Bei einem Prozess um eine Schlägerei in der Bamberger Sandstraße, bei der ein Mann fast sein Leben verloren hatte, wurden mittlerweile mehrere Zeugen verhaftet. Eine Mutter sorgt sich um ihren Sohn und empfindet seine Festnahme als "skandalös".
Drei Zeugen im Sandstraßen-Prozess wurden mittlerweile nach ihrer Aussage verhaftet. Unter anderem lautet der Vorwurf: uneidliche Falschaussage. Eine Mutter kämpft nun für die Freilassung ihres Sohns.
Rückblick: Bei einer nächtlichen Attacke im Juli 2017 in der Sandstraße in Bamberg war ein 36-Jähriger so schwer am Kopf verletzt worden, dass er in Lebensgefahr schwebte. Er und sein Kumpel sollen von zwei Männern angegriffen worden sein. Die zwei mutmaßlichen Täter müssen sich nun vor Gericht verantworten. Während des Prozesses wurden aber nun mehrere Zeugen verhaftet.
Mutter eines inhaftierten Zeugen macht sich große Sorgen
Juliana F., die Mutter eines inhaftierten 23-Jährigen, empfindet ebenso wie ihr Anwalt die Festnahme als "skandalös". Sie könne ihren Sohn nicht besuchen und sei nun in größter Sorge - weshalb sie auch bundesweit Medien über den Fall informierte und eine eigene Facebook-Gruppe ("FreeRob") ins Leben rief. Dort berichtet sie von ihren Bemühungen, ihren Sohn wiederzusehen.
Mutter: "Er hat verzweifelt geweint"
"Das Ganze ist eineinhalb Jahre her, er war damals alkoholisiert und wurde nun unter Druck gesetzt", sagt Juliana F.. Robin sei ein völlig unauffälliger junger Mann, der derzeit eine Ausbildung absolviere. "Wir konnten nur ganz kurz telefonieren, er hat verzweifelt geweint." Ihr Anwalt Jan Smollich pflichtet ihr bei: "Das sind willkürliche Methoden der Bamberger Justiz, wie ich sie in 26 Jahren als Strafverteidiger bundesweit noch nicht erlebt habe." Aus seiner Sicht wäre die Inhaftierung eine Art Beugehaft.
Oberstaatsanwalt Otto Heyder hatte in der Verhandlung erklärt, dass er keinesfalls Druck auf Zeugen ausüben wolle. Robin F. sagte vor Gericht aus, dass er vom entscheidenden Angriff auf Christian K. (Name geändert) nichts mitbekommen habe. Der Oberstaatsanwalt hatte einige Widersprüche an entscheidenden Stellen der Aussage hervorgehoben. Durch die Haft soll seitens der Staatsanwaltschaft offenbar auch erreicht werden, dass es zu keinen Absprachen mit den jetzt noch verbliebenen Zeugen kommt.
Update: Mittlerweile wurde eine vierte Zeugin verhaftet.
Es ist unfassbar wie hier ein junger Mensch, der gerade die ersten Schritte in das Erwachsenendasekn tut, für das Versagen von Justiz und Staatsanwaltschaft zum Opfer gemacht wird.
Ganz offensichtlich besteht hier kein Opfer-Täter Verhältnis.
Stattdessen wird das Verantwortungsbewusstsein dieses jungen Mannes mit dem entzug der Selbstbestimmung bestraft, dieser Mensch gar isoliert!
Fragt sich da überhaupt jemand wie das auf Menschen dieser Generation wirkt?
Wundert es noch das Egoismus und Ignoranz immer alltäglicher werden?
Als Hamburger werde ich auf sicher einen großen Bogen um das piefige Bamberg machen, der Justiz kann man in dieser Stadt nicht vertrauen und einen Rechtsstaat scheint es nicht zu geben.
Bayern halt...
Zitat: ... Als Hamburger werde ich auf sicher einen großen Bogen um das piefige Bamberg machen...
prima! wieder einer weiniger
Dann bleiben Sie mal lieber weg, HFiete.
Hamburger bekommt man hier auch bei McDonalds oder Burger King, wenn´s mal schnell gehen muss.
Die von Ihnen genannten "ersten Schritte in das Erwachsenendasein" dieses jungen Mannes waren da wohl eher im torkelnden Zustand passiert, nachdem sich der junge Mann an gar nichts mehr erinnern kann oder vielleicht es doch nicht möchte ?
Warum seine Aussagen für den Staatsanwalt widersprüchlich sind, kann ich nicht beurteilen.
Ihn dafür quasi in Beugehaft zu nehmen erachte ich aber für überzogen, bin aber auch kein Jurist.
Was lernt man aber aus dieser widerlichen Greueltat, die diesen Prozess letztendlich ins Laufen brachte in erster Linie ?
Man treibe sich nicht mitten in der Nacht in der Sandstraße rum, Alkohol ist ungesund und bringt einem zuweilen sogar in den Knast. Am sichersten ist es immer noch im eigenen Bett, egal zu welcher Tageszeit.
kann ich nur bestätigen... ich bin Innenstadtbewohner und auch mal spät (> 01:00 Uhr) in der Sandstraße.

DAS IST NICHT MEHR LUSTIG !!!
Was sich da auf der Straße herumtreibt ist haarsträubend. Die "normalen" sind da eindeutig in der Minderzahl! Ruhig wohnen kann da schon lange keiner mehr. Nur mit äußerster Vorsicht sollte man sich seinen Weg durch Besoffene, Bekiffte etc. bahnen. Und schon gar nicht jemand (aus versehen) anrempeln, ansprechen, auf Anmache antworten oder ansehen. Reines Glück, wenn man da heil wieder heim kommt. Sogar wenn man nicht alleine ist.
Bin völlig davon überzeugt, dass man da in aller Öffentlichkeit und inmitten von Passanten zu Schaden kommen kann
Da würde keiner helfen, keiner will was gesehen haben.
Auf der unteren Brücke sieht's leider ähnlich aus.
Sehr traurig
"Als Hamburger werde ich auf sicher einen großen Bogen um das piefige Bamberg machen..." - Ernsthaft? Das tun Sie uns an? Womit haben wir das verdient? Würden Sie sich das noch einmal überlegen?
Donn hald ned.