Wie sieht es oben beim Baumwipfelpfad am Radstein bei Ebrach aus, weniger als zwei Wochen vor seiner Eröffnung? Wir haben einmal nachgesehen.
In knapp zwei Wochen wird hier nichts mehr so sein wie bisher. Am 19. März nimmt der Baumwipfelpfad oberhalb Ebrachs, am Radstein, seinen Betrieb auf. Weit über 150.000 Besucher werden ihn laut Prognosen jährlich besuchen. Statistisch gesehen könnte - sollte - hier jeden Tag Betrieb sein. Vor allem an den Wochenenden. Wie präsentiert sich die künftige touristische Attraktion des Steigerwalds, bevor sie als Erlebnis frei gegeben ist? Freilich mit Erlaubnis von Pfadleiterin Miriam Langenbucher sehen wir nach.
Denn mittlerweile reagiert man - verständlicherweise - empfindlich auf Privaterkundungen. Weshalb es schließlich auch schon Anzeigen gegen allzu forsche Zeitgenossen gab, die unerlaubterweise auf dem Pfad selbst unterwegs waren. Das wird nun überwacht. Damit auch der Letzte merkt, dass der Baumwipfelpfad noch nicht offen ist, wird dies gleich am Parkplatz drastisch visualisiert: Das Hinweisschild für Parkplatz und Gastro-Betrieb ist mit roten Balken ausge-x-t. Recht so. Neugierig machen darf und soll hier nur die rechtwinkelige Bautafel.
Und sonst? Im Eingangsbereich sticht die neue Ladestation für E-Bikes ins Auge. Das Verwaltungsgebäude sitzt sauber im Wald, Beleuchtung zeugt von Betrieb. Im Gegensatz zu vielen vorherigen Besuchen ist jetzt auch der Weg zum Kassenbereich befestigt. Dort hält nun ein wuchtiges Gitter allzu Neugierige Vorabbesucher und Ticket-Geizer vom Gratis-Besuch ab. Gut so. Diverse Baumaterialien künden von Restarbeiten. Ein Gerüst sichert eine Zusatzattraktion in luftiger Höhe, die noch vollendet werden muss.
Auf dem Dach eines Baucontainers ist eine Schubkarre festgekettet. Wie lange noch? Sicher nicht länger als bis zum 18. März. Derweil reckt sich der Aussichtsturm wuchtig und still die stattlichen 41 Meter hoch. Bereit für den 19. März und die 150.000.
Wir wandern gerne und so haben wir uns ein solches Bauwerk, bei unserem Wanderurlaub im Bayerischen Wald, auch schon mal angeschaut und fanden es nur schrecklich. Und dann noch diese Vermarktung! Das hat uns in unserem schönen Franken noch gefehlt.
Ich freu mich!
Das Bild mit dem Gitter vor dem Kassenhäuschen ist für mich bezeichnend: Ohne Cash gibt es nix! Dieses Monster ist reiner Kommerz- der naturliebende Mensch braucht so was nicht. In der Berichterstattung vermisse ich kritische Töne von Seiten des 'Naturschutzes' etwa wie bei den Aussichtsstegen in den Alpen.
-Hunde (auch wohlerzogene wie der meinige) sind am Pfad nicht erlaubt
-Eintritt 9(!) Euro
-ohne mich...