Seit Anfang des Jahres gibt es in der Bamberger Innenstadt einen Automaten-Laden, der immer geöffnet hat. Wer kauft dort ein? Und fühlen sich Händler durch die Konkurrenz bedroht?
Endlich blinzelt wieder die Sonne durch die Regendecke und die Bamberger Innenstadt füllt sich mit Leben. Doch die Geschäfte haben an diesem Mittwochabend bereits geschlossen. Ein großer Mann mit großen Ohrlöchern bewegt sich zielstrebig auf die Fischstraße zu. Hinein in den Automaten-Laden "Snap n' Snack", der dort seit Anfang des Jahres geöffnet ist. Hin zum Automaten mit den Kaltgetränken. Zwei Bier, je zwei Euro. "Bevor es den Laden gab, musste ich mich nach der Arbeit immer hetzen, um vor Ladenschluss noch was zu bekommen. Jetzt kann ich mir jederzeit entspannt mein Feierabend-Bier holen", sagt er.
300 Artikel aufgeteilt auf sechs Automaten werden dort in etwa angeboten. "Hauptsächlich wird er von jungen Menschen genutzt", sagt der Inhaber, ein 48 Jahre alter Bamberger, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will. Die Idee zum Automaten-Laden kam ihm, als er mal wieder abends in der Welterbestadt unterwegs war, Appetit und Durst hatte, aber nicht wusste wohin. Der Inhaber kennt solche Läden aus München und Regensburg und sah auch in Bamberg einen Bedarf. "Es wird auch sehr gut angenommen", sagt er.
Mittags süß, abends süffig
Tagsüber kämen laut Inhaber hauptsächlich Schüler, die sich in der Pause Süßigkeiten kaufen, oder Studenten, die sich zwischen Seminaren Koffein-Nachschub holen. An diesem Juniabend sammelt sich der Großteil der neun Kunden innerhalb von etwa 20 Minuten ganz klar vor dem Bierautomaten: Ein Studenten-Pärchen, eine Gruppe von Touristen, drei Männer aus dem Landkreis, allen dürstet es nach kühlem Gerstensaft. 15 verschiedene Biersorten werden angeboten, von regional bis nordisch.
Schon einmal im Laden und vom Chart-Radio eingelullt, nehmen einige der Bierkäufer auch gleich Snacks mit. Von abgepackten Würsten über Instant-Nudeln bis hin zu Fertiggerichten ist auch hier das Angebot groß. Außerdem gibt es Kondome, Zahnbürsten und Duschgels. Das alles ungefähr zu Tankstellen-Preisen. Der Laden hat 24 Stunden geöffnet, 365 Tage im Jahr. Eine ernstzunehmende Konkurrenz für den klassischen Einzelhandel, der sich an die Öffnungszeiten halten muss?
Kein Ersatz für Einzelhandel
"Es gibt keine Beschwerden", sagt Thorsten Becker, der beim Bayerischen Handelsverband für den Bezirk Oberfranken zuständig ist. "Die Händler haben damit keine Probleme." Denn durch die höheren Preise sei ein Automaten-Laden "kein Ersatz für den Einzelhandel, der sich an Öffnungszeiten halten muss".
Becker erinnert sich, dass es einen Aufschrei der Händler gegeben hatte, als Tankstellen zunehmend mehr Produkte in ihr Sortiment aufgenommen haben. "Aber man hat sehr schnell gemerkt, dass das kein Argument für längere Öffnungszeiten ist." Denn die breite Auswahl zu guten Preisen gebe es nach wie vor nur im klassischen Einzelhandel.
Eine weitere Gruppe Touristen betritt den Laden. "Videoüberwacht... Werden wir jetzt rausgeschmissen, wenn wir nichts kaufen?", fragt eine Frau aus der Gruppe scherzhaft. Sie wolle sich den Laden nur einmal ansehen, aber nichts kaufen. "Oh, diese Nudeln habe ich ja ewig nicht mehr gegessen", sagt sie dann kurze Zeit später - und greift doch zu, während ihr Begleiter sich mit einem Freund am Bierautomaten anstellt.
Zitat: "... welche Klientel? ..."


Geht mal am (späten) Abend über die Untere Brücke! Falls ihr euch traut
da seht ihr das ganze Ausmaß.
Ich vermisse den Drogenautomaten in diesem Laden
Der Betreiber will seinen Namen nicht in der Zeitung lesen? Warum wohl?
Insider wissen doch Bescheid!
Wie, auf der Untere Brücke ist es nedd schön abends? Fühlen Sie sich da unwohl?
Kann ja gar nicht sein! Auf einschlägige Eingabe, dass die Sauferei eigentlich verboten ist uns stört, schreibt die Stadt im Bürgerdialog:
"Sie haben Recht mit der Aussage, dass die Sondernutzungssatzung der Stadt Bamberg den Alkoholgenuss im genannten Bereich eigentlich verbietet. Diese Straßenzüge sind sehr beliebt und werden, wie sie das richtig darstellen, mit steigenden Temperaturen zunehmend frequentiert - vor allem in den Abendstunden. In der Vergangenheit wurde allerdings darauf verzichtet, Ahndungsmaßnahmen zu ergreifen. Vielmehr setzte man auf das Gespräch mit den vorwiegend jungen Menschen (u.a. ein Vor-Ort-Termin von Herrn Oberbürgermeister Starke zusammen mit dem damaligen Leiter der PI Bamberg-Stadt).
Bislang wurden bei der Stadt Bamberg nur vereinzelte Beschwerden vorgetragen, die diese Thematik betreffen."
Am Bahnhof setze man das Verbot durch, in der Innenstadt nicht, weil: "An der Oberen/Unteren Brücke und in der Dominikanerstraße hingegen sind solche massiven und vor allem exzessiven Vorfälle nicht bekannt und nach der aktuellen Einschätzung auch nicht zu erwarten. "
Sie müssen sich also irren, denn warum sollte die Stadt ansonsten so etwas schreiben?
ach so... ja dann stimmt's
Unabhängig ob man jetzt dafür oder dagegen ist: der Laden ist in der Fischstrasse, in der Fleischstrasse(= hinterer Maxplatz) suchen sie den vergebens.... Schlampig geschrieben....
Praktikantenschicksal