Am Abend der Medizin gaben Ärzte und Fachkräfte Einblicke in moderne Operationssysteme oder den neuen Bettenturm. Viele nutzten Mitmach-Aktionen
                           
          
           
   
           Es entbehrte nicht einer gewissen Komik, dass ausgerechnet neben dem Hinweisschild zum Schlaflabor das Mischpult von Radio Bamberg stand und flotte Musik dröhnte. Radiomacher Richard Krill schmunzelte selbst über dieses Zusammentreffen. "Dafür können wir nichts", sagte er und griff zum Mikrofon. Krill führte mit Infos und Ansagen durch den "Abend der Medizin" im Klinikum am Bruderwald. Hellwach, beileibe nicht von Schlafstörungen gezeichnet, stürmten die Besucher das Krankenhaus. Gab es doch auch die Chance, kurz nach der offiziellen Einweihung den neuen vierten Bettenturm zu besichtigen.
       
 Vor allem die Patientenzimmer mit einem Bett oder mit zwei Betten lockten: Große, helle Räume mit jeweils eigenem Bad, mit Entertainment-Station für Fernsehen, Radio, Internet, ohne Heizkörper, dafür eine Heiz- und Kühldecke, die gerade an heißen Sommertagen oder im kalten Winter angenehme Temperaturen verspricht. "Zwei-Bett-Zimmer werden genereller Standard in allen Türmen", versicherte Pflegedienstleiter Reinhard Hertrich, der für Auskünfte zur Verfügung stand. Und berichtete, dass neues Pflegepersonal eingestellt worden sei, jedoch "händeringend mehr gesucht werden".
     Hygiene im Fokus  
 Auf den Ebenen zwei bis fünf waren Info-Stände aufgebaut, Türen zu Behandlungsräumen geöffnet, Leinwände für Power-Point-Präsentationen aufgerollt. Überall bildeten sich Menschentrauben. Und die Vorträge zu medizinischen Themen wie Schilddrüse, Herz, Bluthochdruck oder Darm und Blase lockten in die Säle. Etliche Besucher nutzten die Gelegenheit zu Check-ups: Medizinische Fachangestellte prüften in routinierter Gelassenheit Blutzucker, Puls oder Blutdruck. 
Ingeborg Essel hatte es besonders der Stand "Hygiene im Fokus" angetan: "Weil es mich interessiert", erklärte die Bambergerin. Flugs ließ sie sich von Hygienefachkraft Doris Steffl zeigen, wie die Hände mit einem fluoreszierenden Desinfektionsmittel behandelt werden. Ingeborg Essel reckte die Hände in eine Schwarzlichtbox: Bis auf die Daumen blieb alles positiv weiß: "Da muss die individuelle Händedesinfektion noch verbessert werden", betonte Doris Steffl mit Blick auf die ausgesparten Daumen. 
Allein im Klinikum sorgen fünf Hygienefachkräfte dafür, dass das Pflegepersonal regelmäßig geschult und Flächendesinfektion etwa beim Auftreten des Noro-Virus kontrolliert wird. "Wir haben gute Voraussetzungen, aber es gibt keine optimale, hundertprozentige Sicherheit", räumt Fachkraft Elke Albert ein und fügt hinzu, dass es diese Sicherheit in keinem Krankenhaus geben könne. Und: "80 Prozent aller Infektionen lassen sich durch Desinfektion der Hände vermeiden." 
Eine ganz andere Art der "Infizierung" erlebten die Besucher, die an der Kapelle im Klinikum vorbeischlenderten. "An uns kommt keiner vorbei! Kirche als Stolperstein!" lachten die Krankenhausseelsorger Pfarrer Mathias Spaeter und Pastoralreferentin Loni Meyer. Immer wieder blieben Leute stehen, lauschten den Beiden, die von berührenden Erlebnissen mit den Patienten in Krisensituationen erzählen konnten. 
     Ein Roboter namens "Da Vinci"  
Möglicherweise bekommen die Seelsorger noch ein neues Aufgabenfeld. Nämlich jenes, Kranken die Angst vor "Da Vinci" zu nehmen. Diesen großen Namen trägt ein funkelnagelneuer OP-Roboter, der zur Anschauung im Foyer stand und Neugierige magisch anzog. Ärztlicher Direktor Georg Pistorius höchstpersönlich übernahm es, über die schonendste minimalinvasive Behandlung aufzuklären, für die "Da Vinci" steht: "Diese Technik hilft dem Operateur, präziser zu arbeiten", so Pistorius.