Im vergangenen Jahr wurden in Bamberg insgesamt 624.000 Tonnen Güter per Schiff und Bahn umgesetzt. Das entspricht einer Steigerung von 6,1 Prozent gegenüber 2013.
Der Bamberg Hafen hat sich mittlerweile zur Drehscheibe für den Güterverkehr in der Region Oberfranken entwickelt. 17 Mitarbeiter sorgen für den reibungslosen Ablauf der anfallenden "Transportströme", sodass "Verkehrsströme effizient verknüpft, Verbindungen sichergestellt und der Warenaustausch weltweit ermöglicht" wird, wie es in der Fachsprache heißt.
2014 wurden in Bamberg insgesamt 624.000 Tonnen Güter per Schiff und Bahn umgesetzt. Das entspricht einer Steigerung von 6,1 Prozent zum Vorjahr. Davon entfallen 282.000 Tonnen auf die Bahn und 342.000 Tonnen auf das Binnenschiff. Auch im 1. Quartal 2015 legte der Schiffsgüterumschlag zu. 94.810 Tonnen wurden von Januar bis März umgeschlagen. Das sind 7,7 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum.
An der Spitze der Güter im Schiffsgüterverkehr standen im vergangenen Jahr 148.303 Tonnen land- und forstwirtschaftliche Erzeugnisse, gefolgt von 71.765 Tonnen Düngemittel, 60.781 Tonnen Nahrungs- und Futtermittel, 54.282 Tonnen Steine und Erden, 43 Tonnen Fahrzeuge, Halb- und Fertigwaren und 6749 Tonnen Erze und Metallabfälle.
Millioneninvestition
In den Standort Bamberg investierte man 2014 rund 2,4 Millionen Euro. So wurde unter anderem ein neues, hydraulisch betätigtes Umschlagegerät angeschafft, das sich auf Raupenfahrwerken bewegt und so, unabhängig von Kranschienen, frei im Hafen fahren kann. Das 162 Tonnen schwere LH 120 ist seit Ende Juni 2014 im Einsatz und stärkt dadurch die "Kaikante" als entscheidende Schnittstelle der Transportkette. Dass der Standort Hafen attraktiv ist, zeigen auch die Investitionen der dort ansässigen Firmen. Bestes Beispiel hierfür ist die Baywa AG, die sechs Millionen Euro in den Ausbau des Betriebs und in das neue Technik-Servicezentrum für Franken mit einem internationalen Gebrauchtmaschinenzentrum investiert.
"Die Investitionen unserer Kunden zeigen, dass sie sich im Haften wohlfühlen", sagt Alexander Ochs, Prokurist der Bayernhafen-Gruppe und Niederlassungsleiter in Bamberg. Versteht man sich doch als "Standort-Architekt", um "unternehmens- und standortübergreifende Logistiklösungen und Netzwerke in enger Zusammenarbeit mit den Hafenansiedlern" zu entwickeln. Auch 2015 sind weitere Investitionen in die Infrastruktur geplant. Konkret investiert man in die Gleisinfrastruktur, in Ansiedlungsflächen und in die Zusammenlegung des Werkstatt- und Verwaltungsgebäudes. Dazu kommt ein dritter Anleger für Kreuzfahrtschiffe, sodass dann bis zu neun Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig anlegen können.
Dialog mit der Stadt
Von zentraler Bedeutung für die Bayernhafen-Gruppe ist der enge und konstruktive Dialog mit der Stadt Bamberg. Sind doch Stadtentwicklung und Hafenentwicklung eng miteinander verbunden. Ein Beispiel für diesen gelungenen Dialag ist die gemeinsame Lösung für den gegenüber dem Hafen entstandenen Wohnpark Regnitzinsel. Das Ziel war immer, Hafenbetrieb und Wohnbebauung unter einen Hut zu bringen.
Das Bebauungsplanverfahren ist mittlerweile abgeschlossen und rechtskräftig. Grundsätzlich ist den Verantwortlichen wichtig, dass die Politik Verständnis dafür hat, was ein Hafen benötigt und wie er weiterentwickelt werden muss. Auch der Bamberger Hafen ist kein statisches Gebäude, vielmehr ist er ein Spiegelbild der wirtschaftlichen Entwicklung und braucht einen gewissen Spielraum für die sich stetig wandelnden Anforderungen der Wirtschaft.
Das Bamberg Hafengelände umfasst eine Fläche von circa 96 Hektar, das entspricht einem Areal mit 135 Fußballfeldern. 75 Firmen mit rund 1800 Arbeitsplätzen sind im Hafen angesiedelt. Bamberg gehört mit den Standorten Aschaffenburg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau zur Bayernhafen-Gruppe. Dort wurden 2014 insgesamt 31,27 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Davon 4,3 Millionen Tonnen per Schiff, 6,28 Millionen Tonnen per Bahn und 20,96 Tonnen per Lkw.
Erst im Schlußsatz wird deutlich, daß Schiff und Bahn bei der Bayernhafen-Gruppe nur eine untergeordnete Rolle spielen, der Lkw hingegen den Ton angibt. Zwei Drittel des Umschlags entfallen auf dieses Transportmittel - unter den genannten das am wenigsten ökologische.
Die genaue Verteilung speziell für Bamberg wird schamhaft verschwiegen. Vor wenigen Jahren lag der Lkw-Anteil hier bei 80 % - der "Hafen" ist also wenig anderes als ein Lkw-Umschlagplatz mit Wasser- und Schienenanschluß. Demgegenüber vermittelt der vorstehende Artikel das unzutreffende Bild, es werde ein nennenswerter Beitrag zur Ökologisierung des Transportwesens geleistet.
Offen bleibt nur die Frage: Handelt es sich um die (leider die Regel darstellende) unkritische Übernahme vorgefertigter Texte - oder beteiligt sich die Redaktion bewußt und willentlich am Greenwashing?