Das marode Gebäude in der Oberen Sandstraße ziert nun eine Holzbalkenkonstruktion. Schon werden Forderungen laut, das Haus notfalls auch gegen den Willen der Investorengruppe in kommunale Hand zu bringen.
Schön sieht es nicht aus, was jetzt mitten im Weltkulturerbe zu sehen ist, aber: Die aus Holzbalken bestehenden Stützen sichern das Haus in der Oberen Sandstraße 20 vor einem möglichen Einsturz ab. Am Samstagabend hat das Technische Hilfswerk (THW) seine Arbeiten abgeschlossen. Wie Sprecherin Nancy Seliger auf Nachfrage bestätigt, sind die Arbeiten des Bamberger Ortsverbands, mit Unterstützung aus Haßfurt und Schweinfurt, ohne Überraschungen verlaufen. Aber: "Man kann bei so einem Gebäude nicht alles durchplanen, muss das Material individuell anpassen." So wurden die Balken für die Notsicherung vor Ort zugesägt, vorbereitende Maßnahmen im Haus mussten außerdem getroffen werden, da zum Teil keine Böden mehr darin vorhanden sind. Die Arbeiten hatten am Mittwoch begonnen.
Kritik reißt nicht ab
Die Notsicherung war notwendig geworden, da ein von der Stadt beauftragter externer Gutachter akute Einsturzgefahr des maroden Baudenkmals festgestellt hatte (wir berichteten). So wie der Verfall des Gebäudes nun augenscheinlich in der Sandstraße ist, so sichtbar bleibt die Kritik am Besitzer, der Investorengruppe German Property Group aus der Nähe von Hannover. Inzwischen fordert unter anderem die Bamberger Linke Liste (BaLi) in einer Mitteilung die Stadt und die bayerische Staatsregierung dazu auf, das denkmalgeschützte Haus in kommunale Hand zu bringen, "notfalls auch gegen den Willen der Investitionsgruppe". Denn: "Es kann nicht sein, dass Profit unser schönes Bamberg zerstört, indem alte Gebäude verfallen und dadurch die öffentliche Nutzung unmöglich gemacht wird", stellt Stadtrat Heinrich Schwimmbeck klar.
Nicht nur die Partei glaubt, dass die Firma das Gebäude wegen "mangelnden Profites" seit Jahren verfallen lässt. Ähnliche Vorwürfe gibt es laut einem Bericht des Bayerischen Rundfunks auch in anderen Städten, in denen die Investorengruppe baufällige Denkmäler besitzt. Die Investorengruppe bestreitet die Vorwürfe.
Bauaufsichtliche Anordnungen
Die Umsetzung der Forderung der BaLi würde allerdings einen schwerwiegenden Eingriff in die Rechte von Hausbesitzern bedeuten und ist gesetzlich nicht ohne Weiteres möglich. So kann beispielsweise laut Stadtsprecherin Ulrike Siebenhaar auch kein Eigentümer dazu gezwungen werden, sein Haus zu sanieren.
In der Regel können dagegen aber Eigentümer durch bauaufsichtliche Anordnungen verpflichtet werden, auch unter Androhung eines Zwangsgeldes, bauliche Schäden unverzüglich zu beheben, die Dritte (erkennbar) gefährden können, das wäre bei losen Dachziegeln oder herabfallenden Putzteilen der Fall.
Die Stadt war als Sicherheitsbehörde auch bei dem verfallenden Gebäude in der Sandstraße aktiv geworden, zur "unverzüglichen Abwehr einer konkreten Gefahr für Leben und Gesundheit" im und vor dem Haus. Sie hatte das THW mit der Notsicherung beauftragt. Der Eigentümer soll sich dazu nicht veranlasst gesehen haben.
Gespräche mit der Investorengruppe sind laut Stadt schwierig, ein Ankaufsversuch der Verwaltung sei an den überzogenen Preisvorstellungen der Gruppe gescheitert. Zuletzt hatte die Firma eine Baugenehmigung für einen Teilabriss der Immobilie eingereicht. Daraufhin hatte die Stadt das externe Gutachten beauftragt.
Nach meiner Meinung ist das Gebäude nur zu retten durch flüssig Beton verpressung im Mauerwerk dazu gibt es Spezialfirmen auch im Denkmalbereich.
Hallo, ich beobachte den Fortgang der Angelegenheit seit geraumer Zeit.
Bisher hat noch niemand etwas geschrieben wie es überhaupt zu den Gebäudeschäden kam, ich war selbst als Gast in diesem Gebäude in den Jahren 2009 - 2010. Im Keller hatten Band's Auftritte mit unglaublicher Lautstärke vor allem tiefe Basstöne in dem Keller mit den Säulen und Gewölbedecken sind keinerlei Schallöffnungen, nur über den Treppenzugang kann der Schall entweichen. Die Wände Säulen und Decken vibrierten so stark mir würde das zu gefährlich so daß ich von weiterem Besuch absah. Beim verlassen des Gebäudes, da war die Band noch voll im Gang fasste ich oben am Ausgang an das Steingewände das ganze Gebäude vibrierte, da braucht's für mich kein Gutachter mehr wo diese Schäden herstammen. Was meinen diese Leute eigentlich was da in so einem Keller passiert bei solch einer Lautstärke wenn der Schall nicht raus kann, mauert doch mal bei einem Kirchturm ( Glockenturm ) die Schallöffnungen zu was meint ihr wie lange der noch steht. Das ganze erklärt auch warum es das einzige Gebäude in der ganzen Gebäudereihe ist das solche Schäden aufweist.
Mit freundlichen Grüßen
Kritiker1
na na na sehr geehrte frau siebenhaar, da steht aber im baugesetzbuch, in der bayerischen bauordnung, im städtebauförderungsgesetz und im enteignungsgesetz des freistaates bayern etwas völlig anderes als sie uns hier glauben machen wollen. und nur so mal am rande, wollen wir doch hoffen, dass die stadt bamberg von den gesetzlichen ermächtigungsnormen zur schaffung ortsrechtlichersatzungen gebrauch gemacht hat, um gegen solche misstände vor ort vorgehen zu können. wenn nicht, bleibt uns nur übrig festzustellen, dass sich die stadt bamberg und ihr stadtrat mit allem und vielem beschäftigt, nur nicht mit dem was er eigentlich soll.