Mit dem ICE-Ausbau und zusätzlichen Regionalverbindungen wird Bamberg zum wichtigsten Bahnknoten für Nordfranken. Der neue Fahrplan wurde vorgestellt.
Die Riesenbaustellen der vergangenen Jahre, der Lärm und Dreck für die Anlieger im Zusammenhang mit der ICE-Neubaustrecke Nürnberg-Erfurt, all das scheint sich gelohnt zu haben. Zumindest für die Bahnfahrer in Franken. Mit dem neuen Fahrplan im Dezember diesen Jahres, da wird die ICE-Neubaustrecke Ebensfeld-Erfurt (Verkehrsprojekt Deutsche Einheit VDE 8) in Betrieb genommen, soll sich der gesamte Zugverkehr in Oberfranken und Teilen Mittel- und Unterfrankens wesentlich beschleunigen. So die Kernbotschaft von Vertretern der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) und der Bahn bei einer Pressekonferenz in Lichtenfels.
Was bedeutet die Inbetriebnahme der ICE-Neubaustrecke für den Fernverkehr?
Die Reisezeit von Bamberg nach Berlin verkürzt sich künftig um eineinhalb Stunden auf zwei Stunden 45 Minuten. Damit ist der Bahnkunde deutlich schneller unterwegs als der Autofahrer. Im Zielkonzept sind ab 2019 in Bamberg stündlich ICE-Halte vorgesehen, in Erlangen sollen es 17 sein.
Auch Coburg wird Teil des ICE-Netzes. Künftig sind von hier aus von Montag bis Freitag jeweils drei ICE-Direktverbindungen vorgesehen. Damit erreicht man Berlin etwa zwei Stunden schneller als bisher.
Nach München spart man sich eine halbe Stunde Fahrzeit. Aber auch innerhalb Frankens sind Bahnkunden künftig deutlich schneller unterwegs. "Unser Highlight ist der neue Franken-Thüringen-Express (FTX) zwischen Sonneberg und Nürnberg", so BEG-Geschäftsführer Thomas Prechtl. Der FTX benötigt auf der neuen Schnellstrecke von Coburg nach Bamberg gerade mal 23 Minuten und ist damit doppelt so schnell als bisher.
Nur noch 70 Minuten dauert die Reise von Coburg nach Nürnberg. Auch Lichtenfels und das Saaletal bleiben künftig mit schnellen Umsteigeverbindungen und einigen Fernverkehrszügen direkt angebunden.
Die neue Verbindung schafft zudem für Bahnkunden aus dem Raum Schweinfurt einen schnelleren Anschluss nach Berlin. Gegenüber der bisherigen Verbindung über Würzburg und Göttingen verkürzt sich die Fahrzeit um eine Stunde. So sehen die Auswirkungen für einzelne Regionen aus:
Coburg/SonnebergDer Regionalexpress Sonneberg -Nürnberg verkehrt stündlich von Sonneberg bis Coburg, ab dort zweistündlich nach Nürnberg. Zeitersparnis gegenüber früher: 30 Minuten. Die Agilis-Linie Coburg-Bayreuth wird soweit beschleunigt, dass sie in Coburg Verknüpfungen mit dort haltenden ICE offeriert.
Bamberg/Lichtenfels/KronachZwischen Bamberg und Lichtenfels ergänzen sich die zweistündlichen Regionalexpress-Linien Nürnberg-Sonneberg und Nürnberg-Jena weiter zu einem Stundentakt. Die Regionalbahn Bamberg-Saalfeld verkehrt im Zweistundentakt mit Verknüpfungen zur neuen Regionalexpress-Linie Nürnberg-Sonneberg.
Lichtenfels/Kulmbach/HofDer Main-Saale-Express von Hof und Bayreuth nach Lichtenfels bzw. Bamberg wird zweistündlich auf die ICE-Halte in Bamberg fokussiert. Zur Beschleunigung wird Neigetechnik eingesetzt. Ein neuer Systemhalt in Hochstadt-Marktzeuln kommt der Verbindung von und nach Kronach und Jena zugute.
IC/ICE Fahrzeit Lichtenfeld/Bamberg <-> Leipzig im Plan von 2010 noch 2,5h, 2016/2017 3h.
Jetzt feiern, das man 1,5h schneller sein wird, obwohl es praktisch "nur" 1h ist. So kann man die Leute auch blenden...
Jaja, die liebe Neigetechnik........
nix Neigetechnik, der Fahrplan war für ICE und IC immer gleich und auch ohne Neigetechnik haltbar
Was leider nicht im Artikel steht: die bisherige Agilis-Linie Bad Rodach-Bayreuth wird offensichtlich in Coburg gebrochen. Durchgehende Züge von Bad Rodach über Coburg hinaus nach Lichtenfels oder Bayreuth wird es künftig nur noch in Tagesrandlagen geben. Sonst heisst es in Coburg umsteigen. Die meisten dürfte das nicht stören, es sollte aber bei aller Euphorie erwähnt werden.