Der Fernbus-Markt in Bamberg boomt

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MeinFernbus fährt seit April von und nach Bamberg. Inzwischen sind es drei Linien, auf denen die grünen Busse täglich fahren. Foto: Matthias Hoch/Archiv
MeinFernbus fährt seit April von und nach Bamberg. Inzwischen sind es drei Linien, auf denen die grünen Busse täglich fahren. Foto: Matthias Hoch/Archiv

In Bamberg wächst der Markt mit den Fernbussen stetig. MeinFernbus startet innerhalb weniger Monate die dritte Linie. Auch ADAC und Post lassen bald ihre gelben Busse fahren.

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Die Bahn ringt momentan um die Trassenführung der geplanten ICE-Strecke durch Bamberg. Doch in der Zwischenzeit könnte der Zug für den Monopolisten auf der Schiene woanders abfahren. Denn die Konkurrenz auf der Straße wächst gewaltig: MeinFernbus, einer der größten Anbieter, erweiterte an diesem Montag seine dritte Fernbuslinie, die über die Domstadt verläuft. Nun ist Bamberg auch mit Amsterdam verbunden. Eine Fahrt soll ab 33 Euro möglich sein. Ein Angebot, bei dem die Bahn kaum mithalten kann. Auch wenn der Zug für die Strecke drei Stunden weniger braucht - preislich muss sich die Bahn geschlagen geben. Die Busfahrt nach München gibt es schon ab elf Euro. Auch hier landen die Busunternehmen einen Punktsieg.


MeinFernbus fährt seit April

Kostenloses W-Lan an Bord, kostenlose Gepäckmitnahme, billige Preise - Gründe, warum immer mehr Reisende die Fernbusse nutzen. "Wir sind mit der Auslastung mit Ziel und Abfahrt Bamberg sehr zufrieden", sagt Florian Rabe, Sprecher von MeinFernbus. Das Geschäft läuft bestens. Die erste Linie hat das Unternehmen mit Hauptsitz in Berlin erst im April in Bamberg eröffnet. Seitdem fährt das Hollfelder Unternehmen Omnibus Wunder als Subunternehmer für den Anbieter. Auch dort ist man zufrieden: Drei neue Arbeitsplätze wurden schließlich zuletzt geschaffen.

Inzwischen fährt MeinFernbus deutschlandweit auf 80 Linien. Vor dem Atrium in Bamberg, wo die Busse halten, stehen auch schon die Mitbewerber bereit: Flixbus bietet Fahrten nach Amberg oder zum Stuttgarter Flughafen für zehn Euro an. Ab 15. August rollt der ADAC Postbus von Bamberg Richtung München und Hamburg. Und selbst die Deutsche Bahn ist nicht ganz außen vor: Der Berlinlinienbus, mit dem Reisende von Bamberg nach Berlin oder Dresden fahren können, gehört zum Konzern.

Große Anbieter sind Platzhirsche

Im Kampf um jeden Fahrgast lassen sich die Busunternehmen einiges einfallen. Inzwischen werden auch Fahrräder transportiert. Preis und Möglichkeit variieren von Anbieter zu Anbieter. Bei MeinFernbus kostet die Mitnahme neun Euro zusätzlich. Bei Flixbus und Berlinlinienbus einen Euro mehr.

Für die meisten ortsansässigen Busfirmen ist der Markt praktisch nicht zu erschließen. Die großen Anbieter sind die Platzhirsche. Logistisch sei der Aufwand einfach zu hoch und der Preis zu niedrig: "Das ist wieder so ein Markt, in dem der Billigere den Billigen verdrängt", heißt es bei einer Bamberger Firma. Hinzu kommt, dass die Großen den Kleinen die Fahrer streitig machen.

Was soll's, könnte sich der Kunde denken. Doch er sollte genau hinschauen: Dem Kunden stehen bei Ausfall, Verspätung oder Überbuchung umfangreiche Rechte zu. Nicht alle Anbieter hielten sich an die EU-Verordnung, in der die Rechte von Fahrgästen auf Fernbuslinien geregelt sind. Die Verbraucherzentrale Bayern rät Reisenden, sich das Kleingedruckte durchzulesen. Sonst könnte es bei der Urlaubsfahrt zu einer bösen Überraschung kommen.