Der Sponsorenkonflikt bei den Brose Baskets beschäftigt auch die Anhänger. Die Fans wissen nicht, was die Geldgeber an der Spitze machen. Die wiederum müssen sich erst einmal zusammenraufen. Den ersten Gesprächsversuch soll es am Sonntag geben.
Die Fans der Brose Baskets Bamberg sind sich nicht immer einig. Was in der Natur der Sache liegt. Es gibt drei Fanclubs hier: Faszination Basketball Bamberg, Freak City Frankenpower und die Sektion Südblock.
Donnerstagabend hat dann auch der fast 1000 Mitglieder starke Fanclub Faszination beim Euroleague-Spiel gegen Kaunas in der Brose-Arena am deutlichsten auf einem Plakat formuliert, was man nicht sein will: eine Werksmannschaft.
Viele Anhänger fürchten, dass der Verein zu sehr von Hauptsponsor Brose und dem Vorsitzenden Gesellschafter der Brose-Gruppe, Michael Stoschek, abhängig werden könnte. Nicht jeder im Fan-Lager formuliert das so direkt. "Die Leute möchten, dass die Mannschaft in einem stabilen Umfeld arbeiten kann", sagt die Vorsitzende des Fanclubs Freak City, Marion Turbanisch. Schließlich gehörten alle zusammen. Günter Kolb vom Fanclub Faszination sagt, er sei froh, dass es Stoschek gibt. Er mahnt aber: "Miteinander muss es gehen."
Miteinander ist gestört Doch das Miteinander ist momentan gestört. Die Fans wissen nicht genau, was oben in den VIP-Lounges und vor allem im Business-Club besprochen - oder eben nicht besprochen wird. Wenig dringt zur Basis vor.
Einen Einblick hatte zuletzt Michael Ehlers, Präsident des Business-Clubs, gegeben. Ehlers hatte sich in seinem offenen Brief an Michael Stoschek auf eine Reihe von Mitgliedern berufen, die die Sorge umtreibt, sie könnten als Förderer und Geldgeber in einer von Brose dominierten "Werksmannschaft" künftig in den Hintergrund gedrängt werden.
Eine wirkliche Antwort hat es von Stoschek nicht gegeben. Auf den mit viel Lobesworten verpackten Kritik Ehlers reagierte Stoschek nur mit einer kurzen Mitteilung. "Ich bin erstaunt, dass Herr Ehlers den Weg einer bezahlten Anzeige gewählt hat, um seine Meinung zu verbreiten", ließ er Wolfgang Heyder ausrichten und kündigte einen Informationsabend möglichst noch vor der Jahreswende an. Dieser soll nun an diesem Wochenende stattfinden.
Alle Sponsoren und VIPs Wolfgang Heyder, Geschäftsführer der neuen Bamberger Basketball GmbH, bestätigt, dass es am Sonntag vor dem Spiel gegen Phönix Hagen zu der angekündigten Aussprache zwischen Michael Stoschek und den Sponsoren im Business-Club kommen soll - hinter verschlossenen Türen. "Die Basketball GmbH hat alle Sponsoren und VIP-Karten-Besitzer eingeladen", sagt Heyder. "Wir hoffen, dass die Diskussion dazu beiträgt, die vorhandenen Meinungsverschiedenheiten zu klären und die Wogen zu glätten."
Dass die Debatte unter Moderation von Thorsten Vogt mit Wolfgang Heyder und Michael Stoschek am Podium kontrovers werden dürfte, daran dürfte kein Zweifel sein. Obwohl: Zahlreiche Sponsoren haben eine geschäftliche Beziehung zu Brose beziehungsweise wollen diese aufbauen. Inwieweit es hier öffentliche Äußerungen geben wird, muss abgewartet werden.
"Ich hoffe, dass wir eine offene Diskussion hinbekommen", sagt Michael Ehlers, der nicht auf dem Podium sitzen wird, aber dennoch mitdiskutieren will. Sein offener Brief hat letztlich auch zu dem Gespräch geführt. "Ich freue mich, dass es so kurzfristig zu der Veranstaltung kommt", betont Ehlers. Und: "Wenn das Ganze in der Atmosphäre des Dialogs stattfindet, bin ich sehr zufrieden."
Die Kleinen nicht vergraulen Michael Stoschek hat einen Tag nach Erscheinen des offenen Briefes von Michael Ehlers in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung seine bereits mehrfach veröffentlichte Haltung bestätigt, wonach er neue Großsponsoren gewinnen will, ohne die kleinen und mittleren zu vergraulen.
Stoschek verfolgt mit der Bamberger Basketball GmbH ein durchaus ehrgeiziges Ziel: Er will die Brose Baskets Bamberg dauerhaft unter die besten acht Mannschaften der Euro-League führen.
...euch ist aber schon klar, dass euere eintrittsgelder nicht mal ausreichen würden, die trainingsbälle zu finanzieren
Leider wird in Bamberg nur auf den H. Stoschek. und den H. HEyder gesetzt. Auch der OB hilft ja sehr mit -
Basketballer ihr werden euch noch wundern, wenns nicht so klappt, wie von den Herren gefordert.
Brosemannschaft kann nämlich überall spielen!
Sponsoring in Bamberg schnellstmöglich einstellen und das Geld für Coburg einsetzen. Dann wären sowohl die Bamberger als auch die Coburger froh.
Nach dem Abtritt Kastners im nächsten Jahr dürfte ja jetzt der Weg frei sein, damit Brose auch mal endlich eine Mannschaft in Coburg sponsert!
Ist sowieso sehr merkwürdig, dass Brose Clubs sponsert in Städten, in denen es noch nicht einmal eine Niederlassung bzw. ein Werk gibt (Bamberg!), aber in der Heimatstadt unterstützt man keine einzige Mannschaft...!
hat eine Niederlassung in Hallstadt, stimmt, nicht in Bamberg.
Aber Hallstadt kennt (sorry) kein müdes Aas, Bamberg dagegen schon.
Hallstadt hatte nur das Glück, dass es Gewerbeflächen ohne Ende besitzt und betreiben lässt; Bamberg dagegen hat sich bei der Gebietsreform Anfang der 70-er Jahre mehr als dämlich angestellt. Der Speckgürtel außen herum kocht sein eigenes Süppchen, wobei die lieben Bürger dieser Stadtrandgemeinden ihre Kinderschar aber schon gerne nach Bamberg schicken. So macht das auch die Stadt Hallstadt.
Wenn Kollege Stoschek merkt, dass seine Milliönchen nicht so große Früchte tragen wie erwartet, dann wird sich schon was tun. Wieso er das aber gerade in Coburg tun sollte, wo er doch m.W. nicht mal in der Stadt wohnt, wäre die nächste Frage.
Den Fanclub kann ich auf der einen Seite verstehen, wenn auch eingeschränkt; ohne die Kohle von Brose wäre Bamberg schon längst von Berlin abgehängt worden. FCBB ist der nächste große Konkurrent, gegen den schon zumindest bis jetzt kein wirksames Kraut gewachsen ist.
Herrn Stoschek ist ja der Deutsche-Basketball-Meister nicht gut genug. Er will Bamberg unter den acht besten Euroleague Mannschaften sehen. Was aber ist wenn selbst seine Millionen dazu nicht reichen. Irgendwo ist sicher Schluss mit den Millionen. Und dann. Die kleinen und mittleren Sponsoren sind vergrault.
Bayer-Leverkusen ist ein gutes Beispiel was aus einer Mannschaft wird wenn sich der Hauptsponsor verabschiedet. Der eistige Serien-Meister ist in die Bedeutungslosigkeit versunken.
Ich will nicht dass Bamberg das Gleiche Schicksal erleiden muss wie einst Leverkusen, nur weil sich Herrn Stoscheks hochfliegende Pläne nicht erfüllen.