Bamberg: Zahl der Berufungsverfahren in allgemeinen Zivilsachen mehr als verdoppelt

Seit dem Jahr 2018 haben sich die Berufungsverfahren in allgemeinen Zivilsachen beim Oberlandesgericht Bamberg mehr als verdoppelt. Erstmals gingen im vergangenen Jahr 2596 und damit fast 2600 zivilrechtliche Berufungsverfahren bei den Zivilsenaten des Oberlandesgerichts ein, teilt das Oberlandesgericht Bamberg mit.
Im Vergleich zum Vorjahr betrug die Steigerung demzufolge mit 335 Verfahren annähernd 15 Prozent. "Diese Zahlen sind vor allem auf die weiterhin hohe Anzahl von Verfahren gegen verschiedene Kraftfahrzeughersteller im Hinblick auf behauptete Abgasmanipulationen zurückzuführen", so der Präsident des Oberlandesgerichts Lothar Schmitt.
„Dennoch konnten wir mit 2.184 Verfahren rund 84 Prozent der Berufungen in allgemeinen Zivilsachen im letzten Jahr und damit die doppelte Anzahl im Vergleich zum Jahr 2018 erledigen", so Schmitt weiter.
Im vergangenen Jahr sei unter anderem eine weitere Stelle für einen Vorsitzenden Richter eingerichtet worden. Außerdem waren dankenswerterweise die Familiensenate und der Strafsenat bereit, ebenfalls in die Bearbeitung der Berufungsverfahren in allgemeinen Zivilsachen einzusteigen. "Damit konnte der Arbeitsanfall in allgemeinen Zivilsachen auf mehr Schultern verteilt werden", heißt es.
In den Familiensachen sei die Anzahl der Beschwerden gegen Endentscheidungen sowie der allgemeinen Beschwerden um rund 8 Prozent zurückgegangen und liege bei 1001 Verfahren.
Die beiden Familiensenate seien 2021 wiederum in der Lage gewesen, mehr Verfahren zu einem Abschluss zu bringen, als neu eingegangen sind. In Strafsachen zeigte sich eine relativ konstante Arbeitsbelastung. So seien in Strafsachen 833 Verfahren, vorwiegend Beschwerden, turnusmäßige Haftprüfungen und Auslieferungssachen, behandelt worden.
Im Jahr 2021 gingen laut Gericht 2596 Berufungsverfahren in Zivilsachen beim Oberlandesgericht Bamberg ein. Im Jahr 2020 lag die Zahl demnach bei 2261 Verfahren. "Im Vergleich dazu betrug die Zahl der Berufungen in Zivilsachen im Jahr 2018 (nur) 1.272 Fälle. Abgeschlossen wurden im Jahr 2021 insgesamt 2.184 Berufungsverfahren (2020: 2.298 Verfahren)", so das OLG.
In Familiensachen seien außerdem 2021 insgesamt 1001 Beschwerden gegen erstinstanzliche Endentscheidungen und allgemeine Beschwerden eingegangen (2020: 1089 Verfahren). Beendet worden seien2021 insgesamt 1024 Verfahren (2020: 1096 Verfahren). In Strafsachen seien 833 Verfahren, überwiegend Beschwerden, turnusmäßige Haftprüfungen und Auslieferungssachen anhängig gewesen. Im Jahr 2020 waren dies laut OLG Bamberg 910 Fälle.