Beim nun fertigen Ausbau der Kreisstraße BA 42 zwischen Busendorf und Ummersberg wurden feste Leiteinrichtungen für die Krötenwanderung eingebaut.
Bei einem Ortstermin konnten sich die Verantwortlichen über die Fertigstellung der Kreisstraße BA 42 mit Amphibienschutzeinrichtung überzeugen. Der fertiggestellte Bauabschnitt führt von der Bundesstraße B 4 bei Busendorf bis zur Landkreisgrenze Lichtenfels bei Ummersberg. Zusammen mit der Kreisstraße LIF 25 verbindet die Kreisstraße BA 42 die Talräume der Itz und des Mains.
Diplom-Ingenieur Matthias Meister, der stellvertretende Leiter der Tiefbauabteilung des Landkreises Bamberg, erläuterte, dass bei der Straße aufgrund einer relativ geringen Oberbaudimensionierung Unebenheiten, Setzungen und eine schadhafte Fahrbahnoberfläche mit Setzungen vorhanden gewesen seien. Rund 1,7 Kilometer wurden saniert. Bei der Hälfte der Strecke war eine Oberbauverstärkung erforderlich.
Im Zuge der Sanierung wurde der bisher von Ehrenamtlichen betreute Amphibienübergang zu einer stationären Amphibienschutzeinrichtung. 400 Meter an der Straße entlang wurden Leiteinrichtungen aus Stahlprofilen angebracht und drei Tunnel gebaut. Jetzt ist es nicht mehr nötig, die mobilen Amphibienschutzzäune jährlich auf- und abzubauen.
Die Baumaßnahme war mit 330 000 Euro veranschlagt und blieb in diesem Kostenrahmen, erklärte Meister. Darin enthalten sind 60 000 Euro für die Amphibienmaßnahme, die aber mit 30 000 Euro gefördert wurden.
Landrat Johann Kalb lobte die Tiefbauabteilung des Landratsamtes, die Baumaßnahme sei termingerecht und im veranschlagten Kostenrahmen durchgeführt worden.
"Die Amphibienschutzmaßnahme wurde bravourös umgesetzt", betonte Bernhard Struck von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises. Und dies, obwohl diese Thematik für Straßenbauer etwas Besonderes sei. Hier habe man von den Erfahrungen der Kreisstraße BA 27 bei Ketschendorf profitiert. Die Kosten der Naturschutzmaßnahme von 60 000 Euro seien mit 30 000 Euro gefördert worden.
Rund 2500 Erdkröten und verschiedene Molcharten wanderten hier jährlich zu den hinter der Straße liegenden Teichen zum Laichen. Später erfolge eine konzentrierte Rückwanderung der jungen Tiere. Die vor den Teichen liegende Fichtenallee solle noch durch eine Hecke ersetzt werden, informierte Struck.
Marion Damm betreut seit 1994 ehrenamtlich die Krötenwanderung. In ihrem besten Jahr habe sie 3300 Kröten über die Straße getragen, erinnert sie sich. Sie fand die jetzige Maßnahme eine gute Lösung. Meinte aber, dass sie sich während der Krötenwanderung immer wieder nach den Tieren umschauen werde.
Auch der Rattelsdorfer Bürgermeister Bruno Kellner sprach anerkennend von der durchgeführten Baumaßnahme. Die Marktgemeinde habe sich in geringem Ausmaß am Rande der Baumaßnahme auch finanziell beteiligt, vor allem übernehme sie die Baulast für den Hopfengraben, so Kellner abschließend.