Drei Mittelständler aus Oberfranken gehören zu den Top 100

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Drei oberfränkische Unternehmen wurden gestern Abend in Essen in den Kreis der Top 100 Unternehmen des deutschen Mittelstandes aufgenommen. Der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar (Mitte) überreichte den Preis an (von links) Walter Schweinsberg (Mediengruppe Oberfranken), Reiner Jürgens (RZB Leuchten) sowie an Thomas Schlicher und Klaus Stadelmaier (Wieland Electric, rechts). Foto: ff
Drei oberfränkische Unternehmen wurden gestern Abend in Essen in den Kreis der Top 100 Unternehmen des deutschen Mittelstandes aufgenommen. Der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar (Mitte) überreichte den Preis an (von links) Walter Schweinsberg (Mediengruppe Oberfranken), Reiner Jürgens (RZB Leuchten) sowie an Thomas Schlicher und Klaus Stadelmaier (Wieland Electric, rechts). Foto: ff

Wieland Electric, RZB Rudolf Zimmermann und die Mediengruppe Oberfranken werden in den Kreis der Top 100 des deutschen Mittelstands aufgenommen. Das Gütesiegel steht für Innovationskraft, Wissensdurst und Teamgeist. Für das Jahr 2015 wurde die Auszeichnung am Freitag in Essen verliehen.

"Wir haben in Folge des Paradigmenwechsels zur LED- Technologie sämtliche Prozesse von der Entwicklung bis zum Vertrieb umgestellt", erläuterte der Geschäftsführer von RZB, Reiner Jürgens, die Motivation des Unternehmens, sich um die Auszeichnung zu bewerben. So habe das Unternehmen wesentlich höhere Entwicklungsgeschwindigkeiten und völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten erreicht. Das führe zu einer höheren Energieeffizienz und zu einer völlig neuen Formsprache.

Wieland Electric wurde bereits 2013 für erfolgreich aufgesetzte Innovationsprozesse ausgezeichnet.

"Das schlägt sich nun in neuen Produkten nieder", so der Leiter Marketing und Entwicklung, Thomas Schlicher, und der Leiter Elektroentwicklung, Klaus Stadelmaier. "Für uns und unsere Kunden sind Innovationen wichtig.
Deshalb investieren wir hier."

"Wir wollten zunächst lediglich sehen, wo wir stehen auf dem Weg hin zu einer größeren Innovationsfähigkeit", steckte Walter Schweinsberg, Geschäftsführer der Mediengruppe Oberfranken, die Ziele der ersten Bewerbung um die Aufnahme in die Top 100 des deutschen Mittelstands ab. "Umso erfreulicher ist es, dass die Auszeichnung bereits im ersten Anlauf gelungen ist. Dies wird allerdings nicht bedeuten, dass wir in unserem Innovationsbestreben nachlassen."

Der Preisverleihung vorgeschaltet war der deutsche Mittelstandssummit.

"Die digitale Revolution ist eine Revolution des Teilens", beschrieb dort der Wissenschaftsjournalist Ranga Jogeshwar, sein Bild von der Digitalisierung. "Mein heutiges Smartphone hat die Speicherkapazität eines ganzen Rechenzentrums aus meiner Studienzeit, der Rechner auf meinem Schreibtisch hat die Rechenleistung aller damaligen Supercomputer der Welt."

Dennoch werden nach seinen Worten 80 Prozent der 2,5 Milliarden Gigabyte Daten, die täglich erzeugt werden, noch nicht genutzt. "Ein riesiges Potenzial! Die Sprache des 21. Jahrhunderts ist Coding - Programmieren. Hier sind wir in Deutschland noch zu langsam." Jogeshwar im Ausblick: "Die nächste Generation der Tablets hat Kameras, die unserem Auge folgen. Sie werden dann wissen, was wir gelesen haben. Später werden die Kameras die Weitung unserer Pupillen scannen und rückkoppeln, was uns stärker, was weniger stark begeistert hat."

Peer Steinbrück, ehemaliger Bundesfinanzminister, stufte die Digitalisierung als Hauptherausforderung der deutschen Industrie ein. Er könne allerdings das Schlagwort "Industrie 4.0" nicht mehr hören, so lange es keine Strategie von Politik und Wirtschaft gebe. "Deutschland und Europa hängen hier weit hinterher. Auch beim Breitbandausbau. Da vermisse ich den Aufschrei aus ihren Branchenverbänden."

Klare Worte auch zur aktuellen finanzpolitischen Situation in Europa: "Ich halte es nicht für eine Gefährdung der Eurozone, wenn Griechenland diese verlassen würde. Wenn wir jetzt Geld geben, werden weitere Hilfspakete nötig. Dann schmeißen wir gutes Geld schlechtem Geld hinterher."


RZB Rudolf Zimmermann (Bamberg) ist europaweit in der Lichtbranche tätig. Rund 500 Mitarbeiter arbeiten für das Bamberger Unternehmen.

Wieland Electric (Bamberg) zählt zu den Pionieren der elektrischen Verbindungstechnik. Das Unternehmen ist in 70 Ländern vertreten und beschäftigt rund 2200 Mitarbeiter.


Die Mediengruppe Oberfranken gibt Zeitungen, Anzeigenblätter und Onlineangebote vorwiegend in Franken heraus. Druckereien, Fachverlage und Digital Ventures agieren bundesweit. Das Unternehmen hat insgesamt gut 1000 Beschäftigte.

"Top 100"

Die 1993 gegründete Compamedia organisiert die bundesweiten Unternehmensvergleiche "Top 100", "Top Job" und "Top Consultant" und hat die Werte-Allianz "Ethics in Business" ins Leben gerufen. Sie begleitet und prämiert damit mittelständische Unternehmen, die auf den Gebieten Innovation, Personalmanagement, Beratung und unternehmerische Gesellschaftsverantwortung Hervorragendes leisten. Compamedia arbeitet in allen Projekten mit namhaften Universitäten zusammen. Der Innovationsforscher Prof. Nikolaus Franke von der Wirtschaftsuniversität Wien prüft mit seinem Team die Bewerbungen.