"Das vordringliche Ziel, dass kein Mensch gesundheitlich beeinträchtigt wird, wurde durch besonnenes, professionelles Verhalten der Einsatzkräfte erreicht", berichtet die Stadt. Bei dem frei werdenden Gas handelte es sich demzufolge um Bromaceton. Dieses könne in unmittelbarer Nähe zu Reizungen von Haut und Augen führen. Nach Angaben der Stadt stammt es vermutlich aus Zeiten des Ersten Weltkriegs.
"Es hat sich hier wieder bewährt, dass wir seitens der Stadt Bamberg darauf bestehen, dass bei allen Erdarbeiten auf der Lagarde ein Feuerwerker anwesend sein muss", wird Tobias Schenk, der Leiter des Umweltamts, zitiert. Schenk habe sich vor Ort selbst ein Bild von der Lage gemacht. "Die speziell ausgebildete Fachkraft reagierte schnell und richtig", berichtet die Stadt weiter. Die Arbeiten auf der Baustelle seien daraufhin eingestellt worden. Informiert wurden der Stadt zufolge sowohl die Feuerwehr als auch das Sprengstoff-Räumkommando aus Nürnberg.
Räumkommando und Spezialfirma kümmern sich um Abtransport - Sperrung der Zollnerstraße hält vorerst an
Zur Sicherheit sei die Zollnerstraße zwischen Berliner Ring und Weißenburgstraße gesperrt worden. "Es bestand nie eine Gefahr für Leib und Leben vor Ort, es handelte sich hierbei um eine reine Vorsichtsmaßnahme", wird Feuerwehr-Einsatzleiter Ewald Pfänder in der Pressemitteilung zitiert. Der Standbrandinspektor freute sich demnach über die "perfekt funktionierende Alarmierungskette".
Wie die Stadt weiter berichtet, erfolgt der Abtransport der Tonflaschen über das Räumkommando Nürnberg und die Spezialfirma Tauber noch am Donnerstag, so dass die Bauarbeiten voraussichtlich am Freitag wieder aufgenommen werden können.
Im Einsatz auf und um das "Lagarde"-Gelände waren laut Stadtangaben 70 Feuerwehrleute mit dem Gefahrgutzug der Feuerwehr Bamberg sowie Kräfte der Polizei und des Rettungsdienstes. Bis zum Abtransport der Kampfstoffe werde die Sperrung der Zollnerstraße in diesem Bereich aufrechterhalten.
Erstmeldung vom 01.06.2023, 17.15 Uhr: Sprengkommando rückt zu neuem Bamberger Wohnviertel aus - Flaschen gefunden
In Bamberg läuft seit Donnerstagnachmittag (1. Juni 2023) ein größerer Einsatz. Nachdem bei Bauarbeiten im neuen Stadtviertel "Lagarde" mehrere Flaschen aufgefunden worden waren, wurden unter anderem Polizei, Feuerwehr und Kampfmittelräumdienst verständigt. Anders als zunächst über die Integrierte Leitstelle gemeldet, habe sich vor Ort jedoch kein Gasaustritt ereignet, erklärt eine Sprecherin der Polizei Bamberg-Stadt im Gespräch mit inFranken.de. Die Polizei wurde demnach kurz vor 15 Uhr benachrichtigt.
"Auf dem Gelände sind zuvor bereits öfter Sprengmittel gefunden worden", sagt die Polizeisprecherin. Auf dem Areal in Bamberg waren lange Zeit Streitkräfte der US-Army stationiert. Welchen Inhalt die insgesamt acht am Donnerstag entdeckten Flaschen aufweisen, ist gegenwärtig noch nicht zweifelsfrei geklärt. Das Sprengkommando habe die Behälter der Sprecherin zwar inzwischen geborgen, allerdings sei noch immer nicht klar, womit sie gefüllt sind.
Bamberg: Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst nach Flaschen-Fund auf "Lagarde"-Areal vor Ort
Laut ersten Informationen vom Einsatzort handelt es sich womöglich um Bromaceton, eine farblose, stechend riechende Flüssigkeit. Sie wurde in der Vergangenheit etwa als Augenreizstoff in Tränengasen verwendet. Dem Portal Spektrum.de zufolge kommt Bromaceton gleichwohl auch als chemischer Kampfstoff in Form von Granaten zum Einsatz.
"Derzeit laufen noch immer die Räumungsarbeiten", sagt die Polizeisprecherin am späten Nachmittag. Das Areal ist demzufolge teilweise abgesperrt. Neben den Einsatzkräften seien auch Vertreter des Umweltamts auf dem "Lagarde"-Gelände vor Ort. Nach derzeitigem Kenntnisstand habe sich durch den Fund der Flaschen für Menschen keinerlei Gefahr ergeben.
Der Artikel wird aktualisiert, sobald inFranken.de neue Informationen vorliegen.
Die ersten Mieter des neuen "Lagarde"-Viertels in Bamberg sind schon im vergangenen Jahr eingezogen. Das neue Mega-Viertel soll die Vision "Wohnen für alle" erfüllen, erklärt die Stadt. Auf dem 20 Hektar großen Areal an der Zollnerstraße sollen langfristig rund 2400 Menschen ein neues Zuhause finden. Vor allem die modernen "Sunshine Lofts" sind offenkundig heißbegehrt.
Deswegen wird auch dieses „Filetstück“ so wie auch irgendwann das MUNA-Gelände immer nur eine C/D Lage sein. Soviel zum Immobilien-Thema „Lage, Lage, Lage“
Ob C oder D Lage noch reichen? Wer möchte denn schon auf einem Pulverfass leben?