Bamberg
Insolvenzverwalter gibt Update

Bamberger Traditionsunternehmen insolvent: Investor soll Betrieb vor dem Aus retten

Der Bamberger Textilproduzent Kaliko hat zum dritten Mal in neun Jahren Insolvenz angemeldet. Seit Monaten bangen die Mitarbeiter um ihren Job. Aktuell werden Gespräche mit Investoren geführt, berichtet der Insolvenzverwalter.
Bamberg: Traditionsunternehmen Kaliko findet keinen Investor - Geschäftsbetrieb wird eingestellt
Das Bamberger Textilunternehmen Kaliko meldete Anfang 2022 zum dritten Mal in neun Jahren Insolvenz an. Gibt es für die Belegschaft auch dieses Mal ein Happy End? Foto: Leimeister/Kaliko
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  • Bamberg: Textilhersteller Kaliko ist zahlungsunfähig - dritte Insolvenz in neun Jahren
  • Insolvenzverfahren wurde im April 2022 eröffnet - Suche nach Investor setzt sich fort
  • "Betrieb wird unter Vollkosten weitergeführt": Insolvenzverwalter gibt Update
  • Fortführung des Traditionsunternehmens bleibt demnach Ziel - Mitarbeiterzahl gesunken

Infolge der explodierenden Rohstoff- und Energiepreise musste das Bamberger Textilunternehmen Kaliko Anfang des Jahres Insolvenz anmelden. Der Traditionsbetrieb war bereits zum dritten Mal innerhalb von rund neun Jahren zahlungsunfähig geworden. "Das Insolvenzverfahren wurde bereits am 1.4.2022 eröffnet", teilt Insolvenzverwalter Klaus-Christof Ehrlicher am Donnerstag (30. Juni 2022) inFranken.de auf Nachfrage mit. Demnach laufen derzeit Gespräche mit möglichen Investoren, die Kaliko vor dem endgültigen Aus bewahren sollen.

Bamberg: Textilhersteller Kaliko in der Krise - Insolvenzverwalter erklärt aktuelle Lage

Die Firma Kaliko gehört laut eigenen Angaben "weltweit zu den bedeutendsten Produzenten für Einbandstoffe, Sonnenschutzstoffe, Trägergewebe für Schleifmittel und technische Textilien". Das Unternehmen mit Sitz in der Kronacher Straße hatte bereits vor der gegenwärtigen Krisensituation mehrfach Insolvenz anmelden müssen. Jedes Mal ging es für den wirtschaftlichen angeschlagenen Betrieb gleichwohl weiter.

Gibt es für die Belegschaft auch dieses Mal ein Happy End? Laut Angaben des Insolvenzverwalters beschäftigt Kaliko derzeit noch 90 Arbeitnehmer - und damit deutlich weniger als noch zu Beginn des Jahres. Im Januar hatte es dort laut offiziellen Angaben 116 Mitarbeiter gegeben. Diese erhielten zunächst Insolvenzgeldzahlungen über die Agentur für Arbeit.

"Insolvenzgeld wird längstens für einen Zeitraum von drei Monaten vor Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gezahlt", erklärt Insolvenzverwalter Ehrlicher in seinem aktuellen Statement, "so dass Insolvenzgeldzahlungen nach Eröffnung denknotwendigerweise ausscheiden." Der Betrieb werde seit 1. April unter Vollkosten fortgeführt. 

Trotz Insolvenzverfahren: Kaliko-Mitarbeiter dürfen weiter hoffen - Investorengespräche laufen

Die verbliebenen Angestellten dürfen indessen weiter hoffen. Für sie ist eine berufliche Zukunft in dem Betrieb laut jetzigem Stand offenbar nach wie vor nicht ausgeschlossen. "Es werden Investorengespräche geführt, um dauerhaft eine Fortführung der Bamberger Kaliko zu erreichen", konstatiert Ehrlicher. Inwieweit das Vorhaben gelingt, wird indes die Zukunft zeigen.