Faszination Magie: Ehrlich Brothers verzaubern Bamberg

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Fotos: Ronald Rinklef
Fotos: Ronald Rinklef
 
 
Kleine Brüder müssen viel aushalten: Andreas Ehrlich hat Chris erst auf Zwergenformat geschrumpft - dann wird er auf der Streckbank (oben) wieder zurechtgezogen, bevor er gut gelaunt und bei einem kleinen Feuerwerk wieder tanzt. Die rund 5000 Zuschauer in der ausverkauften Brose Arena hatten alle einen guten Blick auf die Show. Der "Durchblick" fehlte trotzdem den meisten bei den vielen "Faszinationen". Fotos: Ronald Rinklef
Kleine Brüder müssen viel aushalten: Andreas Ehrlich hat Chris erst auf Zwergenformat geschrumpft - dann wird er auf der Streckbank (oben) wieder zurechtgezogen, bevor er gut gelaunt und bei einem kleinen Feuerwerk wieder tanzt. Die rund 5000 Zuschauer in der ausverkauften Brose Arena hatten alle einen guten Blick auf die Show. Der "Durchblick" fehlte trotzdem den meisten bei den vielen "Faszinationen". Fotos: Ronald Rinklef
 
"Das sind zwei ganz normale Kerle. Die haben keinerlei Allüren und immer sehr nett zu uns allen", sagt Michael Hälterlein. Er ist einer von rund 70 Mitarbeitern der Ehrlich Brother-Crew. Foto: Christoph Böger
"Das sind zwei ganz normale Kerle. Die haben keinerlei Allüren und immer sehr nett zu uns allen", sagt Michael Hälterlein. Er ist einer von rund 70 Mitarbeitern der Ehrlich Brother-Crew. Foto: Christoph Böger
 

Die magischen "Ehrlich Brothers" Andreas (39) und Chris (35) begeistern ihre Fans in der ausverkauften Brose Arena.

"Ganz normal, die haben keine Allüren. Wir duzen uns und manchmal essen wir zusammen. Das sind zwei tolle Typen". Michael Hälterlein muss es wissen. Der 44-Jährige gehört zu der rund 70-köpfigen Crew der "Ehrlich Brothers" und ist täglich hautnah dran an den beiden größten Magiern Deutschlands.
Hautnah dran waren am Freitagabend auch rund 5000 Menschen in der bis auf den letzten Platz ausverkauften Brose-Arena. Aber "ganz normal" war das nicht, was die beiden Brüder Andreas (39) und Christian Reinelt (35) auf die große Bühne zauberten. Obwohl sich das Repertoire der beiden Magier im Vergleich zu ihrem letzten Aufritt vor fast exakt einem Jahr an gleicher Stelle nur in Nuancen unterschied, zog es das staunende Bamberger Publikum wieder in seinen Bann.


Durchchoreografierte Show

Die beiden zeigen nicht einfach Zaubertricks. Das ist eine durchchoreografierte Show, ein Gesamtkunstwerk aus Licht, Musik, atemberaubenden Illusionsnummern und der hohen Schule der Fingerfertigkeit bei den kleinen Tricks. "Das ist absolut perfekt, wie er die Münzen durch den Glastisch zaubert. Ich verstehe das nicht", schüttelt die 48-jährige Silke mit einem Gläschen Prosecco in der Hand ungläubig den Kopf. Kurz vor der Pause hatte Andreas direkt vor ihren Augen scheinbar drei Geldstücke durch eine Scheibe gedrückt.
Über solche Kunststücke kann Hälterlein natürlich nur schmunzeln. Der Backstage-Mann steuert den letzten von insgesamt elf überdimensionalen, rund 40 Tonnen schweren Trucks, die derzeit fast täglich mitten in der Nacht von einer Stadt in die nächste rollen. Überhaupt ist diese Mammut-Show mit jeder Menge Technik eine große Herausforderung: "Das zu stemmen ist schon Wahnsinn. Eine halbe Stunde nach dem die Show begonnen hat, ist der erste Truck schon wieder voll und startet zum nächsten Veranstaltungsort", verrät das Crew-Mitglied und ist dabei auch ein wenig stolz.


Noël hat den Dreh raus

Apropos Verraten. Der zehnjährige Noël, der seine großen Vorbilder am Freitag bereits zum dritten Mal live erlebte, weiß ganz genau wie Chris erst aus einem Zehn-Euro-Schein einen Fünfer und dann sogar einen Fünfziger macht: "Den hautfarbenen Gummi-Daumen habe ich auch in meinem Zauberkoffer". Andere Kids kaufen nach der fast dreistündigen Show einen dieser drei magischen Karton im Foyer. Stolze 40 Euro muss Papa oder Mama für ein solches Zauberpaket berappen. So ein Familienabend ist nicht ganz billig. Ein Ticket kostete im Durchschnitt 60 Euro. Deutlich teurer sind die großen Tricks, mit denen die erfrischend selbstironisch wirkenden Jungs von nebenan immer wieder für Staunen sorgen.


"Papa schaut jetzt von oben zu"

Ihre Show hat neben sentimentalen und persönlichen Momenten ("Papa schaut jetzt von oben zu", Andreas) und dem einen oder anderen flachen Gag nämlich vor allem großartige, spektakuläre Zauberei zu bieten.
Zum Beispiel als der vier Jahre ältere Andreas seinen kleinen Bruder Chris erst auf Zwergenformat schrumpft - um ihn anschließend auf der Streckbank wieder groß zu ziehen. Beim vielleicht spektakulärsten Momenten des kurzweiligen Abends wächst verdeckt von einem großen Tuch ein ferngesteuertes kleines Spielzeugauto zu einem tonnenschweren Monstertruck. Auf offener Bühne, umringt von Zuschauern. David Copperfield lässt grüßen.
Wer sich nun ärgert, dass er diese fantastische Show verpasst hat, für den zaubern die Gebrüder Ehrlich aus Herfort 2019 wieder in Bamberg. Am 17. Januar gibt es ein Wiedersehen in der Brose Arena. Und dann will natürlich auch Michael Härlterlein wieder mit dabei sein, "denn so schnell können selbst die Ehrlich Brothers uns nicht verschwinden lassen."