Rund 360 Menschen leben mittlerweile in der "Aufnahme- und Rückführungseinrichtung". Das Zentrum scheint seinen politischen Zweck zu erfüllen. 19 Personen wurden mittlerweile abgeschoben. 66 Menschen wollen freiwillig zurückreisen.
Christiane Laaser hat es kommen sehen: "Die Stimmung ist denkbar schlecht. Es überwiegen Enttäuschung und Frustration." Die GAL-Stadträtin, Mitglied des Flüchtlingshilfevereins "Freund statt Fremd", hat in den letzten Tagen immer wieder ernüchternde Rückmeldungen bekommen. Mit dem Befinden vieler Menschen in der Mitte September eröffneten Aufnahme- und Rückführungseinrichtung (ARE II) im Bamberger Osten sei es nicht zum Besten bestellt.
Der Grund für den Stimmungswandel liegt auf der Hand und wird auch von den Behörden nicht bestritten. Laaser: "Es hat sich unter den dort lebenden Menschen herumgesprochen, dass es keine normale Flüchtlingsunterkunft ist, in der sie leben, sondern eine Einrichtung zum Zwecke der schnellen Abschiebung."
Dreieinhalb Wochen sind mittlerweile vergangen, seit die bayerische Sozialministerin Emilia Müller (CSU) das Quartier für bis zu 1500 Flüchtlinge unweit der Pödeldorfer Straße besucht und in Betrieb genommen hat. Mittlerweile leben rund 360Menschen hier, ausschließlich aus Balkanstaaten, die meisten von ihnen stammen aus dem Kosovo oder aus Albanien. Der Zustrom beginnt sich unzweifelhaft auch im Stadtbild bemerkbar zu machen. Die Flüchtlinge dürfen sich frei bewegen und machen sich auf den Weg, um Bamberg kennenzulernen, wie es bei der Polizei heißt.
Das politische Ziel, das die Staatsregierung mit der Rückführungseinrichtung verfolgt, ist immer noch umstritten, weil sie die Flüchtlinge mit geringer Bleibewahrscheinlichkeit von anderen trennt. Die Argumente dafür wiegen dennoch schwer: Das Zusammenlegen von allen an den Asylverfahren beteiligten Ämtern und Institutionen kann die Asylverfahren für Balkanflüchtlinge deutlich verkürzen.
2014 lag die Durchschnittsdauer zwischen Antrag und Entscheidung bundesweit noch bei sieben Monaten. 2015 ist man bei 5,3 Monaten angelangt. Wie lange ein Verfahren in Bamberg dauern wird? Darauf kann man beim Bundesamt für Migration derzeit keine Antwort geben. Die kleinste statistisch erfasste Einheit seien die Länder, heißt es auf unsere Frage. Immerhin: Bei der Eröffnung von ARE war gegenüber Emilia Müller davon die Rede gewesen, dass zwischen Antragstellung und Entscheidung künftig nur noch wenige Tage liegen würden.
19 Abschiebungen aus Bamberg
Fakt ist: Auch nach einer negativen Entscheidung folgen die Abschiebungen nicht auf den Fuß und sind mit hohem Personal- und Finanzaufwand verbunden, wie man bei der Bamberger Polizei weiß. Bei den 19 von Polizei und anderen Diensten begleiteten Abschiebungen, die aus dem Bamberger Balkanzentrum vorgenommen wurden, handelte es sich ausschließlich um den Rücktransport von Menschen, die bereits von anderen Unterkünften zugewiesen worden waren - so genannte Altfälle. Wegen der auch für die Beamten psychisch belastenden Aufgabe ist man bei der Bamberger Polizei heilfroh darüber, dass die Zahl der Menschen wächst, die sich die Rückreiseberatung zu Herzen nehmen und es nicht zur Abschiebung kommen lassen.
Laut Martin Steiner von der Regierung von Oberfranken haben sich von den Bewohnern von ARE bisher 66 Personen bereit erklärt, freiwillig zurückzureisen. Allerdings: Erst ein kleiner Teil ist tatsächlich ausgereist, und auch die erforderlichen Bestätigungen fehlen noch. "Wir können erst dann sicher sein, dass Deutschland verlassen wurde, wenn die Grenzübertrittsbescheinigung bei uns wieder eingegangen ist. Noch ist keine bei uns eingegangen", sagt Steiner.
Gab es bereits strafrechtliche Auffälligkeiten im Zusammenhang mit dem Zuzug von Flüchtlingen in Bamberg? Die Bamberger Polizei beobachtet die Lage mit großer Aufmerksamkeit und kann dank Unterstützung aus anderen Dienststellen mittlerweile auch verstärkt Streife fahren. Erfreulich: Grund zur Beunruhigung sieht der Leiter der Polizeiinspektion Bamberg-Stadt, Udo Skrzypczak, nicht. Eher im Gegenteil: "Es gab zwar bereits einige wenige Straftatsermittlungen, etwa wegen Diebstahls oder körperlicher Auseinandersetzungen. Doch insgesamt sind wir noch weit weg von dem, was wir befürchtet hatten."
Kripo ermittelt noch
Bislang nicht erhärtet haben sich auch Mutmaßungen, dass die Spuren einer versuchten Vergewaltigung Ende August in eine Bamberger Flüchtlingsunterkunft führen könnten. Die Vorwürfe richten sich gegen einen unbekannten etwa 15- bis 20-jährigen dunkelhäutigen Mann mit lockigen Haaren. Er sprach gebrochen Deutsch und soll versucht haben eine 47-jährige Frau zwischen Moos- und Starkenfeldstraße zu vergewaltigen. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, heißt es bei der Polizeidirektion Bayreuth.
Der Kommentar wurde gesperrt.
Ich kann den Kommentar von Frankenfegger nur nachvollziehen.
Bamberg wehrt sich gegen Nazis Unter diesen Motto wurde eine Demo -am Bahnhof, Gegendemo, 2014 angekündigt
Im FT war der OB und einer Person mit Französische Kopfbedeckung abgelichtet,(In erster front) Bamberg ist bunt. Bamberg schützt die Flüchtlinge Herzlich willkommen. kein Mensch ist illegal
"Bamberg schützt die Flüchtlinge vor Verleumdung und rechter Gewalt".
niedergeschrien, als währen alle Menschen blöd. Wer zahlt denn die Krankenversicherung für Millionen von Menschen, die hier zum Teil schon seit Monaten und Jahren leben, obwohl abgelehnt und mitunter sogar eigens dafür herkommen, sich medizinisch versorgen zu lassen? Warum verschweigt man so etwas? Das ist Betrug! Wie immer werden offensichtliche Tatsachen
Verschwiegen. Jeder Kassenpatient muss fast die Hälfte für Rezepte und Zahnversorgung selber zahlen obwohl er seit Leben lang einbezahlt hat. Ein Asylant bekommt raten Sie mal???
PS: Ich bin weder rechts noch links orientiert.
Ich sehe jeden Tag die Realität, die man nicht schön reden kann auch nicht in höhere Ebenen!
Ich kenne auch viele im öffentlichen Dienst die mir das bestätigen, nur wenn sie es öffentlich preisgeben würden wären sie morgen ihren Job los
Es stinkt zum Himmel Armes Deutschland
Es Grüßen die Enkel und Urenkel
"Laut Martin Steiner von der Regierung von Oberfranken haben sich von den Bewohnern von ARE bisher 66 Personen bereit erklärt, freiwillig zurückzureisen. Allerdings: Erst ein kleiner Teil ist tatsächlich ausgereist, und auch die erforderlichen Bestätigungen fehlen noch. "Wir können erst dann sicher sein, dass Deutschland verlassen wurde, wenn die Grenzübertrittsbescheinigung bei uns wieder eingegangen ist. Noch ist keine bei uns eingegangen", sagt Steiner..."
die abgewiesenen Personen einmal in der Woche/Monat in einen Bus setzen und gleich wieder in ihrer Heimat absetzen. Dann weiss man, dass sie ausgereist sind. Das Ganze auf freiwilliger Basis ist doch völliger Unsinn und ohne Vorausschau.
darstellen ! Bamberg ist doch noch bunt , oder ???