Das "Nutella der Franken" ist rot

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Hagebuttensuppe ist nicht nur in Schweden beliebt, sondern zum Beispiel auch im Erzgebirge, wo sie als Vorsuppe zum Weihnachtsmenü gehört.
Hagebuttensuppe ist nicht nur in Schweden beliebt, sondern zum Beispiel auch im Erzgebirge, wo sie als Vorsuppe zum Weihnachtsmenü gehört.
Diese Hagebutten sind nicht irgendwo an einer Hecke am Wegesrand gewachsen, sondern haben sich an einem abgeblühten, verwilderten Rosenstrauch im Garten gebildet. Fotos: Sabine Christofzik
Diese Hagebutten sind nicht irgendwo an einer Hecke am Wegesrand gewachsen, sondern haben sich an einem abgeblühten, verwilderten Rosenstrauch im Garten gebildet.  Fotos: Sabine Christofzik
 

Die beliebteste aller Krapfenfüllungen macht sich auch auf dem Frühstückbrot gut. Man kann daraus sogar Suppe kochen.

Schade, das die Faschingszeit vorbei ist. Das war doch prima, wenn man öfter mal einen Krapfen angeboten bekommen hat! Schön reichlich mit Frucht gefüllt. In einen fränkischen Krapfen gehört Hagebuttenkonfitüre. Man kann auch Hiffenmark dazu sagen.

Hagebutten sind die Früchte der wilden Rosen. Auch wenn man Zierrosen am Strauch verblühen lässt, bilden sich diese Kapseln, deren Fruchtfleisch Samen umschließt. Die werden Nüsschen genannt und haben feine Haare mit Widerhaken. Kommen sie mit der Haut in Berührung, kann das ziemlich fies jucken. Man sollte sie nicht mitessen oder verarbeiten.


Viel Vitamin C

Hagebutten haben viel Vitamin C. Wenn man sie erhitzt, um Konfitüre herzustellen, bleibt allerdings wenig davon übrig. Aber der Geschmack ist wunderbar. Süß-sauer und irgendwie ganz speziell.


Am einfachsten ist es, die ziegelrote Masse im Glas zu kaufen - ehe man sich die Mühe mit dem Sammeln der wild wachsenden Früchte und dem Entkernen (Juckgefahr!) macht. In Haßfurt in Unterfranken gibt es eine Firma, die in so großen Mengen Hagebuttenkonfitüre herstellt, dass sie bei diesem Produkt Marktführer in Deutschland ist.

Werbesprüche muss man nicht immer ganz ernst nehmen. Aber man kann über viele schmunzeln. Das Unternehmen sagt zum Beispiel, dass Hiffenmark "das Nutella der Franken" sei.

Doch nicht nur bei uns ist das süße Mus beliebt. Wer schon mal in Schweden war, hat dort vielleicht auch Hagebuttensuppe (Nyponsoppa) gegessen. Die schmeckt warm, aber noch viel besser kalt. Und sie ist kinderleicht zu kochen.

Man braucht dazu eineinhalb mal so viel Wasser wie Hiffenmark (also zum Beispiel 100 Gramm Konfitüre und 150 Milliliter Wasser). Beides in einem Topf erhitzen und mit in Wasser eingerührtem Kartoffelmehl andicken. Fertig. Wer es gern noch ein bisschen fruchtiger hätte, nimmt Apfelsaft statt Wasser.


Am liebsten mit Vanilleeis

Es muss ja kein Riesenteller voll sein, den man isst. Auch wenn es noch so gut schmeckt. Denn der Zuckergehalt ist ganz beachtlich. Am liebsten mag die Küchenmaus die Suppe kalt, mit einer Kugel Vanilleeis drin.


Dieser Text ist in unserer Printausgabe auf der Kinderseite erschienen.