Die Stadt Bamberg hat noch nicht über die weitere Betriebsgenehmigung entschieden. Die Abwägung der widerstreitenden Interessen im Rathaus dauert an.
Ende April lief die Betriebsgenehmigung für das Motorschiff (MS) "Franken" aus. Weil die Stadt Bamberg noch nicht über die von der Personenschifffahrt Kropf beantragte Verlängerung entschieden hat, liegt das Ausflugsboot bis auf Weiteres "Am Kranen" oder der benachbarten ehemaligen Fleischhalle vor Anker.
Wann mit der Entscheidung zu rechnen ist, ist offen. Wie der zuständige Ordnungs- und Umweltreferent der Stadt, Ralf Haupt, auf Anfrage sagte, sind inzwischen neben dem Ordnungsamt als der eigentlichen Genehmigungsbehörde, auch das Umweltamt und die städtische Juristin mit dem Antrag der Betreiberfamilie Kropf befasst.
Die Abwägung zwischen den widerstreitenden Interessen der Personenschifffahrt Kropf auf der einen und denen von Klein-Venedig-Anrainern auf der anderen Seite gestaltet sich offenbar langwieriger, als von der Verwaltung zunächst angenommen.
Die MS "Franken" ist das jüngste und kleinste der drei Ausflugschiffe, die vom Kranen aus zu Rundfahrten starten. Im Frühjahr 2012 wurde es zur Landesgartenschau in Betrieb genommen und hatte eine auf drei Jahre befristete Genehmigung.
Gegen die von Familie Kropf beantragte Verlängerung und einen geplanten Einsatz der "Franken" in Stoßzeiten, hauptsächlich an Wochenenden in der Hochsaison, regte sich Widerstand.
Die Klagen zweier Familien, die Häuser am Fluss bewohnen, richten sich vor allem gegen die Emissionen der Schiffe. Für drei Wasserfahrzeuge sei die Anlegestelle nicht ausgelegt, weshalb es Rückstaus gebe und die Abgase direkt in ihre Häuser und vor allem Gärten gelangen würden.
Hätten sie damals gewusst, dass die "Franken" länger oder für immer bleiben würde, hätten sie deren Betrieb zur Landesgartenschau gar nicht zugestimmt, sagen die Nachbarn.
Sie haben der Stadt Bamberg mit Klagen zum Verwaltungsgericht Bayreuth gedroht, sollte sie der MS "Franken" eine weitere Betriebsgenehmigung ohne Auflagen erteilen.
Wie Haupt weiter sagte, wird das Umweltamt den Beschwerden über die Schiffs-Abgase auf den Grund gehen. Erst wenn gesicherte Erkenntnisse dazu vorliegen, sei mit einer Entscheidung des Ordnungsamtes zu rechnen.
Bis dahin darf die Personenschifffahrt Kropf Touristen und Ausflügler nur mit den beiden altgedienten Schiffen "Stadt Bamberg" und "Christl" befördern. Die Zwangspause für die "Franken" dauert an.