sich auch nach zwei Jahrzehnten noch daran.
Stephen Triffit: Sicherlich hören sich unsere Lieder nicht so wie das Original an, aber diese in Verbindung mit der Big-Band- Musik live zu erleben, spricht für sich selbst. Die Songs von Frank, Sammy und Dean sind heute noch tolle Songs und hören sich gut an. Es ist einfach ein großer Unterschied, ob man sich ein Album zuhause anhört, sich ein Youtube-Video ansieht oder ob man eine Band und Sänger live auf der Bühne sieht und erlebt.
Halten Sie sich während Show an die Originaltexte der Künstler?Stephen Triffit: Was wir auf der Bühne sagen, ist auch von ihnen gesagt worden oder was wir glauben, was sie in dem Moment gesagt hätten. Wir spielen diese Personen, wir schlüpfen in ihre Rollen und glauben, wir sind in dem Moment Frank Sinatra und Co.
George Daniel Long: Und wir trinken wie sie! (lacht) Spaß beiseite: Ich selbst beispielsweise, werde bei der Show ein Teil der Persönlichkeit. Wenn ich also Sammy spiele, dann bin ich in dem Moment nicht George oder interagiere als George mit Stephen oder Mark - sondern ich bin Sammy!
Und wie weit geht Ihr Rollenspiel. Wann schlüpfen Sie in die Rolle ihres Charakters? Erst wenn Sie auf der Bühne stehen oder schon nach dem Aufstehen?Stephen Triffit: Ich bin Frank erst ab dem Zeitpunkt, wenn ich auf der Bühne stehe. Ich laufe nicht als Frank Sinatra durch den Tag. So wie die Menschen damals in den 60er und 70er Jahren ihr Leben geführt haben, das funktioniert heutzutage nicht mehr. Auch würde man es uns nicht erlauben, so mit Frauen umzugehen, wie es damals gemacht wurde...
Sie alle drei sind Engländer. Sprechen und singen Sie dennoch auf der Bühne mit amerikanischem Akzent? Und wenn ja, wie trainieren Sie dies? Mark Adams: Ja, wir Sprechen und Singen tatsächlich mit amerikanischem Akzent. Die Zuschauer kennen schließlich die Sinatra Filme und deren Stimmen. Als ich anfing, schickte man mir eigens einen Sprachtrainer, der mich trainieren sollte. Dieser fand heraus, dass Dean Martin nicht aus Ohio kam aber mit Ohio-Akzent sprach. Dean Martin musste wohl Cowboy-Filme und Western aus dem West End gemocht haben. Daher auch sein Akzent.
George Daniel Long: Sammy hingegen sprach sehr vornehm, sehr raffiniert.
Stephen Triffit: Und Frank Sinatra wollte sich wie Cary Grant anhören. Das war immer sein Ziel, so wie er zu sprechen. Aber er konnte nie ganz diesen New Jersey-Slang in seiner Aussprache loswerden. Und was das Training des Akzents angeht, so kann ich nur von mir sprechen. Ich habe eine ganze Weile in den USA gearbeitet. Und in jener Zeit habe ich versucht, mir den amerikanischen Akzent anzueignen. Scheint funktioniert zu haben - die Amerikaner glauben tatsächlich, dass wir Amerikaner sind.
Welche Ausbildung haben Sie: Musical-Darsteller oder Schauspieler?George Daniel Long: Ich habe zu Beginn am Theater gearbeitet, danach als Musical-Darsteller.
Mark Adams: Ich war zu Beginn Schauspiellehrer, bevor ich selbst mit dem schauspielern anfing.
Stephen Triffit: Ich bin eigentlich Verkäufer. Ich habe keine spezielle Ausbildung als Sänger, Schauspieler oder Musical-Darsteller. Als ich 13 Jahre alt war, habe ich Frank Sinatra das erste Mal gehört. Ich wusste bis zu dem Zeitpunkt nicht einmal, dass ich singen kann. Ich selbst habe es nicht geglaubt, es haben mir nur ständig alle anderen gesagt, dass ich singen kann. Ich war meist zu betrunken, um es mitzukriegen ...
Auf was dürfen sich die Fans am 6. Februar in Bamberg jetzt schon freuen?George Daniel Long: Neben uns drei wird es eine neunköpfige Band und drei wundervolle Sängerinnen auf der Bühne geben, wie man es aus den Fernsehshows kennt. Man wird Songs hören, die man kennt. Neu interpretierte Songs, die wir speziell für diese Show geschrieben oder arrangiert haben. So beispielsweise Lieder wie "Side by Side" oder "The Lady is a Tramp". Es wird ferner ein "Nancy Medley" geben, eine Dean Martin-Version von "Old Man River", die von Marc gesungen wird. Es werden aber auch Songs zu hören sein, die die Sänger nie aufgenommen oder nie in Europa und den USA veröffentlich haben. Zudem haben wir haben versucht, ein paar persönliche Dinge zu finden, die The Rat Packs machten, um diese dann in unsere Show zu packen.
Vorstellung
"Frank Sinatra and Friends" gastieren am Dienstag, 2. Februar, um 20 Uhr in der Brose-Arena. Karten sind erhältlich unter anderem in den Geschäftsstellen und Servicepoints der Mediengruppe Oberfranken sowie an der Abendkasse.