Anwohner: hoher Lärmpegel
Die Anwohnergemeinschaft, welche im Streit mit dem Veranstalter liegt, haben auf Beschränkungen beim Fest gedrängt. "Das ist ein ruhiges Fest ohne laute Schausteller, das kann man einmal im Jahr schon aushalten", ist sich das Ehepaar sicher. Was sollten die Menschen am Maxplatz mit seinen zahlreichen Veranstaltungen sagen?
"Man ist praktisch eine Woche lang nicht Herr seiner Zeit", beschreibt dagegen Wolfgang Kerling die Lage. Der Sprecher der Anwohnergemeinschaft, welcher 36 Menschen angehören, hat die Bühne direkt vor der Haustür. Trotz Beschränkung auf 1800 Besucher sieht er immer noch einen vergleichbaren Lärmpegel und auch die Einschränkungen für die Anwohner seien ähnlich hoch.
"Wäre das Fest nicht kommerziell ausgerichtet, sondern die Einnahmen für einen guten Zweck bestimmt, wären auch unsere Einschränkungen hinnehmbar", meint der Anwohner Kerling. Mit einer Mediation im Frühjahr 2019 zwischen Stadtverwaltung, Anwohnern und Veranstalter sollten die Bedenken ausgeräumt werden. "Durch die Kontrolle der Besucherzahlen hat sich die Sicherheitslage auf dem Fest verbessert", lobt Kerling das Ergebnis des Gesprächs. Solange aber Einschränkungen für die Anwohner beständen, gebe es weiter Redebedarf.
Wie die Anwohnergemeinschaft das Wochenende in Gänze wahrgenommen hat, möchte man im Laufe der Woche danach erfragen. Also: Gab's Verschmutzungen oder Sachbeschädigungen an den Anwesen? Was Kerling "stinksauer" mache, sei die Unterstellung, dass die Anwohner auf die Zahl von 1800 Menschen gedrängt hätten. "Das sind Zahlen, welcher der Veranstalter selbst angeführt hat", gibt der Sprecher der Anwohnerschaft zu bedenken.
Mit zweierlei Maß gemessen?
"Die Zahl von 1800 Menschen bezieht sich auf meine Schätzung von vor vier Jahren, wie viele Menschen zu Canalissimo mindestens kommen werden", verteidigt sich Veranstalter Tom Land. Dass daraus die Obergrenze seitens der Verwaltung wurde, ist für ihn nicht nachvollziehbar. Außerdem sei die Mediation parteiisch gewesen und dazu komme noch ein weiterer Verdacht: Es werde mit zweierlei Maß gemessen, wenn es um Auflagen für Veranstaltungen in der Stadt gehe. Kurz gesagt: "Eine Riesen Frechheit".
Der Versammlungsstättenordnung gebe Raum für 4000 Besucher auf der Festfläche her. Was er prognostiziert habe, sei eingetreten: "Das Fest ist ziemlich leer, man kann hier ohne Probleme Fußball spielen", sagt er beim Gespräch am Samstagnachmittag.
Die Anzahl der Stände hat er verringert, die Öffnungszeiten wurden kürzer. Zwölf Sicherheitsmitarbeiter müssen für Ordnung sorgen. Weitere kleinere Auflagen kommen obendrauf.
Sein Schluss ist eindeutig: "Ich liebe das Canalissimo, aber unter diesen Bedingungen muss ich das Fest einstampfen", stellt Land klar, welcher seit fünf Jahren die Organisation auf die Beine stellt. Damit die Standbetreiber nicht auf ihren Ausgaben sitzen bleiben, hat er das Fest trotz allem durchgezogen. "In der Zukunft werde ich in den Nachbargemeinden ein Fest veranstalten", erklärt Veranstalter Land, der schon gute Gespräche mit den Bürgermeistern im Umland geführt habe.
Mit Bamberg hat er veranstaltungstechnisch abgeschlossen. Fürs Erste zumindest.
Seit dem Duisburg Desaster hat man Sicherheitsvorschriften die die kleinen Feste nicht mehr erfüllen können und der
Veranstalter das Handtuch wirft.Und wenn das nicht langt muß der Lärmschutz herhalten.
Mir tun auch die Standbetreiber leid! Wenn ein Veranstalter weiß, dass er auf der einen Seite nur 767 Leute rein lassen darf,und auf der gegenüberliegenden Seite ca. 1100 Personen und er stellt 20 Stände dahin wo wenige hinkommen, fällt mir schwer nachzuvollziehen warum so agiert wird.
Ich höre immer die Anwohner am Maxplatz, schon mal ins Adressbuch geguckt?
Werte "Maultasche", vielleicht sollten Sie selbiges halten? Am Nachmittag war doch alles leer. Wenn die Generation Spagesellschaft ihrer Pflicht nachgekommen und das Fest zu dieser Zeit besucht hätte, wären auch keine "Geldausfälle" zu beklagen.
Dass die Menschen wegbleiben dürfte wahrscheinlich am Eintrittsgeld liegen. Nun muss ich zu warmen Wein, schalem Bier und allen anderen überteuerten Angeboten auch noch Eintritt zahlen?
Ich wette ein Teil der "geplagten" Anwohner wird dann auf dem Fest in der Nachbarschaft anwesend sein. Für mich immer noch unbegreiflich wie ein paar Anwohner die dort mitten in der Stadt 360 Tage ihre Ruhe haben so ein Fass aufmachen und die Stadt kuscht. In der Sandstrasse wo die Verhältnisse ungleich schlimmer sind werden hingegen von der Stadt fast auf Zuruf 6stellige Summen ausgegeben ohne Rücksicht auf irgendwelche Anwohner..