Die Behelfsquerung soll bis zum Abschluss der Sanierung der alten Baunachbrücke Ende 2015 stehen bleiben. Der vollständige Aufbau dauert noch zwei bis drei Wochen. Dann kann auch wieder Schwerlastverkehr ins Gewerbegebiet rollen.
Seit Ende vergangenen Jahres ist die historische Sandsteinbrücke über die Baunach in Baunach für den Schwerlastverkehr gesperrt. Das denkmalgeschützte, über 150 Jahre alten Bauwerk ist dringend sanierungsbedürftig und darf seither nur noch mit maximal 16 Tonnen belastet werden. Das Problem: Direkt hinter der Brücke liegt Baunachs größtes Gewerbegebiet "Eichen", die Zu- und Abfahrt über die Brücke ist die kürzeste Anbindung an die Autobahn. Schwere Lastwagen müssen derzeit die Umleitung über die Kreisstraße BA39 nach Rattelsdorf - mit einer sehr engen Kurve in der Ortsdurchfahrt von Daschendorf.
Diese Engstelle hat auch dafür gesorgt, dass die vom Bauausschuss des Kreistags bereits im vergangenen Oktober beschlossene Behelfsbrücke erst an diesem Dienstag, also nochmals zwei Wochen später als zuletzt geplant, in Baunach ankam.
Wie Tobias Kollmer, Brückenfachmann im Kreisbauhof, erläuterte, hatte der Spediteur den Schwerlasttransport zunächst über Baunach, also über die tonnagebegrenzte alte Brücke anfahren lassen wollen. Da dies aus verständlichen Gründen nicht genehmigt werden konnte, mussten die beiden gut 30 Meter langen und je 17 Tonnen schweren Seitenteile der Stahlbrücke einer Spezialfirma aus Hannover dort zunächst wieder in der Mitte auseinandergeschraubt werden. Erst so konnte der Sondertransport das Nadelöhr auf der Umleitungsstrecke in Daschendorf passieren.
Jeweils etwa zwei Stunden benötigten die Monteure, um die beiden Längsträger vor Ort wieder miteinander zu verschrauben. Bis ein Spezialkran dann die Brückenteile auf die provisorischen Widerlager unmittelbar neben der alten Brücke setzte, wurde es Abend.
Bis zur Verkehrsfreigabe dauert es noch mindestens zwei Wochen Der Weg über die Baunach ist damit aber noch nicht frei. Mindestens zwei, eher sogar drei Wochen wird es nach Einschätzung von Kollmer bis zur Verkehrsfreigabe der Behelfsbrücke dauern. Bis dahin sind noch zahlreiche Montage und Einbauarbeiten bis hin zur Asphaltierung der 3,50 Meter breiten Fahrbahn nötig. An die Brücke ist auch ein Gehweg angehängt.
Danach kann die Brücke aber auch wieder von 40-Tonnern befahren werden. Der Einbahnverkehr wird mit einer Ampelanlage geregelt. Geplant ist, die Brücke bis Ende 2015 stehen zu lassen. Bis dahin soll auch die im kommenden Jahr beginnende Sanierung der alten Brücke abgeschlossen sein.
Rund 100.000 Euro kostet allein die Miete der Behelfsbrücke, wie Michael Dotterweich, Leiter des kreiseigenen Tiefbaus, ausführte.
Das Stahlgerüst selbst ist jedoch eine Neuanfertigung durch die Spezialfirma neu angefertigt wurde. Eine gebrauchte sei derzeit nicht zu haben gewesen. Hinzu kommen weitere rund 250.000 Euro - vom Aufbau der provisorischen Widerlager bis zur Asphaltierung der Fahrbahnstahlplatten Für die Sanierung der denkmalgeschützten dreibogigen Sandsteinbrücke werden laut Landrat Johann Kalb (CSU) noch einmal etwa 750.000 Euro vom Landkreis veranschlagt.