Bei "Menschen in Not" in der Bamberger Siechenstraße treffen sich täglich Frauen und Männer, die am Existenzminimum leben. Ohne die Spenden derer, denen es besser geht, gäbe es die Einrichtung schon lange nicht mehr.
Rolf (65) ist Diplom-Ingenieur und verdiente jahrelang gutes Geld mit Wohnraumgestaltung. Installateur und Ex-Boxer Andi (46) verbrachte sein halbes Leben hinter Gittern. Ein gleichaltriger Hesse, der sich "Salvete" nennt, ist ausgebildeter Heilpraktiker (ohne Approbation) und passionierter Halbmarathon-Läufer. Die drei so unterschiedlichen Männer verbindet eines: Das Schicksal hat sie zu Stammgästen der Bamberger Wärmestube gemacht.
Seit fast zehn Jahren befindet sich die Einrichtung im Haus Siechenstraße 11, an der Abzweigung zur Löwenbrücke. Sie kämpft jedes Jahr genau so ums Überleben wie die Menschen, die dort ein und ausgehen, wie Andi, Rolf und "Salvete".
Viel Rückhalt in der Bevölkerung Was Peter Klein, der die Anlaufstelle als sozialpädagogische Fachkraft leitet, immer wieder beeindruckt, ist die Solidarität der Bevölkerung mit "Menschen in Not". Ohne diesen Rückhalt gäbe es den Treffpunkt nicht mehr. Er wird im Prinzip durch Spenden finanziert.
Nachdem sich das Land 2003/2004 weitestgehend aus der Finanzierung zurückgezogen hatte, schien das Ende der Anlaufstelle besiegelt. Doch die Wärmestube und ihre Träger erlebten eine bis dahin nicht da gewesene Welle der Hilfsbereitschaft. Viele Menschen in der Region öffneten ihre Herzen und Geldbeutel für die, denen es schlechter geht. Der Spendenfluss sei mal kräftiger, mal schwächer, in der ganzen Zeit aber nie versiegt, berichtet Klein.
Dennoch ist es nach seinen Worten alle Jahre wieder ein gewisser Nervenkitzel, ob es gelingt, den geforderten Eigenbetrag zu den Betriebskosten aufzubringen. Er liegt inzwischen bei 60.000 bis 70.000 Euro. Auch heuer fehlt noch einiges Geld. Der Spendenverein "Franken helfen Franken" unserer Redaktion hat sich daher vorgenommen, seine Adventsaktion "Menschen in Not" zu widmen.
Gut angelegtes Geld Wie gut das Geld dort angelegt ist, zeigen beispielhaft die Schicksale von Rolf, Andi und "Salvete". Der FT wird an den kommenden Samstagen ihre Lebensgeschichten erzählen und berichten, warum der Treffpunkt "Menschen in Not" für sie wie ein Zuhause ist. Wie die anderen Frauen und Männer wüssten sie sonst nicht, wo sie ihre Tage verbringen.
Sie halten sich gern in der Wärmestube auf und nutzen flankierende Angebote wie Ruheraum und Postanschrift (insbesondere für Obdachlose), Speisen und Getränke, Kleiderkammer, Tageszeitung, Wasch- und Duschgelegenheiten, Computer, Beratung.
Kleins Statistik belegt, dass der Bedarf für die Einrichtung anhaltend hoch ist. Seit 2011 hat sie jährlich über 18.000 Besuche. Genaue Aussagen über die Zahl der Gäste kann man nur für den Monat Oktober machen, weil da jährlich die Besucher befragt werden. 2013 waren es 171 Personen. Darunter etliche, die jeden Tag kommen.
Die Adventsaktion des Vereins "Franken helfen Franken" und die Bamberger Wärmestube im Überblick:
Idee Die Mediengruppe Oberfranken erreicht über ihre Zeitungen Fränkischer Tag, Bayerische Rundschau, Coburger Tageblatt, Saale-Zeitung und Die Kitzinger sowie ihre Internetangebote viele Menschen, das will sie mithilfe eines Spendenvereins nutzen - und Hilfsbedürftige unterstützen.
Zweck Der Spendenverein macht sich stark für ein Franken, das sich durch eine Atmosphäre des Miteinanders und der gegenseitigen Hilfe auszeichnet.
Verwendung Jeder für "Franken helfen Franken" gespendete Euro geht an den guten Zweck, die Verwaltungskosten übernimmt die Mediengruppe.
Empfänger Die Spenden gehen ausschließlich an gemeinnützige Initiativen und Projekte oder Vereine in der Region. Die können sich direkt bei "Franken helfen Franken" bewerben, der Vereinsausschuss entscheidet dann über die Spende. Seit der Gründung vor rund vier Jahren wurden auf diesem Weg schon über 90.000 Euro ausgegeben.
Menschen in Not Seit 14 Jahren gibt es den Treffpunkt "Menschen in Not". Es handelt sich um ein Angebot für Obdachlose, Arme und Strafentlassene, mit Wärmestube und integrierter Beratungsstelle. Die Sozialarbeit wird auf christlicher Grundlage, aber konfessionsunabhängig, von einem Hauptamtlichen und vielen Ehrenamtlichen geleistet. Träger sind: Ehrenamtlichen-Initiative Mt. 25, Caritasverband für die Stadt Bamberg und Diakonisches Werk Bamberg-Forchheim.
Spendenkonto Mediengruppe Oberfranken - Franken helfen Franken e.V.: Sparkasse Bamberg (BLZ 770 500 00), Konto 302 194 501, Stichwort "Wärmestube".
Fragen? Mehr Infos und Kontaktdaten unter der Adresse franken-helfen-franken.de
im regionalen Bereich hilft die Mediengruppe Oberfranken seit langem mit dem Spendenverein "Franken helfen Franken". Auch viele "Prominente" aus der ganzen fränkischen Region haben sich schon an den Aktionen beteiligt.
Das Motto lautet "Schnell und unbürokratisch für die Menschen in unserer Region".
Was "Franken helfen Franken" alles unterstützt finden Sie auf unserer Übersichtsseite:
http://www.infranken.de/regional/franken-helfen-franken/
Dort finden Sie auch das Spendenkonto für die Unterstützungsleistungen.
Viele Grüße
das inFranken.de-Team
(bau)
Liebe Redaktion,
vielleicht sollte öfters auf diesen Spendenverein auch öffentlich hingewiesen werden.
Das es ihn gibt, habe ich schon gehört, aber wo er überall hilft, werde ich jetzt mal auf der Übersichtsseite nachschauen.
Wenn wir die Medien der letzten Tage ansehen! haben " Wichtige Personen" unserer Region für die wirklich armen Menschen auf den Philipienen gesammelt. Warum wird so etwas nicht für die wirklich armen Menschen unserer Region gemacht...? Vielleicht weil die "Wichtigen Personen" damit NICHT in die Medien kommen...? Wo kann ich für diese Organisation spenden...?
Wenn es um medienwirksame Spendenaufrufe geht, dann stehen plötzlich alle Möchtegern promis zum sammeln bereit. Warum stellen sich diese Damen und Herren nicht mal für regionale spenden in die brose Arena auch wenn kein FT dabei.
Alles Heuchler meiner Meinung nach.
viele unserer Mitbürger/innen sind schlechter dran als jeder Asylbewerber und sind auf die Unterstützung privater Institutionen u. a. angewiesen. Werden unsere politische Größen hier jemals Abhilfe finden und schaffen? Es kann doch nicht angehen, dass wir Fremden in Not mehr und besser zur Seite stehen als unseren eigenen Landsleuten - hier ist mindestens Gleichbehandlung gefordert.