Unter dem Dach von Freak City weht derzeit ein scharfer Wind. Viele Werberechte seien im Handstreich verschwunden, klagen Geldgeber, die sich verprellt fühlen.
Björn Albrecht ist nicht zu beneiden. Der Marketingmanager der Brose Baskets bekommt es hautnah zu spüren, dass unter dem Dach von Freak City derzeit ein scharfer Wind weht. Es geht um die Ausdünnung von Werbeflächen und um den Umgang mit großen und kleinen Sponsoren.
Nicht alle sind damit zufrieden, wie sich die Halle und die große Basketball-Gemeinschaft präsentieren, seit Hauptsponsor Michael Stoschek das Ruder in Bamberg übernahm und die Werbeflächen in der Halle drastisch reduzierte. Seitdem leuchten nur noch die "Großen" von den Wänden, und auch der VIP-Raum ist teilweise ausschließlich für "Premium"-Kunden zugänglich.
Vertrauen wurde belastet So beklagt sich ein Großsponsor, der einen sechsstelligen Betrag bereitstellt, vehement darüber, dass viele Werberechte im Handstreich verschwunden seien und er überhaupt
keine Möglichkeit habe, sich zu wehren. "Das Vertrauen in dieser guten Partnerschaft wurde dadurch massiv belastet", kritisiert der Geldgeber.
Ein großer Befürworter des Bamberger Business-Netzwerks ist Matthias Maier vom Autohaus Schlüsselfeld. Der Geschäftsmann hatte sich in den letzten Jahren mit vielen regionalen Kunden im VIP-Raum "sehr wohlgefühlt". Im Moment sieht er dies anders: "Da ist die Identifikation nicht mehr so da, alles zu steril, wir sind Franken und kein Global Player. Maier hegt die Befürchtung, dass die von ihm geschätzten Foren ("da hatte man viele geschäftliche Kontakte") weniger werden. "Neuaufbruch ja, aber muss man gleich so vieles über den Haufen werfen?"
Auch Marketing-Manager Björn Albrecht sieht in dieser neuen Entwicklung ein Risiko, denn ohne das Business-Netzwerk stehe am Ende der Hauptsponsor alleine da, sagt der Mann, der die Brose Baskets im Marketing-Arbeitskreis der Beko
BBL vertritt. "Da wird am Beispiel Bamberg eine Strategie entwickelt, wie man Standort- und Liga-Größe durch Breite erreichen kann", sagt er. Doch ausgerechnet in Bamberg nun müsse befürchtet werden, dass wie bei den Werksmannschaften im Fußball, etwa in Hoffenheim und Wolfsburg, Emotionen und Fanbindung nicht zufriedenstellend funktionieren könnten.
Brose-Baskets-Manager Wolfgang Heyder spricht von 220 Sponsoren und 480 Nachwuchsförderern, die als "Community" den Profisport und die Nachwuchsförderung unterstützen. "Wir brauchen dieses Netzwerk in der Breite." Er weiß, dass es für eine erfolgreiche Zukunft entscheidend sein wird, dass der Spagat zwischen den Global Playern, allen voran der Firma Brose, und dem regionalem Netzwerk gelingen muss.
Stoschek will Professionalität Michael Stoschek, Hauptgesellschafter von Brose, hat nicht die Sorge, dass
es hier zu einem Ungleichgewicht kommen könnte. Als Hauptsponsor und neuer Namensgeber der Arena sei er ja gerade damit angetreten, die Wettbewerbschancen durch wachsende Professionalisierung zu steigern.
Als ersten Erfolg konnte Stoschek der Öffentlichkeit unlängst zwei neue Großsponsoren präsentieren. Das bedeute aber nicht, dass man über kurz oder lang von den Strukturen einer Mittelstadt Abschied nehmen wolle. "Wir müssen den Spagat beherrschen, internationale Unternehmen zu interessieren, ohne die kleinen zu verlieren", sagte der Firmenpatriarch vor Kurzem im Gespräch mit dem FT. Dies dürfe nicht bedeuten, dass kleine und mittlere Sponsoren sich im neuen Auftritt nicht wiederfänden.
Ungeachtet der Serien-Erfolge bewertet Klaus Stieringer das Netzwerk als noch mächtiger als die Siege auf dem Parkett. "Natürlich bedingt das eine das andere.
Es gibt wahrlich keine Alternativen zum Business Club, in dem jeder das leistet, was er zu leisten imstande ist", so der Stadtmarketing-Chef.
"Im Falle eines Sturzes würde ohne das Netzwerk jede Sicherung fehlen", betont Stieringer als Marketing-Beirat des Business Clubs, der von der gemeinschaftlichen Leidenschaft Basketball lebt.
Über 20 Business-Veranstaltungen finden pro Jahr statt (darunter der "Company Cup" mit über 60 Teams und ein Golfturnier). Zwei Beispiele: Während am 8. November die zweite Auflage des "Balls des Sports" in der Oddset Sports Lounge mit Sportstars wie Paul Breitner und Christa Kinshofer gefeiert wird, steht drei Tage später ein Informationsaustausch samt Firmenbesichtigung bei Weyermann auf dem Programm. Nicht zu vergessen der Sport: Am Sonntag, 10.
November, treten die Brose Baskets gegen Braunschweig an.
Der Business Club mit seinem Motto "Netzwerke nutzen und knüpfen" ist eine Wirtschaftsvereinigung nordbayerischer und überregionaler Unternehmen, die allein in der Saison 2012/13 über 4000 Besucher zu den Events anzog.
Michael Ehlers, seit 2010 Präsident des größten freien Netzwerks Oberfrankens, weiß, dass diese wirtschaftliche Dimension deutschlandweit für Aufsehen sorgt. Er stellt neben den Korbjäger-Titeln vor allem die Experten-Foren ("da treten unbezahlbare Top-Leute auf") heraus; ihm geht es nicht nur um die Quantität der Veranstaltungen. Vielmehr achtet er auf die Qualität und die Atmosphäre.
Als Mitglied des "Club 55" (internationales Netzwerk) machte er von seinem Vorschlagsrecht Gebrauch. Das Gremium stimmte zu und Wolfgang Heyder wurde im Sommer beim Jahreskongress mit dem "Award of Excellence" ausgezeichnet.
Damit steht der Brose-Baskets-Manager nun auf einer Stufe mit Ferdinand Piech, Michael Otto und Dieter Zetsche.
Die Zeiten, in denen nur wenige "Große" sportlichen Erfolg garantieren, sind aus seiner Sicht vorbei: Es bedarf neben den "Global Playern" einer Basis, wie sie sich in Bamberg seit 2006 entwickelt hat. Da gehören sportliche Sponsoren-Turniere ebenso dazu wie das "Team-Dinner" oder Talks mit prominenten Gästen wie Herbert Hainer, Verena Bentele und Michael Stoschek - womit sich der Sponsorenkreis schließt. Beim Business Club gebe es zahlreiche Beispiele, wie aus Nachwuchsförderern "große" Sponsoren wurden.
Warum wird bei sowas der Bayern-Paul Leerwafer Breitner eingeladen?
Die Kinshofer steht sicher auch mehr auf Schweini und Haman im Wiesn-Outfit.
Ja, so ist halt der neue Besen - da werden sich einige noch wundern!
Egon !!!
Finde erstmal einen anderen "Besen" der das zahlt was Herr Stosckek löhnt !!!
Jahrelang versuchte man einen zu finden nun wo man einen hat wird krtisiert ....
PRO BROSE !!!