Nachdem die Untere Brücke durch Bewirtung schon bald als Aufenthaltsort für viele junge Menschen entfallen wird, hat die Stadt Bamberg nun einen Ort gefunden, den sie den Jugendlichen als Alternative anbieten möchte.
- Alternative für junge Menschen in Bamberg - Weegmannufer statt Unterer Brücke
- Erreichbarkeit, Beleuchtung und Toiletten: Diese Bedingungen sollen erfüllt werden
- Kontaktfestival auf Metalluk-Gelände - Fläche soll weiterhin Raum für Kultur bieten
Schon bald wird die Untere Brücke in Bamberg beidseitig bestuhlt und bewirtet. Vor allem für junge Menschen würde damit ein beliebter Treffpunkt in der Innenstadt wegfallen. Die Stadt Bamberg will den Jugendlichen nun eine Alternative anbieten. "Wir wissen, dass Bamberg auch eine Stadt der Studenten und jungen Menschen ist. Diese wollen wir nicht vergrämen", erklärt Oberbürgermeister Starke in einer Pressemitteilung. Die "Menschenvergrämung" war zunächst Teil der Diskussion um die Geländer auf der Unteren Brücke.
Alternative am Weegmannufer: Jugendliche sollen Ersatzfläche in Bamberg bekommen
Gemeinsam mit der Jungen Initiative Bamberg, die der Bewirtung der Unteren Brücke kritisch gegenübersteht, habe Kulturreferentin Ulrike Siebenhaar über Bedingungen für eine Ersatzfläche für junge Menschen in Bamberg gesprochen. Sieben Flächen wie die Jahnwiese, der Hain-Park oder die Erba-Spitze wurden als mögliche Alternativen untersucht. Außerdem stellten sich vier Grundbedingungen heraus, die für die Wahl eines geeigneten Platzes im Vordergrund stehen:
- gute Erreichbarkeit auch zu später Stunde per ÖPNV
- ausreichende Beleuchtung
- kostenlose Toiletten
- Sitzgelegenheiten
Schließlich stellte sich eine Fläche am Weegmannufer direkt neben der Europabrücke angrenzend an den ehemaligen Busparkplatz der Landesgartenschau als am geeignetsten heraus. Sie sei unter anderem durch den Radweg zwischen Innenstadt und Erbainsel gut angebunden, habe Abstand zum Wohngebiet und liege dennoch zentral. Für rund 15.000 Euro könne der Platz außerdem mit Toiletten, Strom, Licht und zusätzlichen Mülleimern ausgestattet werden.
Weitere Alternative: Metalluk-Gelände in Bamberg als Ort für Jugend und Kultur
"Die jungen Menschen suchen einen gut gelegenen Ort, um sich zu treffen. Auch in anderen Städten sind es immer wieder Uferflächen am Fluss, die zu beliebten Treffpunkt werden", so Siebenhaar. Ehe es zur Umsetzung kommt, lädt die Stadt am Freitag (29. April 2022) um 17 Uhr zu einem Bürger*innendialog vor Ort ein, bei dem die Anwohner*innen des Umfelds über die Planungen informiert werden und ihre Fragen stellen können.
Zudem seien die Veranstalter*innen des Kontaktfestivals nun Kooperationspartner*innen für eine Zusammenarbeit im Metalluk-Gelände, wo in diesem Jahr das Kontaktfestival stattfinden soll. Im Anschluss an das Kult-Festival in Bamberg werde dort eine grobe Infrastruktur bestehen bleiben, die dann auch bei anderen Veranstaltungen genutzt werden kann. Es gebe bereits erste Anfragen für eine konkrete Zusammenarbeit.
Es ist mir wirklich ein Rätsel warum’s nicht möglich ist eine Lösung zu finden in der Bamberger Innenstadt den vorhandenen Raum für alle Altersgruppen und auch mit Rücksicht auf die Anwohner zu nutzen.
„Den Jugendlichen“ einen Platz zuweisen wo sie sich treffen sollen - das ist an Lächerlichkeit kaum zu überbieten.
Ich freue mich auch nicht wenn nachts jemand der zu viel getrunken hat laut grölend durch meine Straße nach Hause oder zum Bahnhof zieht und ich davon geweckt werde. Wenn man aber mitten in der Stadt wohnt muss man damit auch MAL klarkommen!
Wenn es an Hotspots wie der unteren Brücke oder anderen attraktiven Orten zu andauernden Störungen kommt, dann muss dort eben die Polizei, mit wirkungsvoller Präsenz, die nötigen Konsequenzen auch umsetzen. Sich nur hinstellen und zusehen, oder alle zwei Stunden mal mit dem Auto vorbei fahren wird kaum was bringen… Das wird dauern und kostet Geld, aber es gibt durchaus genug Leute die attraktive Plätze auch mit Rücksicht auf andere nutzen können und wollen. Die wurden aber von dem aktuellem Publikum ohne jede Rücksicht z.B. an der unteren Brücke ebenfalls verdrängt.
Eine attraktive Stadt braucht auch Treffpunkte. Dafür Vorgaben zu machen die noch dazu bei den Meisten nicht ankommen wird niemals funktionieren. Die jetzige Lösung ist für mich daher lächerlich!
Kümmert euch lieber darum wo die jungen Leute dass nachholen können was die Eltern bei Ihrer Erziehung versäumt haben. Dann kann man nachts auch wieder in Ruhe auf die Strasse gehen.
So schauts aus!!! 👏👏👏
wenn man es nicht lesen würde, man täte den irrsinn nicht glauben
Also irgendwann schmeiß ich mich wirklich wech; da muss eine Kommune nach einem Ort suchen, wo sich Jugendliche und jung gebliebene "aufhalten" können. Ich wüsste dazu in Bamberg mindestens 10 Plätze, die sich anböten, natürlich nicht mit dröhnenden Lautsprecherboxen und ohne übermäßigem Alkoholgenuss.
Ich will ja nicht damit anfangen, was wir vor 40 Jahren im Alter von Mitte 20 so in unserer Freizeit machten, aber damals zogen halt viele noch eine Ausbildung in Wirtschaft und (man staune !!!) Handwerk vor, sodass man sich gegen 22 Uhr auf den Nachhauseweg machte, niemanden in der Stadt mit Gegröle und Mordern Sounds of Music auf den Zeiger gegangen ist. Grund war der Wecker, der früh um 6 klingelte, ein neuer Arbeitstag stand bevor, die Betonung ist dabei auf "Arbeit" gerichtet. Wie bitte kann man Vorlesungen aufmerksam verfolgen, wenn man bis in den frühen Morgen gefeiert hat ?
Die Zeiten haben sich geändert, die Universitäten in fast jeder größeren Stadt haben Überhand genommen und die, die sich dort für höhere Taten (und Einkünfte) nach Studierende "ausbilden" lassen, lernen leider nicht mehr, was das kleine Wörtchen "Rücksicht" zu bedeuten hat. Hätten sie das gelernt, vielleicht schon im Elternhaus, wäre der ganze Zirkus mit Bewirtschaftung der Unteren Brücke gänzlich unnötig.