Bambergs Freibäder platzten aus alle Nähten

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Über 2000 Besucher an einem Tag. So viele Gäste zählte die Hainbadestelle in Bamberg noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Foto: Michael Gründel
Über 2000 Besucher an einem Tag. So viele Gäste zählte die Hainbadestelle in Bamberg noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen.  Foto: Michael Gründel
Abkühlung unter der Dusche...
Abkühlung unter der Dusche...
 
... im Hainbad.
... im Hainbad.
 
Am Mittwoch Nachmittag gänzlich verwaist: die untere Brücke.
Am Mittwoch Nachmittag gänzlich verwaist: die untere Brücke.
 
Zwei Wochen nach dem großen Dauerregen müssen die Gärtner-flächen an der Böhmerwiese schon bewässert werden. Fotos: Michael Gründel
Zwei Wochen nach dem großen Dauerregen müssen die Gärtner-flächen an der Böhmerwiese schon bewässert werden.   Fotos: Michael Gründel
 

34,5 Grad! Bamberg war am Mittwoch einer der heißesten Orte. Zwillingstief "Manni" macht's möglich.

Krasser hätte der Umschwung kaum ausfallen können: Noch am Montagvormittag ging es im Gaustadter Bad eher geruhsam zu. Wie vom Sommer überrascht, konnten die dort anwesenden Schwimmer ungestört ihre Bahnen ziehen.

Am dritten Tag der Hitzewelle hat sich das Bild grundlegend gewandelt. Bambergs Bäderlandschaft erlebt einen rekordverdächtigen Ansturm: Das Stadionbad zählte an drei Tagen fast 10 000 Besucher. Vor allem die Hainbadestelle platzt derzeit aus allen Nähten. Hier lässt sich die Zunahme der Studentenzahlen, aber auch die gewachsene Beliebtheit des 2009 von der Schließung bedrohten Schmuckstücks mit Händen greifen: "Wir gehen davon aus, dass wir im Hainbad am Mittwoch die Grenze von 2000 geknackt haben. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen", freut sich Jan Giersberg, Sprecher der Stadtwerke.

Man muss wissen: Die Auslastung der Bäder war vor dieser Woche unterirdisch, das finanzielle Defizit der teueren Bäder entsprechend groß. Nun, da die Massen da sind, arbeitet das Stadtwerke-Personal mit größtmöglicher Besetzung. Das zeigt sich auch daran, dass Bambados-Chef Uwe Weier am Mittwoch den Aufguss in der Sauna selbst erledigen musste.

Wie außergewöhnlich die Luft ist, die zwei Tiefdruckgebiete namens Manni aus der nordafrikanischen Wüste nach Deutschland schaufeln, zeigt auch der Vergleich mit den historischen Werten. Den bisherigen Allzeitrekord von 34,7 Grad im Juni (seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1879 ) verfehlte das Quecksilber am Mittwoch in Bamberg nur knapp. Mit 34,5 Grad erreichte die Hitze dennoch Backofenqualitäten. Bamberg war einer der heißesten Orte.

Besonders hart getroffen hat der Witterungsumschwung die Bamberger Gärtner."Erst konnten wir nicht säen - und alles drohte abzusaufen. Jetzt müssen wir bei Gluthitze gießen, damit die Pflanzen nicht verbrennen", sagte Pankraz Deuber. Besondere Schwierigkeiten bereitet der Zustand der Böden. Der Grund: Die schnelle Austrocknung hat die krümelige Erde ungewöhnlich verfestigt. Deuber: "Die Äcker sind so hart eine Straße."