Brauhaus auf dem Atlantik - Entdeckertour auf den Kanaren

2 Min
Diplombraumeister Roland Schmalenbach bei der Arbeit: Auf der Aida Stella wird bis zu dreimal pro Woche Bier mit dem Rohstoff aus der Malzfabrik Weyermann in Bamberg gebraut. Zwischen 1500 und 2000 Liter Gerstensaft werden jede Woche allein im Schiffs-Brauhaus ausgeschenkt. Foto: Frank Förtsch
Diplombraumeister Roland Schmalenbach bei der Arbeit: Auf der Aida Stella wird bis zu dreimal pro Woche Bier mit dem Rohstoff aus der Malzfabrik Weyermann in Bamberg gebraut. Zwischen 1500 und 2000 Liter Gerstensaft werden jede Woche allein im Schiffs-Brauhaus ausgeschenkt. Foto: Frank Förtsch
Kultur auf dem Kreuzfahrtschiff: Das Stück "Mondän" wurde extra für die Aida Stella geschrieben. Foto: Frank Förtsch
Kultur auf dem Kreuzfahrtschiff: Das Stück "Mondän" wurde extra für die Aida Stella geschrieben. Foto: Frank Förtsch
 
Karneval vor der Aida: Auf den Kanarischen Inseln ist bis heute noch Fasching. Foto: Frank Förtsch
Karneval vor der Aida: Auf den Kanarischen Inseln ist bis heute noch Fasching. Foto: Frank Förtsch
 
Foto: Frank Förtsch
Foto: Frank Förtsch
 
Foto: Frank Förtsch
Foto: Frank Förtsch
 
Foto: Frank Förtsch
Foto: Frank Förtsch
 
Foto: Frank Förtsch
Foto: Frank Förtsch
 
Foto: Frank Förtsch
Foto: Frank Förtsch
 

Auf der Aida Stella erkundet derzeit eine 35-köpfige Reisegruppe aus Franken und der Oberpfalz die kanarischen Inseln und Madeira.

Hier leben bis zu 3500 Menschen. Am Morgen gibt es Weißwurstfrühstück. Am Abend steht Hirschbraten auf der Speisekarte. Es gibt Restaurants, ein Theater, Fitnesscenter und Sportplatz, Wäscherei, Ärzte und sogar ein eigenes Brauhaus. Der Gerstensaft wird mehrfach pro Woche mit einem Rohstoff der Bamberger Malzfabrik Weyermann gebraut. Es ist nicht weit bis zu einem Weltkulturerbe-Ort der Unesco.


Mit 40 km/h über den Atlantik

Nein, wir sind nicht in Kemmern, Buttenheim, Gundelsheim oder einer vergleichbar großen Gemeinde im Landkreis Bamberg. Wir sind gut 3000 Kilometer Luftlinie entfernt nahe den kanarischen Inseln. Wir sprechen auch nicht von einer Stadt oder einer Gemeinde. Der "Ort", von dem wir berichten, bewegt sich, verändert ständig seine Position: Die Aida Stella durchpflügt mit einer Geschwindigkeit von bis zu 40 Stundenkilometer den Atlantik. An Bord sind derzeit auch 35 Passagiere einer Leserreise, die auch die Mediengruppe Oberfranken angeboten hat.

Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, diese Zeilen am heutigen Samstag lesen, dann ist die Gruppe noch unterwegs auf den Kanaren: Santa Cruz auf Teneriffa ist das letzte Ziel der Reise. Ein Teil der Teilnehmer wird heute den mit 3718 Meter dritthöchsten Inselvulkan der Erde, den Pico del Teide, oder La Laguna, seit 1999 Weltkulturerbe der Unesco, erkunden. Andere erhaschen vielleicht noch einen Eindruck vom Karneval auf den Kanaren. Das bunte Treiben auf Teneriffa endet heute. Es gilt als zweitgrößter Karneval der Welt, gleich hinter demjenigen von Rio der Janeiro.


Herausforderung Seegang

Heute Abend verlässt die Aida Stella die größte der kanarischen Inseln Richtung Gran Canaria. Von dort fliegt die 35-köpfige Reisegruppe morgen wieder zurück in die Heimat. Die Teilnehmer werden viele Eindrücke mit nach Hause nehmen. Nicht nur solche, die ihnen - wie eingangs beschrieben - von den Speisekarten der Heimat bereits bekannt waren. Kreuzfahrtschiffe umwerben ihre Kunden mit einem Rund-um-Sorglos-Paket.

Wer unterhalten werden will, verfolgt im Theater eine Musicalaufführung, wird Kandidat bei "Wer wird Millionär auf Aida" oder fiebert beim Champions-League-Spiel der Schalker gegen Real Madrid im Brauhaus mit. Intensiverer Seegang stellt dabei für Akteure wie Passagiere eine nicht zu unterschätzende Herausforderung dar. "Ich wusste nicht, dass ich bei einem Bier schon so schwanke, dass ich mich bei jedem Schritt festhalten muss", scherzt ein Bamberger, der gerade ein Brauseminar durchlaufen hat.

Wer die Zielorte kennenlernen will, bucht für nicht gerade kleines Geld Ausflüge, erlebt bizarre Vulkanlandschaften oder Küstenorte. Günstiger gestalten diejenigen Passagiere ihre Nebenkosten, die das Land auf eigene Faust erkunden. Mietwagenfirmen haben den boomenden Kreuzfahrttourismus bereits für sich erkannt und bieten ihre diversen Fahrzeuge in den Häfen an.

Wer sich an Bord aus erster Hand informieren will, dem steht auch der Kapitän Rede und Antwort. Mit norddeutscher Schlagfertigkeit kontert Daniel Kreikemeyer selbst kritischen Nachfragen nach dem Schweröl, mit dem die Ozeanriesen die Umwelt belasten, zunächst humorvoll mit der Gegenfrage, warum der Gast denn überhaupt mit einem solchen Schiff fährt. Er ergänzt dann allerdings, dass natürlich bereits an Technologien gearbeitet werde, die Umwelt noch besser zu schützen als heutzutage.