Bäckermeister Klaus Dresel und sein Geselle haben gegenüber ihrer Filiale in Strullendorf eine Automatensprengung beobachtet. Nichtsahnend platzte schließlich ihr Milchfahrer in die Szenerie, was zu einer brenzligen Situation führte.
Unbekannte haben in der Forchheimer Straße in Strullendorf am Freitag (12. Juli 2024) gegen 3.30 Uhr einen Geldautomaten der VR-Bank gesprengt. Dabei verursachten sie einen geschätzten Schaden von 100.000 Euro und hinterließen eine große Verwüstung.
Die Bäckerei von Klaus Dresel liegt gegenüber dem Tatort und sein Geselle und er waren währenddessen bei der Arbeit. "Wir haben einen Schlag gehört und sind auf die Straße gegangen", erinnert er sich im Gespräch mit inFranken.de. Von da an habe das Zweiergespann die Aktion gegenüber "nonstop beobachtet".
Automatensprenger in Strullendorf mit brutaler Bedrohung - Polizei sucht weitere Zeugen
Der weiße Alfa Romeo Stelvio, mit dem die Täter später Richtung Hirschaid flüchteten, habe auf der Straße vor der Bank gestanden. "Ich sah, wie aus der Filiale Rauch rauskam", beschreibt Dresel die Szene weiter. Hier sei ihm klar geworden, dass es sich um eine Automatensprengung handeln müsse. Überraschenderweise seien die Täter "gar nicht so im Stress" gewesen. "So einen Schlag hört ja wirklich jeder, aber dass da mehrere Menschen live dabei sind, hat sie wohl nicht sonderlich interessiert."
Ein weiterer Zeuge sei unfreiwillig mitten in das Geschehen geraten: Der Milchfahrer der Bäckerei sei mit seinem Auto angekommen und ausgestiegen. "Sie haben ihn mit 'I kill you, I kill you!' angeschrien." Der überraschte Mann sei daraufhin "gleich wieder rückwärts von dannen gezogen", schildert der Bäckerei-Chef die aufregende Situation.
Nach etwa fünf Minuten seien die Männer zurück zum Auto gelaufen "und haben irgendwas reingeschleppt". Quietschende Reifen seien das Letzte gewesen, was Klaus Dresel vernommen habe. Jetzt sucht die Polizei weitere, hilfreiche Zeugen. Den Polizei-Aufruf nach der Geldautomaten-Sprengung in Strullendorf und mehr Details zur Tat findest du in unserem Überblick. Weitere Nachrichten aus Bamberg und Umgebung gibt es in unserem Lokalressort.
Meiner Meinung nach immer noch eines der Hauptprobleme in Deutschland ist das Verbot außerhalb der Bank Überwachungskameras aufzustellen, man weiß meist nicht welches Fahrzeug in welcher Richtung mit welchem Kennzeichen davon fuhr, in Strullendorf war es einfach Zufall das jemand zu dieser Uhrzeit schon auf war. Andere Länder überwachen Bankeingänge auch im Außenbereich weitläufig und haben dieses Problem daher nicht. Auch sollte es zwingend verpflichtend werden alle Geldautomaten nur noch mit Farbpatronen auszustatten um die Geldscheine unbrauchbar zu machen.
Beeindruckend diese Dreistigkeit der Automatensprenger wo gerade der "Prozess" in Bamberg gegen die "Kollegen" läuft; aber diese Dreistigkeit ist dann auch kein Wunder aufgrund der milden Strafen, die sie in Deutschland zu erwarten haben. Und dank guter Anwälte, die mit der deutschen Gerichtsbarkeit gar "Deals" aushandeln können.
Der Kommentar wurde gesperrt.
Das Traurige ist, dass nachts fast keine Polizeistreifen unterwegs sind. Deshalb haben die Gangster leichtes Spiel. Bis die Polizei vor Ort ist, sind die Täter längst weg. Kennzeichen sind auch geklaut, da helfen Zeugen dann auch nicht. Wenn wir ehrlich sind, dann haben wir kein wirkliches Rezept ...
Was sagt uns das ? Milchfahrer sollten künftig nicht unbewaffnet in der Nacht die Milch ausliefern; Bäckermeister ihre Mobiltelefone etwas schneller griffbereit halten.
Die Notiz von KfZ-Kennzeichen dürfte für die Katz sein, denn entweder ist das ganze Auto geklaut, zumindest aber sind es die Nummernschilder.
Die Geldinstitute sind nicht bereit, ihre Geldautomaten entsprechend vor Sprengung zu schützen, ergo geht der Zirkus weiter - und in Bamberg beim laufenden Prozess gegen die Kollegen der Gangster werden fragwürdige Deals ausgehandelt. Deutschland ist wirklich bunt.