Ein neues Auto für die Wattendorfer Feuerwehr

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Bürgermeister Rudolf Krapp mit demEinsatzfahrzeug der FFW Wattendorf, das von Fahrzeugwart Uwe Schmidtlein vorbildlich in Schuss gehalten wird. Kommandant der Wehr ist Edwin Grasser. Foto: Ronald Rinklef
Bürgermeister Rudolf Krapp mit demEinsatzfahrzeug der FFW Wattendorf, das von Fahrzeugwart Uwe Schmidtlein vorbildlich in Schuss gehalten wird. Kommandant der Wehr ist Edwin Grasser. Foto: Ronald Rinklef

Das Einsatzfahrzeug der Wattendorfer Feuerwehr ist zwar äußerlich gut in Schuss. Doch die Ausstattung entspricht nicht mehr den Anforderungen der Zeit. Für rund 200.000 Euro soll jetzt Ersatz beschafft werden.

Äußerlich ist das Einsatzfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Wattendorf bestens in Schuss. Es glänzt nicht nur wie neu, auch technisch beweist der Allrad-betriebene Unimog trotz mancher Reparaturen immer wieder seine Zuverlässigkeit. Und dennoch: Die rund 50 Wattendorfer Feuerwehrmänner werden wohl nicht mehr oft mit ihrem 27 Jahre alten "Löschfahrzeug 8" (LF 8) ausrücken. Denn inzwischen sind die Anforderungen an Feuerwehrautos deutlich gestiegen.

"Auch bei uns ist es wichtig, so schnell wie möglich über Löschwasser zu verfügen. Deshalb ist ein - wenn auch kleiner - mitgeführter Wasservorrat sehr wichtig", sagt Bürgermeister Rudolf Krapp (CSU). Einen solchen Löschtank jedoch hat das alte Fahrzeug nicht. Außerdem seien die Materialien, aus denen zum Beispiel Autos oder Lastwagen hergestellt werden, deutlich härter geworden.
"Wir haben zwar einen Rettungssatz, aber mit unserer Rettungsschere und Spreizer ist modernen Kohlefaser-Teilen kaum beizukommen", so Krapp. "Und beim Atemschutz darf man sowieso nicht schlampern". Diese Geräte sollten von Zeit zu Zeit durch neue ersetzt werden.

Zeitgemäße Ausstattung ist wichtig

In der kleinen Juragemeinde trägt man sich deshalb mit dem Gedanken, ein neues und modernes Einsatzfahrzeug anzuschaffen. Vor allem die sich häufenden Einsätze im Straßenverkehr machten eine zeitgemäße Ausstattung wie einen modernen Rettungssatz unabdingbar. Es fehlten Rettungszylinder, Rettungsplattform, Hebekissen, Stabilisierungssystem und andere Geräte für die technische Hilfe. "Auf Grund des steigenden Aufgabenspektrums vor allem bei landkreisübergreifenden Alarmierungen sieht sich die Feuerwehr Wattendorf nicht mehr in der Lage, die ihr übertragenen Pflichten fachgerecht zu erfüllen". Also muss ein neues Einsatzfahrzeug her.

So jedenfalls sieht ein verantwortungsbewusster Gemeinderat die Sache. Einstimmig wurde deshalb der Beschluss gefasst, ein neues Einsatzfahrzeug mit allen zeitgemäßen Dingen zu beschaffen: ein kleiner Löschtank, modernes Rettungsgerät, Seilwinde, neue Atemschutzgeräte und vor allem - Allradantrieb. "Den brauchen wir unter unseren Einsatzbedingungen auf dem Jura unbedingt", sagt Rudolf Krapp.

Um die 200.000 Euro Kosten

Damit stellt sich aber auch die Frage: Welches Modell erfüllt am ehesten diese Anforderungen? Soll oder darf es ein Fahrzeug mit einem Gesamtgewicht von unter oder über 7,5 Tonnen sein? Denn das ist wichtig für den, der es fahren soll und der den entsprechenden Führerschein braucht. Und dann natürlich die Kosten. "Wir haben über Geld zwar noch nicht gesprochen, aber in der Größenordnung von 200.000 Euro wird die Sache schon zu liegen kommen", sagt Rudolf Krapp, der in seiner langen Bürgermeisterzeit - seit 1978 - auch das jetzige Fahrzeug schon angeschafft hat.

Um in allen Belangen die richtige Entscheidung treffen zu können, sollen Kreisbrandrat Bernhard Ziegmann und weitere Führungskräfte der Feuerwehr die Wattendorfer beraten. Und um Geld zu sparen, denkt man zum Beispiel an eine Art "Sammelbestellung" zusammen mit anderen Feuerwehren, die auch gar nicht aus dem Landkreis kommen müssen.

In diesem Jahr allerdings wird es noch nichts werden mit dem neuen Feuerwehr-Auto. Noch sprechen haushaltsrechtliche Gründe dagegen, aber vielleicht kann der große Wunsch dann im Jahr 2014 Wirklichkeit werden.