In Bamberg weisen Warntafeln auf die Gefahr durch Eichenprozessionsspinner hin. Eine Stadt-Sprecherin erklärt, welche "oberste Verhaltensmaßnahme" Bürger beherzigen sollten.
Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) kann gefährlich sein - vor allem wegen seiner Brennhaare, die in der Lage sind, spürbare gesundheitliche Beschwerden bei Menschen und Tieren zu verursachen. Die Raupen des Schmetterlings aus der Familie der Zahnspinner entwickeln diese Haare ab ihrem dritten Larvenstadium, und sie enthalten das Eiweißgift Thaumetopoein, das bei Kontakt oder Einatmen allergische Reaktionen auslösen kann.
In Bamberg weisen derzeit entsprechende Warnschilder auf die potenziellen Gefahren hinsichtlich des Nachtfalters hin. "Vorsicht - Allergie Gefahr - DANGER" ist auf den Aushängen zu lesen "Raupen und Gespinste nicht berühren!". Initiator der Infotafeln ist demnach die Abteilung Grünanlagen des städtischen Eigenbetriebs "Bamberg Service". Die dortigen Beschäftigten kümmern sich um die Pflege, Gestaltung und Entwicklung der öffentlichen Grünflächen, Parks und Friedhöfe. inFranken.de hat bei der Stadt nachgehakt, was hinter der Eichenprozessionsspinner-Aktion steckt.
Eichenprozessionsspinner in Bamberg: Stadt-Sprecherin erklärt Hintergründe
"Aktuell hängen diese Hinweisschilder ausschließlich in der Äußeren Nürnberger Straße", erklärt Anna Lienhardt, Pressesprecherin der Stadt Bamberg, am Mittwoch (11. Juni 2026) im Gespräch mit unserer Redaktion. Allzu stark verbreitet im Stadtgebiet sind Eichenprozessionsspinner aber offenkundig nicht. "Momentan ist tatsächlich nur der Befall in der Nürnberger Straße bekannt."
Ausgesprochene "Hotspots", an denen die Raupen besonders auf dem Vormarsch sind, gebe es keine. "Im Endeffekt können grundsätzlich alle heimischen Eichen von den Raupen befallen werden", erläutert Lienhardt. "Die Weibchen legen ihre Eier an den Zweigspitzen nach der Paarung ab und eine Verhinderung der Eiablage ist nicht möglich.
Der Befall beläuft sich überwiegend auf wärmebegünstigte Standorte, also frei stehende und besonnte Eichen", so die Stadt-Sprecherin. Ein nennenswertes Problem stellen die Schmetterlingsraupen aktuell augenscheinlich nicht dar. "Der Befall von Bäumen durch den Eichenprozessionsspinner hat in den vergangenen Jahren im Stadtgebiet Bamberg sogar abgenommen", hält Lienhardt fest. "Deswegen wurde eine vorbeugende Bekämpfung heuer erstmals nicht durchgeführt."
"Oberste Verhaltensmaßnahme" - das sollten Passanten unbedingt beachten
Nach Schilderung der Pressesprecherin werden die Gespinste in stark frequentierten Bereichen grundsätzlich entweder mit einem Asbestsauger entfernt oder durch einen speziell entwickelten und biologisch abbaubaren Kleber unschädlich gemacht. Unter dem Begriff "Gespinst" versteht man bei Raupen ein feines, netzartiges Gebilde aus Seidenfäden, das von bestimmten Schmetterlingsraupen - zum Beispiel Gespinstmotten, Eichenprozessionsspinner und Frostspanner - produziert wird.
Die mit speziellen Drüsen am Kopf gesponnen Fäden dienen unter anderem als Unterschlupf und zum Schutz vor Fressfeinden. Watteartige Gebilde an Bäumen und Sträuchern verwandeln augenblicklich viele Parks und Waldwege in eine gespenstische Kulisse. Hinter dem Naturphänomen stecken nicht nur die Raupen von Eichenprozessionsspinnern, wie das Bamberger Landratsamt erklärt.