Bundespolizei eröffnet ihre neueste Schule in Bamberg

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Über die äußere Zollnerstraße wird auch die neue Einrichtung der Bundespolizei in den ehemaligen Warner Barracks erschlossen.Foto: Barbara Herbst
Über die äußere Zollnerstraße wird auch die neue Einrichtung der Bundespolizei in den ehemaligen Warner Barracks erschlossen.Foto: Barbara Herbst

Die ersten 800 Polizeimeister Anwärter drücken bald in Bamberg die Schulbank. Platz für 2200 Polizeischüler wird geschaffen.

Im Herbst 2015 war zum ersten Mal davon die Rede, weniger als ein Jahr später wird es eröffnet: das 6. Aus- und Fortbildungszentrum (AFZ) der Bundespolizei. In rekordverdächtig kurzer Zeit wurden 25 Gebäude der ehemaligen Warner Barracks so hergerichtet, dass sie sich als Polizeischule eignen. Die ersten 800 Anwärterinnen und Anwärter starten ihre Ausbildung am 1. September in Bamberg-Ost.

Zum Festakt, mit dem die Einrichtung am morgigen Donnerstag offiziell in Betrieb genommen wird, werden - neben Spitzenvertretern des Bundespolizeipräsidiums, der für die Konversion zuständigen Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), der Bundespolizeiakademie und der Regierung von Oberfranken - auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière und Bayerns Innenminister Joachim Herrmann erwartet.

Die nächsten 400 Polizeischüler werden bereits für März 2017 avisiert.
Die Kapazitäten des Aus- und Fortbildungszentrums sollen bis Herbst 2018 so ausgebaut werden, dass zeitgleich bis zu 2200 Frauen und Männer dort auf ihre Tätigkeit bei der Bundespolizei hin ausgebildet und trainiert werden können.

Der Bund nimmt dafür insgesamt 400 Millionen Euro in die Hand. Es ist eine Investitionssumme, von der Bamberg und die ganze Region profitieren werden (siehe unten stehenden Bericht). Einerseits.

Andererseits kann die Stadt viele ihrer Pläne, die sie im Zuge des Konversionsprozesses für das ehemalige Kasernengelände östlich des Berliner Rings geschmiedet und erarbeitet hat, vorerst nicht realisieren. Man hoffe, große Teile der - gemeinsam mit vielen Bürgern erarbeiteten - Ideen in der früheren Lagarde-Kaserne verwirklichen zu können, sagt Andrea Grodel von der Rathaus-Pressestelle.

Der Rahmenplan für den sogenannten Lagarde-Campus, auf dessen Grundlage Bamberg in den nächsten Wochen die Verkaufsverhandlungen mit der Bima führen will, wurde im August entsprechend überarbeitet.

Für den Anfang beansprucht die Bundespolizei noch mehrere Gebäude der Lagarde-Kaserne. Diese Liegenschaften soll der Bund, wenn es nach dem Feriensenat geht, schnellstmöglich räumen. "Die temporäre Nutzungsdauer der Teilfläche (...) durch die Bundespolizei ist auf ein Mindestmaß zu reduzieren", heißt es im Senats-Beschluss aus der vergangenen Woche.

Sobald die Bundespolizei von dort in andere ehemalige Kasernengebäude umziehen kann, strebt Bamberg den Erwerb an und pocht auf "die Regel einer Erstankaufsoption für ehemalige militärische Liegenschaften durch die Stadt". Auch die Wohngebäude des Lindenangers seien zeitnah durch die Bundespolizei zu räumen "und dem allgemeinen Wohnungsmarkt zur Verfügung zu stellen", formulierten die Stadträte.


Gestaffelt ins Wochenende

Die Hauptzufahrt für das Aus- und Fortbildungszentrum erfolgt zum Start über die äußere Zollnerstraße. Das alte "Gate" des US-Standorts bildet vorerst auch die neue Hauptwache. Eine Bedarfs- und Nebenzufahrt soll für den Anfang über das Sportzentrum erfolgen.
Die Stadt hat angeregt, die Hauptwache und dazugehörigen Zäune so weit nach Osten zu verschieben, dass die Föhrensiedlung problemlos von der Zollnerstraße aus erschlossen werden kann.

Wie sich der Schulbetrieb mit im Endausbau rund 3000 Anwärtern und Ausbildern auf das Verkehrsaufkommen in Bamberg-Ost auswirken wird, bleibt abzuwarten.

Laut Harald Lang vom Amt für Strategische Entwicklung und Konversionsmanagement sollen zum Einen Verkehrszählungen stattfinden. Zum Anderen habe die AFZ-Leitung der Stadt zugesagt, den Unterrichtsschluss zum Wochenende zu staffeln. Würden alle Schüler und Lehrer zeitgleich am Freitagnachmittag starten, wäre ein Verkehrschaos zu befürchten.

Vorsorglich wurden die Verkehrsampeln im Umgriff des AFZ aber laut Stadt-Pressesprecherin Grodel schon für künftige Freitage "angepasst, um einen Abfluss zu gewährleisten".