Bamberg: Untere-Brücke-Biergarten landet im TV - Anwohnerin glaubt nicht an Besserung
Autor: Daniel Krüger
Bamberg, Freitag, 22. April 2022
Der Biergarten auf der Unteren Brücke in Bamberg schlägt weiter hohe Wellen. In einem TV-Beitrag kommt unter anderem auch eine Anwohnerin zu Wort - ihre Prognose ist mehr als ernüchternd.
- Bamberg: Biergarten auf Unterer Brücke weiter kontrovers debattiert
- Beitrag bei "quer": Anwohner, Jugendliche, Besucher und Gegner kommen zu Wort
- Heftige Kritik an "Kommerzialisierung" - Stadt hält dagegen
- "Kann ich mir nicht vorstellen": Löst Biergarten wirklich das Problem?
Nach der Eröffnung des Biergartens auf der Unteren Brücke in Bamberg hat sich auch der BR in seiner Satiresendung "quer" mit der Thematik auseinandergesetzt. In einem Beitrag vom Donnerstag (21. April 2022) wird deutlich, dass die Untere Brücke weiter Gegenstand heftiger Debatten ist. "Darf man einen öffentlichen Raum einfach so zu Geld machen?", fragen die Beitragsautoren hier unter anderem. Auch eine Anwohnerin kommt zu Wort - ihre Prognose für Lärm und Müll in der Altstadt ist mehr als ernüchternd. In Bamberg tobe ein "Kulturkampf", so der BR.
"Mega geil": Besucher mögen neuen Biergarten - Skepsis bei Jugendvertretung
Für mehrere Besucher, die vom BR interviewt wurden, ist der neue Biergarten vor allem Grund zur Freude. "Mega geil, so eine Location gibt's nirgendwo, gell?", meint ein junger Mann mit Bierglas in der Hand. Ein älterer Herr mit Brille kann dem nur zustimmen. "Man sitzt doch schön hier, ist doch wunderbar", sagt er dem Fernsehteam.
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Anders sieht das Mathis Röder, Mitglied der Jungen Initiative Bamberg. Bei der Unteren Brücke sei "mit dem Holzhammer draufgehauen" worden, findet er. "Hier wird der Jugend etwas genommen." Anwohnerin Ingeborg Bartels, die laut Beitrag seit 12 Jahren direkt an der Unteren Brücke wohnt, steht der Schock über die vergangenen Jahre am "Party-Hotspot" noch immer ins Gesicht geschrieben.
"Die kommen ja schon am Bahnhof mit Bierkästen an, dann sitzen sie dort und dann kommt noch so Trommelmusik bis früh morgens um 5 Uhr", klagt sie dem BR. Für den neuen Biergarten-Betreiber Tom Land ist klar: Stadt und Polizei könnten nicht garantieren, "dass 24 Stunden jemand auf die Brücke aufpasst". Der Aperol am Tag finanziere nun die Security in der Nacht, konstatiert der BR-Sprecher mit ironischem Unterton.
Untere Brücke nicht mehr "frei zugänglich" - verlagert sich das Problem nur?
Die Schutzgemeinschaft Alt-Bamberg kann sich mit dem neuen Modell auch nicht wirklich anfreunden. "Das war früher ein freier zugänglicher, kostenloser Raum, wo man sich aufhalten konnte, ohne irgendwas zu konsumieren", so der Einwurf des Vorsitzenden Martin Lorber.
Die Stadt wiederum verweist darauf, man müsse "Müll und Lärm Einhalt gebieten", so Stadtsprecher Michael Memmel. Ob das aber den nötigen Erfolg bringt, zweifeln viele an. Ein junger Passant ist der Überzeugung, das Problem verlagere sich nur.