Zahlreiche Feuerwehrleute und Schaulustige kamen nach Hirschaid, um unter anderem die vier neuen Wechsellader zu besichtigen.
Auch Kälte, Schnee und Regen konnten die zahlreichen Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen aus dem Landkreis und der Stadt Bamberg sowie den angrenzenden Landkreisen nicht von dem Abstecher nach Hirschaid abhalten. Der ein oder andere Familienausflug war wohl an diesem Wochenende einfach gestrichen worden. Schließlich: Wann sonst kann man so geballt an einem Ort modernste Fahrzeugtechnik und die entsprechende technische Ausrüstung für den Katastrophenfall begutachten? Sicherlich sind auch ausführliche Fachgespräch gleich geführt worden.
Großes Interesse fanden die Vorführungen der verschiedenen Möglichkeiten zur Schadensbekämpfung, sei es nun beim Hochwassereinsatz oder beim Umgang mit Gefahrenstoffen. Viele der anwesenden Feuerwehrleute zeigten sich beeindruckt von der technischen Ausstattung der Abrollbehälter und den einen oder anderen Ausrüstungsgegenstand "könnte man bei der eigenen Feuerwehr schon auch gut gebrauchen". Die Besucher hatten darüber hinaus die Möglichkeit, sich über die Jugendarbeit der Feuerwehren und über Brandschutzerziehung in Schulen und Kindergärten zu informieren.
Ebenfalls sichtlich angetan von der Ausrüstung und der Ausstattung der Feuerwehren im Landkreis war Anna Konieczynska, Landrätin aus Jelenia Gora. Sie ist zurzeit mit einer Delegation zu Gast im Landkreis Bamberg.
Bei der Feierstunde zur offiziellen Inbetriebnahme der neuen Wechselladerfahrzeuge in der Regnitz-Arena konnte Landrat Johann Kalb (CSU) zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft begrüßen. Er dankte den über 7000 ehrenamtlichen Feuerwehrdienstleistenden in 188 freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Bamberg für ihre Tätigkeit zum Wohl und zum Schutz der Allgemeinheit.
Kreisbrandrat Bernhard Ziegmann erinnerte an die umfangreichen Planungen und Abstimmungsgespräche, die im Vorfeld getätigt werden mussten. Er sprach den beteiligten Personen und Institutionen für die Unterstützung und die Bewilligung der notwendigen Finanzmittel seinen Dank aus. Für ihn ist das nicht unumstrittene Wechsellader-Konzept "kein Wunsch nach mehr großen roten Autos", sondern vielmehr die "Notwendigkeit, auf Großschadensereignisse schnell und effizient zu reagieren".
Neue Wege und Methoden
Dazu kämen noch die Auswirkungen des demographischen Wandels, die Veränderungen der Lebens- und Arbeitsstrukturen sowie die bekannten Gefahrenschwerpunkte im Landkreis Bamberg mit dem Rhein-Main-Donaukanal, der neuen ICE-Strecke und den Autobahnen. All das zusammen erfordere neue Wege und Methoden im Bereich des Feuerwehrwesens.
Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) würdigte die Anstrengungen des Landkreises mit diesem richtungsweisenden Konzept, Vorsorge für den Katastrophenfall zu treffen, der, so der Minister, "hoffentlich möglichst selten beziehungsweise gar nicht passieren soll".
In einem kurzen ökumenischen Wortgottesdienst erbaten die beiden Hirschaider Geistlichen Pfarrer Francis Plakkil und Pfarrer Eckhard Mattke Gottes Schutz und Segen für die Feuerwehrleute, die mit den neuen Fahrzeugen unterwegs sind und segneten sie. Pfarrer Mattke vergaß in seiner Ansprache nicht, die versammelte Politikprominenz daran zu erinnern, dass die rund drei Millionen Euro Investitionskosten völlig sinnlos wären, wenn es nicht Frauen und Männer gäbe, die 365 Tage im Jahr einsatzbereit wären und mit diesen Fahrzeugen umgehen könnten. Dafür "genügt es nicht, nur einfach die Feuerwehrklamotten anzuziehen und los zu eilen", wie man es allzu oft zu hören bekomme.
Die Feuerwehren des Marktes Hirschaid unter der Führung von Kreisbrandinspektor Reinhold Schumm sorgten bestens für das leibliche Wohl der zahlreichen Besucher. Verantwortlich für die Ausstellung der Wechselladerfahrzeuge und des neuen Einsatzleitwagens für die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) waren die jeweiligen Standorte unter der Leitung der Kreisbrandinspektoren Thomas Renner und Björn Herrmann.