Wegen ausgelasteter Testkapazitäten wendeten sich Bambergs OB Andreas Starke und Landrat Johann Kalb an Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder. Sie fordern - zumindest vorübergehend - eine neue Strategie.
Mit 7-Tage-Inzident-Werten von weit über 100 sind auch in Stadt (161,56) und Landkreis Bamberg (122,31) die Corona-Zahlen bedenklich.Auch frankenweit steigen die Corona-Infektionen weiter an. Die Testkapazitäten kommen dadurch an ihre Grenzen. Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke und Landrat Johann Kalb wandten sich deshalb an Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder und Gesundheitsministerin Melanie Huml.
„Die Nachverfolgung positiv getesteter Personen und deren Kontakte verzögert sich aktuell immens, weil die Labore überlastet sind. Die Mitarbeiter unserer Gesundheitsbehörden warten zum Teil mehrere Tage auf Testergebnisse.“ Als generelle Kritik an Bayerns Ansatz in der Pandemie ist dies jedoch nicht zu verstehen. Starke und Kalb stehen „angesichts der auch im Landkreis und vor allem der Stadt dramatisch und ungebremst steigenden Infektionszahlen hinter den Maßnahmen und begrüßen die bundesweite Einheitlichkeit“, so Kalb und Starke übereinstimmend.
Kritik an bisheriger Teststrategie
Aber: Nachdem ein Teil der Testkapazitäten für freiwillige Corona-Tests gebunden ist, schlagen Kalb und Starke vor, „in der aktuellen Hochphase der Infektionswelle vorübergehend auf freiwillige Tests zu verzichten. Die Pflicht muss derzeit vor der Kür kommen“. Sicher hätten die Menschen Verständnis dafür, dass zunächst Personen, bei denen ein Corona-Verdacht vorliege, Vorrang haben.
Mit dieser Meinung stehen Kalb und Starke nicht alleine dar. Auch das Robert Koch-Institut (RKI) hat auf die Grenzen der Corona-Testmöglichkeiten in Deutschland hingewiesen. Je höher die Fallzahlen seien, desto schwieriger werde es, alle Menschen mit Erkältungssymptomen zu testen, sagte RKI-Vizechef Lars Schaade am Dienstag in Berlin. Nötig wären dann mehr als drei Millionen Tests pro Woche - dies sei weder nötig noch erforderlich. Deshalb habe das RKI die Empfehlungen an Ärzte hinsichtlich der Testkriterien angepasst, sagte Schaade. Faktoren seien etwa die Symptome, die Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe und die Wahrscheinlichkeit, dem Coronavirus ausgesetzt gewesen zu sein.
Über die Lage in der Pandemie sagte Schaade: "Wir sind noch mitten im Marathon." Er appellierte an die Bürger, die Verhaltensregeln einzuhalten. Nähme die Fallzahl weiter so schnell zu wie zuletzt - mit einer Verdoppelung innerhalb von zehn Tagen -, gäbe es nach seinen Worten 400 000 Fälle pro Tag bis Weihnachten.
Die Testkapazitäten seien bundesweit erstmalig zu 100 Prozent ausgereizt, teilte der Verband der akkreditierten Labore in der Medizin am Dienstag auf Basis von Daten aus 162 Laboren mit. In der vergangenen Woche wurden demnach insgesamt 1,4 Millionen PCR-Tests gemacht. rowa/mit dpa
und, wenn wir die ganze Testerei nicht hätten, hätten wir wie jedes Jahr im Herbst eine Infektionswelle mit Grippe, Husten, Schnupfen etc. ohne Angstmacherei und ohne Panik.
Aha... das was viele Experten seit Monaten fordern, auch Chefärzte und Chefs von Gesundheitsämtern, aber auch Kritiker der Maßnahmen fordern jetzt Herr Starke und Herr Kalb: nur erkrankte Menschen zu testen und nicht vogelwild hauptsächlich gesunde Menschen zu suchen bei denen der Virus mal über die Schleimhaut gehuscht ist. Wenn man jetzt noch, wie bei jeder anderen Krankheit auch, dazu übergehen würde die Erkrankten zu zählen und nicht nur die Intensivpatienten würde man der Panikmache schon ein wenig Wind aus den Segeln nehmen. Der Inzidenzwert entbehrt ja auch jeglicher wissenschaftlicher Grundlage sondern wurde von unseren Medizinspezialisten aus der Politik willkürlich festgelegt und 35 von 100.000 hört sich halt dramatischer an als 0,035 % positiv Getestete (die ja erstmal nicht infiziert sind).
das Nachverfolgungsverfahren ist (nach berichteten Erfahrungen von Bekannten) als völlig untauglich für die Bearbeitung hoher Fallzahlen anzusehen