In Scheßlitz hat es seit Schließung des Schlecker-Marktes keine Drogerie mehr gegeben. Nun soll ein dm-Markt auf dem Gelände von Aldi entstehen.
Scheßlitz bekommt wieder einen Drogeriemarkt, das ist die frohe Botschaft, die Bürgermeister Roland Kauper (CSU) in der vergangenen Stadtratssitzung verkünden konnte. Die Scheßlitzer haben seit der Schließung von Schlecker vor ein paar Jahren sehnsüchtig auf eine solche Nachricht gewartet. Nun gab Kauper bekannt, dass sich der Drogeriemarkt-Riese dm ansiedeln will.
Kauper ist sehr zufrieden mit der Lösung: "Eine Drogerie war absolut notwendig." Man habe dazu frühzeitig die Fühler ausgestreckt und Kontakt zu dm aufgenommen. Kauper spricht von einem Glücksfall, denn auch Aldi will seine Verkaufsflächen vergrößern. Ein weiterer Leerstand hätte gedroht, wenn Aldi aus seinem bisherigen Gebäude ausgezogen wäre.
Doch nun kommt alles anders.
Sondergemeinschaft: Aldi und dm
Denn der bestehende Aldi-Markt in der Bamberger Straße bildet nun eine, wie Kauper es formuliert, "Sondergemeinschaft" mit dm: Das Gebäude des Discounters wird abgebrochen, die Fläche nach hinten in den Bereich des Gebiets Brandäcker-Nord erweitert.
Der Stadtrat hat dazu einstimmig grünes Licht gegeben. Aldi darf auf dem Erweiterungsgebiet einen neuen Markt mit 1200 Quadratmetern Verkaufsfläche bauen. Im vorderen Bereich an der Bamberger Straße entsteht der dm-Markt.
Auch Stadtrat Pius Schmelzer von der Christlichen Wählergemeinschaft (CWG) sieht die Ansiedlung positiv: "Es ist eine günstige Lösung." Vor allem, weil verhindert wurde, dass ein weiteres Geschäftsgebäude leer bleibe.
Einen Leerstand gibt es gleich nebenan: Seit dem Umzug von Rewe weiter ins Gebiet Brandäcker steht der alte Markt am Kreisverkehr leer. Zuletzt hatte sich die Drogerie Rossmann dafür interessiert.
Wäre das Gebäude des ehemaligen Rewe-Marktes ein Platz für den neuen dm gewesen? Nein, sagt Kauper: Die Verantwortlichen hätten in den Verhandlungen deutlich gemacht, dass dm nicht in ein altes Gebäude zieht. So entsteht nun ein Neubau auf der Aldi-Fläche. Einen genauen Zeitplan dafür gibt es laut Kauper noch nicht.
Zufahrt von zwei Seiten geplant
Im nächsten Schritt will die Stadtverwaltung die Infrastruktur für das Gebiet Brandäcker schaffen: Die Ausschreibungen für den Bau der geplanten Straße "Zur Au" (in der Karte "Planstraße" A) würden vorbereitet, erklärt der Bürgermeister. Die Straße werde "zeitnah" gebaut.
Mehrere Hunderttausend Euro sind dafür veranschlagt.
Die Zeit drängt, schließlich sollen später Aldi und dm von zwei Seiten erreichbar sein: nicht nur über die bestehende Zufahrt an der Bamberger Straße, sondern auch aus Richtung Austraße hinter dem vorhandenen Markt (siehe Karte).
Weitere Anfragen liegen vor
Die Stadt erhofft sich auf dem 4,1 Hektar großen Gebiet Brandäcker weitere Ansiedlungen. Noch sind freie Flächen vorhanden: "Wir haben verschiedene Anfragen vorliegen", sagt Kauper. Im Bereich Brandäcker könne nur kleinteilig gebaut werden - interessant vor allem für kleine, mittelständische Betriebe. Die große Industrie zieht dagegen ins Gewerbegebiet Scheßlitz-Ost, wo sich bereits Schuh-Mücke befindet.
Scheßlitz wächst weiter: Doch was kann gegen die Leerstände an anderer Stelle getan werden? Auch Netto baut im Stadtgebiet einen neuen Markt, ein weiterer Leerstand im alten Gebäude droht. "Wir haben keinen direkten Zugriff auf die Privatbesitzer", erklärt Stadtrat Schmelzer das Problem. "Ich seh' nur die Chance, dass man vermittelt."
keine Infrastruktur vorhanden ist, keine Einkaufsmöglichkeiten und für Firmen kein attraktives Gewerbegebiet - dann, ja dann ziehen die Bürger weg und keine neuen Familien hinzu. Nicht zuletzt deswegen, weils keine Arbeitsplätze mehr gibt ...
Siehe Peripherie von Hof .....
Wie kann man nur so unvernünftig sein und soviel "grüne Wiese" versiegeln, obwohl es in Scheßlitz genug Leerstand an ehemaligen Geschäften gibt? Ohne Auto kommen, vor allem die alten Menschen, ja schon gar nicht mehr zum einkaufen. Die dafür verantwortlichen wachen erst auf, wenn es zu spät ist oder sie selbst alt sind. Denkt mal an unsere Umwelt und erhaltet Grünflächen..... Es müßte dafür ne Prämie vom Staat geben, wenn Firmen sich in bestehende, leerstehende Firmengebäude niederlassen. Ich wette, dann würde nicht mehr soviel gebaut, aber leider muss ja alles größer, schöner und vor allem nur mit dem Auto erreichbar sein. Arme Zukunft für unsere Kinder!
kenne ich jetzt nicht, aber häufig ist es so, daß neue Vorschriften, speziell in Sachen Brandschutz, den Einzug in 'alte' Gebäude teurer machen, als einen Neubau. Haben wir gerade erst im Nürnberger Raum erlebt, eine Ende der 1970er eingeweihte Halle hätte als neues Logistikzentrum komplett entkernt werden müssen, neue Elektro-, Wasser-, Sprinklerinstallation etc. Die betreffende Firma hat zweimal auf die Zahlen geschaut, dann war klar: Neubau!