Clavius-Gymnasium wird eine Million billiger

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Die Reste der ehemaligen Container-Anlage wurden in dieser Woche beseitigt. Fotos: Ronald Rinklef
Die Reste der ehemaligen Container-Anlage wurden in dieser Woche beseitigt.  Fotos: Ronald Rinklef
An der Rückseite wurde ein proovisorischer REttungsweg geschaffen.
An der Rückseite wurde ein proovisorischer REttungsweg geschaffen.
 
 
 
 
'Vom Markusplatz zumHinteren Graben wurde eine Zufahrt für Baustellenfahrzeuge entgegen der Fahrtrichtung geschaffen.
'Vom Markusplatz zumHinteren Graben wurde eine Zufahrt für Baustellenfahrzeuge entgegen der Fahrtrichtung geschaffen.
 
 
 
 
 
 
 
 

Nicht bestätigt haben sich bei den ersten Vergaben die Befürchtungen über einen sehr starken Anstieg der Kosten für Sanierung und Erweiterung des Bamberger Clavius-Gymnasiums. Trotz zusätzlicher Ausgaben für die Baustellen-Einrichtung blieb man bei der Submission für den Rohbau unter den Schätzungen.

Die Prognosen waren vor etwa einem Jahr von den planenden Architekten von etwa 22 auf rund bis zu 30 Millionen Euro angehoben worden, glaubte man doch durch das Konjunkturhoch an steigende Preise auf dem Bausektor. Die aber bestätigten sich zunächst nicht. Bei einer ersten Vergabesumme für Rohbauarbeiten in Höhe von etwa fünf Millionen Euro blieben die Resultate unter den Schätzwerten, wie Stadtkämmerer Bertram Felix den Kreistag wissen ließ, so dass die Zahlen fürs erste wieder auf 29,5 Millionen Euro zurück gefahren wurden. Durch die Mitgliedschaft im "Zweckverband Gymnasien" ist der Landkreis nicht nur in die Sanierung der Gymnasien der Stadt Bamberg eingebunden, sondern trägt sogar 62 Prozent der nicht durch Zuschüsse gedeckten Kosten.

"Inzwischen liegen alle nötigen Genehmigungen für das Projekt vor", betonte Felix.
Günstig habe sich auch die Anmietung von vier Klassenräumen für fünf Jahre im Aufseesianum für die Dauer der Baumaßnahme ausgewirkt. Weil man damit auf eine vierklassige Containeranlage auf dem Schulgrundstück verzichten könne, könnten bei einer vorgesehenen Mietdauer von vier Jahren gut 100.000 Euro eingespart werden.

Wissen ließ Bertram weiterhin, dass man wegen der sehr komplexen Logistik der Baustelle eigens einen Fachmann für Nachschub und Abwicklung engagiert habe, der die große Zahl von Teilgewerken - laut Bertram könnten das bis zu etwa 40 bis 50 sein - koordiniere. "Es ist nur so zu machen", so der Stadtkämmerer. Die Ausgaben dafür gehörten in die als provisorische Maßnahme nicht förderfähigen Kosten der Tiefbaumaßnahmen und der zugehörigen Planungsleistungen für die Baustellenerschließung einschließlich Rückbau der Baustellenzufahrt und die Baulogistik.

Der Kostenanteil des Zweckverbandes liege dafür bei 480 000 Euro. Trotz dieser Mehrkosten wagte Felix eine erste - korrigierte - Prognose für die Gesamtmaßnahme. Stand Februar 2013 liege sie nach den ersten Vergaben und logistischen Arbeiten bei 29,61 Millionen Euro, also etwa eine Million unter der Kostenschätzung mit dem damals umstrittenen Index-Zuschlag.

Zudem habe sich die Verkehrszentrale der Stadt dazu entschlossen, eigens für diese Baustelle eine kurze Zufahrt entgegen dem innerstädtischen Ring in Bamberg einzurichten. "Das war die einzige Möglichkeit, sonst hätten die Lkw's durch das Nadelöhr Klein-Venedig gemusst", begründete Felix diesen Schritt.

Um während der Bauzeit über notwendige Vergaben auch kurzfristig entscheiden zu können, sei ein "Vergabeausschuss" gebildet worden, dem die Stadträtin Monika Bieber (SPD) sowie die Kreisräte Helga Geheeb (CSU) und Rainer Kretschmer (SPD) angehörten.

Derzeit erfolge der Abbruch der zweigeschossigen Containeranlage sowie des Umkleidetraktes der ehemaligen Sporthalle. Eine Erlaubnis zum vorzeitigen Baubeginn durch die Regierung von Oberfranken liege vor. Inzwischen seien die Arbeiten für den Rohbau zum Neubau der Sporthalle mit darüber liegenden Klassenräumen sowie dem Umbau der ehemaligen Sporthalle zur Aula vergeben; der Baubeginn ist für den 4. März geplant.
Trotz dieser fürs erste recht positiven Bilanz mahnte für die CSU Kreisrat Siegfried Stengel, "mit Zahlen und Prognosen vorsichtig" zu sein. Stengel rief zur Bescheidenheit auf und warnte davor, Erfolgsmeldungen im Voraus abzugeben, sonst erlebe man allzu leicht ein "blaues Wunder". Die genannten Zahlen seien inzwischen nachgeprüft, hielt Felix entgegen.

Für die SPD nannte es Rainer Kretschmer "erfreulich", dass das Vorhaben mit den gehörten Resultaten in Angriff genommen worden sei. Bei den Vergaben seien zudem drei Firmen aus der Region, darunter eine aus dem Landkreis mit einem größeren Auftrag, zum Zuge gekommen. Ziel bleibe es, die Bauzeit zu straffen, um den Schülern die Belastungen durch die Bauarbeiten soweit als möglich zu erleichtern.