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Bamberg: Übergriffe auf Klimaaktivisten in Innenstadt


Autor: Strahinja Bućan, Alexander Milesevic

Bamberg, Donnerstag, 06. Juli 2023

Aktivisten der "Letzten Generation" haben sich in Bamberg auf die Straße geklebt und so für Umleitungen und Verzögerungen im öffentlichen Nahverkehr gesorgt. Dabei hatten nicht alle Verständnis für die Aktion. Nach Polizeiangaben kam es zu Übergriffen auf die Aktivisten.


Mehrere Aktivisten der "Letzten Generation" haben sich am Mittwochabend (05. Juli 2023) um kurz vor 18 Uhr auf die Straße geklebt und so für Verkehrsbehinderungen in der Bamberger Innenstadt gesorgt.

"Wir sind heute hier in Bamberg und haben uns auf die Straße geklebt, weil unsere Regierung uns ins Messer laufen lässt. Sie schützt uns nicht, so wie es die Verfassung eigentlich vorschreiben würde, und die schützt auch für kommende Generationen unsere Lebensgrundlage nicht", erklärte ein Aktivist gegenüber News5

Klima-Kleber in Bamberger Innenstadt: Personen werfen Gegenstände auf Aktivisten

Nach Angaben der Polizei handelte es sich um sechs Personen, die sich am frühen Abend im an der Kreuzung von der Kapuzinerstraße zum Markusplatz auf die Fahrbahn klebten und so den Verkehr blockierten. Erst durch speziell geschulte Beamten konnten die Aktivisten von der Straße gelöst und der Kleber fachgerecht entsorgt werden.

Der Bereich rund um die Kreuzung war deshalb während des Einsatzes gesperrt. Der Verkehr und auch die Fußgänger wurden größtenteils umgeleitet. Zu Übergriffen auf die Aktivisten kam es trotzdem, bestätigte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken auf Nachfrage. Passanten und Autofahrer warfen nach Aussage des Sprechers verschiedene Gegenstände auf die Festgeklebten. Um welche Gegenstände es sich dabei genau handelte, sei aber noch nicht bekannt. 

Die Aktivisten wurden anschließend von der Polizei festgenommen. Gegen sie wird nun wegen des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ermittelt. Aber auch gegen Person, die Gegenstände auf die Mitglieder der "Letzten Generation" warfen, wird ermittelt. Sie wurden ebenfalls von der Polizei festgenommen. 

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Nur wenig Verständnis für Aktivisten in sozialen Medien

Durch die Klebeaktion der Aktivisten kam es auch zu Verzögerungen im öffentlichen Nahverkehr. In einem Facebook-Post informierten die Stadtwerke Bamberg die User über mögliche Verspätungen der Busse aufgrund der Geschehnisse am Markusplatz. In den Kommentaren zeigten sich die Nutzer wenig verständnisvoll gegenüber der Aktivisten. "Habe 6 mal Polizei gezählt, 2 mal Feuerwehr, 1 mal BRK. Alles Einsatzkräfte, die anderweitig dringender gebraucht werden und wegen solchen Hanskaspern abgezogen werden", schreibt eine Userin mit drei sich übergebenden Emojis. Ein anderer Nutzer zeigt sich ebenfalls verständnislos. "Die fordern mehr öffentliche Verkehrsmittel und jetzt blockieren sie diese", merkt er bei Facebook an.  

Es war das erste Mal, dass sie Aktivisten in der Bamberger Innenstadt auf die Straße klebten. Zuvor fielen Mitglieder der "Letzten Generation" bereits in zahlreichen anderen Städten mit ähnlichen Aktionen auf. In einem Kommentar hat unser Redakteur Robert Wagner zudem dargelegt, warum er den Umgang mit den Aktivisten der "Letzten Generation" so problematisch findet.