Am 20. Februar beginnt das Großprojekt Sutte Matern in Bamberg: Bis 2021 wird dort eine Wasserleitung verlegt. Zunächst wird nur die Sutte gesperrt.
Der Einstieg ins fast vier Jahre dauernde Großprojekt Sutte Matern beginnt am kommenden Dienstag, 20. Februar, mit der Sperrung eines kleinen Abschnitts: Auf rund 100 Metern zwischen Teufelsgraben und Altenburger Straße startet im unteren Bereich der Sutte der Bau einer Hauptleitung für den neuen Hochwasserbehälter der Stadtwerke in der Altenburger Straße.
Gleichzeitig will der Entsorgungs- und Baubetrieb der Stadt (EBB) die Ver- und Entsorgungsleitungen, was Wasser, Strom, Gas und Telekommunikation betrifft, unter der schmalen Straße neu ordnen und in einen gemeinsamen Graben frostsicher 1,50 Meter unter der Fahrbahnmitte bündeln. Dazu muss laut Claus Reinhardt, Sprecher des städtischen Baureferats, fast die gesamte Straßenbreite aufgerissen werden. Die beengten Verhältnisse führten auch zu der langen Bauzeit: Insgesamt dauern die Arbeiten im Bereich Sutte Matern bis Oktober 2021.
Über innerstädtischen Ring fahren
Die Maternstraße soll erst 2019 von Sperrungen betroffen sein, doch der Eingriff in die gerade mal vier Meter breite Sutte hat bis ins Jahr 2021 große Folgen für Anwohner und den Verkehr: Mit der Sperrung wird die direkte Verbindung in der Richtung vom Jakobsberg zum Kaulberg ab Dienstag gekappt. Nur noch die Anwohner können bis zur Baustelle ein- und ausfahren, müssen allerdings mit Behinderungen rechnen.
Der Durchgangsverkehr wird sich einen Weg über den innerstädtischen Ring, also den Domberg, Markusplatz, Königstraße und Schönleinsplatz, oder gar den Berliner Ring, suchen müssen. Zeitweise ist die Umfahrung auch über den Domberg und die Schranne möglich. Die Schranke am Domplatz soll dafür - kürzer als bisher - nur zwischen 22 und 6 Uhr geschlossen sein.
Ausgeschildert wird eine Umfahrung allerdings nicht. Bei der Stadt heißt es, dass man einen Schilderwald vermeiden will. "Eine andere Alternative gibt es nicht: weder von der Maßnahme, noch von der Umleitungsbeschilderung her", erklärt Claus Reinhardt. Auch er fürchtet zwar, dass es in den ersten zwei, drei Tagen eine "gewisse Chaosphase" geben könnte. Doch seien die Verkehrszahlen am Jakobsberg überschaubar: Rund 2800 Fahrzeuge nutzen die Bergverbindung pro Tag.
Zum Vergleich: An der meistbefahrenen Kreuzung in Bamberg, dort wo der Berliner Ring auf die Memmelsdorfer Straße trifft, sind es etwa 55 000 Fahrzeuge in 24 Stunden. So bleibt die Hoffnung, dass sich der weitaus geringere Verkehr der Sutte auf Dauer möglichst unproblematisch verteilt. Die Maternstraße ist in der Gegenrichtung zunächst ohnehin noch länger offen.
Die Stadt bitte um Verständnis für die Maßnahme. Während der Bauzeit fallen auch die Parkplätze in der Sutte weg, für die Anwohner ist laut Reinhardt an anderer Stelle ein Ersatz für die Lizenzparkplätze geschaffen worden, der Zugang zu den Häusern soll immer möglich sein. Im Zuge der Leitungsverlegung in der Sutte soll dann auch die Straße neu gestaltet werden, das beinhaltet laut Reinhardt, dass der zum Teil unter Straßenniveau liegende Seitenbereich auf eine Höhe gebracht wird.
Nach Ende der Bauphase im Bereich Sutte Matern werden die Arbeiten voraussichtlich ab 2022 in der Michelsberger Straße fortgesetzt. Auch dort ist mit einer mehrjährigen Vollsperrung zu rechnen. Die Kosten liegen dann ähnlich hoch: Allein der Abschnitt Sutte Matern erfordert jetzt 5,4 Millionen Euro.
Bauabschnitte Die Gesamtmaßnahme Sutte Matern ist in vier Abschnitte unterteilt. Der Entsorgungs- und Baubetrieb der Stadt gibt einen groben Zeitplan dafür bekannt:
Abschnitt 1 Ab 20. Februar bis Dezember 2018: Altenburger Straße bis Teufelsgraben (Kanal, Wasser, Gas)
Abschnitt 2 Januar bis November 2019: Teufelsgraben einschließlich Treppenanlage (Kanal, Wasser, Gas)
Abschnitt 3 November 2019 bis März 2020: Maternstraße/Jakobsplatz (Kanal, Wasser, Gas)
Abschnitt 4 März 2020 bis Oktober 2021: Straßenbau/Kabelverlegung im gesamten Abschnitt