Es sind viele Bedürfnisse, die in der Lagarde-Kaserne gestillt werden sollen. Reichen dafür 18 Hektar?
Die Begeisterung über das jüngste Kontakt-Kulturfestival, das im Mai dem brach liegenden Gelände der Lagarde-Kaserne mehrere Tage Leben eingehaucht hatte, hallte am Donnerstagabend auch noch im Kultursenat der Stadt nach. Neben Daniela Reinfelder (BUB) befand Annette Neumann (BBB) in der Sitzung: "Es hat gezeigt, was dort überhaupt möglich ist." Wenn es nach den Mitgliedern des Gremiums geht, würden die Kulturschaffenden für Ausstellungen und Konzerte sofort ausreichend Raum auf der Lagarde-Kaserne bekommen.
Doch warnte Bürgermeister Christian Lange (CSU) davor, Luftschlösser zu bauen: "Die Konversion ist eine große Herausforderung vor dem Hintergrund der Finanzlage der Stadt." Es sei derzeit völlig unklar, wann und zu welchem Preis die Stadt die Konversionsfläche kaufen könne.
Lange betonte ebenso wie Dritter Bürgermeister Wolfgang Metzner (SPD), dass der Dreiklang aus Wohnen, Arbeit und Kultur auf dem Gelände der Lagarde-Kaserne gelingen muss.
Gesamtpaket schnüren
Nicht zuletzt steht Konversionsreferent Christian Hinterstein vor der schwierigen Aufgabe, bei der Weiterentwicklung des Rahmenplans die Interessen unter einen Hut zu bringen. "Ein schlüssiges Gesamtpaket zu schnüren, darauf kommt es an", betonte er.
"Wir sollten nachhaltig Raum für Kultur fordern", sagte Andreas Reuß (GAL). Martin Pöhner (FDP) brach eine Lanze für die Jugendkultur, für die es seit Schließung des Morphclubs im Bereich der Konzertveranstaltungen einen großen Bedarf gebe. Er regte deshalb an, im Rahmenplan das Kulturquartier vom Bereich Reithalle weg zu verlagern in Richtung Zollnerstraße.
"Die Posthalle könnte man gut nutzen." Darin haben am Kontakt-Festival bereits Konzerte stattgefunden.
Die Stadt fasst weiterhin die Reithalle als ein Baustein im Kultur- und Kreativquartier ins Auge. Die Halle ist auch im Gespräch als Kammermusiksaal der Symphoniker. Derzeit wird ein Betriebs- und Nutzungskonzept geprüft. Darüber hinaus wurden Lärmpegelmessungen am Kontakt-Festival durchgeführt, berichtete Oliver Will vom Kulturamt dem Gremium.
IT-Quartier an Zollnerstraße
Gerhard Seitz (CSU) wies auf mögliche Konflikte hin. Wie er sagte, sei nicht viel Platz vorhanden. Von den ursprünglich 22 Hektar, die die Lagarde-Kaserne umfasst, hat die Bundespolizei bereits vier Hektar in Anspruch genommen.
Ein dort vorgesehenes IT-Quartier mit einem möglichen "Digitalen Gründerzentrum" würde sich dadurch wohl an den Berliner Ring/ Ecke Zollnerstraße verschieben.
"18 Hektar sind eine Menge Holz", findet dagegen Christian Hinterstein. Für eine langfristige Planung, über die im Konversionssenat beraten wird, benötige die Stadt aber einen endgültigen Flächenzuschnitt der Bundespolizei. "Wir wissen derzeit nicht, wo der Regelbetrieb stattfindet." Möglicherweise könnte im Herbst eine Aussage vorliegen.
Neben der Lagarde-Kaserne will die Stadt möglichst bald den Golfplatz, die Offizierssiedlung, die Muna und Teile des Schießplatzes erwerben, also all das, "was nicht im Bundesbedarf ist", so Hinterstein. Dieser Bedarf ist aus Sicht der Stadt geklärt. Nun warte man auf ein Signal der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), um sich an den Verhandlungstisch zu setzen.
wie besoffen ostpark, südpark, bahnpark, kulturpark, wenigstens klappts mit park and ride