Würgau wegen Überfüllung geschlossen: So viele Fahrer und Zuschauer erlebte das "Würgauer Berg-Classic" noch nie.
Mit einer Abweichung von lediglich drei Hundertstel-Sekunden zwischen der Fahrzeit von Lauf eins zu Lauf zwei gewann der Bamberger Michael Höllein mit seinem 1967er Porsche 911R die diesjährige "Würgauer Berg-Classic" des Ersten Bamberger Automobilclubs. Zweiter wurde der ebenfalls aus Bamberg kommende Markus Dütsch mit seiner 1983-er Moto Guzzi T3 LM und einer Abweichung von fünf Hundertstel-Sekunden, den dritten Platz auf dem Siegertreppchen vervollständigte der Hersbrucker Andreas Götz mit seinem Porsche 911 Carrera und einer Abweichung von sechs Hundertstel-Sekunden.
Am Nachmittag des vorletzten Sonntages im September wurde Würgau wegen Überfüllung geschlossen: 107 (!) Teilnehmer (von denen 101 beide Wertungsläufe absolvierten und damit in die Wertung kamen) aus fast der gesamten Bundesrepublik und einem aus England, dem in Würgau schon fast heimisch gewordenen Keith Harris, waren gekommen, um die 1,8 Kilometer lange Bergprüfung vor der "Würgauer Wand" in Angriff zu nehmen - und zahlreiche Zuschauer wollten sich dieses außergewöhnliche Spektakel nicht entgehen lassen.
Den Anfang der heißen Fahrten machten die Solo-Motorräder, bei denen vor allem der Weißenburger Helmut Reichel mit seiner NSU-Max OSB 251 und Helmut Schöne (Grimma) mit seiner Simson AWO RS 250/1 (beide Baujahr 1953) herausstachen. Aber auch die Fürtherin Tanja Hentschel setzte mit ihrer 1958-er Aermacchi a la rossa einen Glanzpunkt.
Bei den nachfolgenden Gespannen konnten die Zuschauer dann die Unter- bzw. Fortschritte im Gespannbau erkennen, die die unterschiedlichen Baujahre hervorbrachten. So war die Ariel VH aus 1938 der Plauener Hans Olbertz und Christian Neidhardt das historisch-einfache Gegenstück zum schon fast futuristisch anmutenden 1974-er Hightech-Jreson Yamaha F2 Sidecar.
Bei den Serienfahrzeugen reichte die Bandbreite vom den konservativen Alltags-Audi 80 GT und Audi 80 GT/E der Weißenloher Jürgen und Norbert Winkler bis hin zu den mächtigen Lagonda LG 45 (Bj. 1936) und dem Riley Ulster Imp (Bj. 1934) des Fürthers Hanns-Werner Wirth und des Coburgers Christian Meier. Hingucker waren aber auch die beiden Fiat Abarth Allemano 850 von Thomas Gruber und Helga Aumüller (beide Baunach) in den Ausführungen Coupe und Cabriolet (beide Baujahr 1969).
Ordentlich was auf die Ohren
Der Aufmarsch der historischen Renn-Gladiatoren begann klein mit einem BMW 700 Coupe (aus 1963) des Wunsiedlers Florian Engel und reichte über einen der äußerst seltenen Melkus-Rennwagen (1978) aus der ehemaligen DDR, einer Ford Escort RS Rennversion (1974), etlichen Porsches und einem Lombardi Grand Prix BMT (1970) bis hin zum Stenger Gruppe C (1990) des Bambergers Ralf Sauer und den beiden Formel-2-Rennern des Engländers Keith Harris (ein Chevron B 25 Formula 2 aus 1973) und des Kulmbachers Richard Feulner (ein Martini BMW aus 1980). Bei diesen Fahrzeugen wurde nicht nur den beiden Startern, sondern auch den Zuschauern ordentlich was auf die Ohren gegeben.
Eine Wertung erreichten die Veranstalter durch die individuellen Zeitunterschiede zwischen erstem und zweitem Lauf. "Bestzeiten, so wie früher, waren und sind nicht gefragt!", so Rennleiter Bernd Schrüfer (Bamberg).
schön, dass es noch ein paar Enthusiasten gibt die sich um die Tradition des Motorsports kümmern.
Ich sehe schon kommen, dass die Kinder 2021 auch dagegen demonstrieren